

Auralic Aries Mini – Hörtest Teil 2
Den ersten Teil zu diesem Bericht finden Sie unter: Link zum Teil 1
Endlich hatte ich Zeit, das „Spezial-Netzteil“ von Auralic auszuprobieren.
Herr Zingel vom Auralic-Vertrieb hat mir versichert, dass dieses Netzteil immer dann nicht (!) erforderlich ist, wenn man den Mini als reines Streaming-Gerät verwendet und das Wandeln der digitalen in analoge Signale einem externen Wandler überlässt.
Da ich das nicht vor hatte, schloss ich also sowohl das Spezial-Netzteil als auch das mitgelieferte Steckernetzteil an die gleiche Verteilerleiste an und beide Klinkenstecker lagen somit für einen Vergleich parat.
Wer sich Gedanken darüber machen will, wie sinnvoll es sein kann, einen Streamer für 499,- € mit einem Netzteil für 299,- € zu betreiben, der muss das jetzt noch schnell machen, denn nach dem Hören wird es für solche Überlegungen keinen Platz mehr geben.
Aber der Reihe nach.
Noch einmal kurz in den Auralic Aries Mini mit dem mitgelieferten Steckernetzteil hineingehört und schon heißt es Stecker raus und den anderen Stecker rein.
Hier schwebt jetzt natürlich die Frage im Raum, was denn dadurch wohl netzwerktechnisch geschehen wird. Findet der Mini das WLAN-Netz wieder? Findet der Mini meine Bibliotheken wieder? Findet er mein iPAD und umgekehrt?
Die eintönige Antwort auf alle Fragen lautet: Ja.
Es dauert nicht einmal eine Minute und alles ist genau so wie vorher.
Bis auf eine Sache!
Der Zugewinn in der Wiedergabe ist deutlich genug, um keinen A/B-Vergleich zu brauchen, den ich sowieso grundsätzlich nicht mag.
Da ist mehr Körper, mehr Raum, mehr Volumen, … es ist einfach von allem mehr.
Am Ende bleiben damit dann nur zwei Fragen:
Die erste lautet: Wieso gehört dieses Netzteil nicht grundsätzlich zum Lieferumfang?
Die zweite lautet: Gibt es wirklich so viele Besitzer eines Auralic Mini, deren Anlage den Klangunterschied nicht hörbar machen würde?
Ich meine – entweder hat man einen Mini – weil der so toll klingt – dann hat man auch die dazugehörige Anlage, oder man hat so eine Anlage gar nicht, dann reicht auch ein Streamer für 200,- €, oder?
Also – eigentlich könnte ich den Bericht hier bereits mit folgender Aussage enden lassen:
Wer den Mini aus klanglichen Gründen gekauft hat und seinen internen Wandlerbaustein nutzt, der kommt ohne das Netzteil überhaupt nicht aus! Ein Zurück zum Steckernetzteil ist nach einer Hörprobe völlig ausgeschlossen!
Doch der Bericht ist hier noch nicht zu Ende – denn jetzt wird er erst mal so „richtig bekloppt“ !!
Und das kam so:
Während ich mir den Mini mit dem Super-Netzteil anhörte, schaute ich auf die Kaltgerätebuchse eines Stromkabels von Progressive Audio, um genau zu sein, von einem Power One. Den Stecker hatte ich von einem CD-Player abgezogen, um an die Verteilerleiste zu kommen.

Auralic Netzteil mit Kabel
Es dauerte eine Weile, doch dann war da auf einmal folgende Frage in mir: „Würde man es hören können, wenn ich jetzt dieses Power One an das Super-Netzteil anschließen würde?“
Das Super-Netzteil hat ja eine Kaltgerätebuchse als Stromeingang – mechanisch passen würde es also.
Aber kann ein Kabel von rund 1.000,- € preislich zu einem Netzteil für 299,- € passen, das dann einen Streamer für 499,- € beliefert? Nein, ganz bestimmt nicht!
Ich denke, wir sind uns alle darüber einig, dass das „völlig Banane“ wäre!
Aber geht es hier darum, was denn wohl klug und was schlau wäre?
Machen wir High-Ender nicht permanent Sachen, die „völlig Banane“ sind?
Geht es hier nicht eigentlich darum heraus zu finden, ob so ein Auralic Aries Mini klanglich zu „pimpen“ ist und wenn ja, dann wie und womit?
Und genau das habe ich getan.
Ich bin aufgestanden, habe das Progressive Audio Power One mit dem Netzteil verbunden, eine Minute brav gewartet und dann wieder hineingehört.
Sie ahnen, was passiert ist?
Sie glauben es mir aber nicht?
Ich gestehe es Ihnen zu!
Was da zu hören war, das gehört unbedingt in das Märchenbuch der High-Fidelity.
Und weil ich genau weiß, dass die allermeisten Leser mir hier ab sofort kein Wort mehr glauben werden, schreibe ich auch gar nicht mehr viel.
Nur noch das:
Wenn Sie in Ihrer Kette gute Stromkabel verwenden und eines davon gerade nicht brauchen, also z.B. das vom CD-Player oder so, dann schließen Sie es einfach mal an dieses Super-Netzteil an und hören Sie mal ganz kurz hinein.
Wenn Sie keinen Unterschied hören, dann seien Sie froh, stecken Sie einfach wieder das mitgelieferte Stromkabel in das Netzteil und alles ist gut.
Ich prophezeie Ihnen aber, dass Sie das Kabel am Mini lassen und Ihrem CD-Player ab sofort das Billig-Stromkabel zuteilen werden.
Falls Sie das ja nun auch wieder nicht fertig bringen und für den CD-Player ein weiteres gutes Stromkabel suchen, melden Sie sich doch einfach bei mir. Ich hab da was für Sie!
Vielleicht das Furutech FP314Ag?
Für rund 200,- Euro schalten Sie damit die „Fehlerursache Stromkabel“ einfach ab.
Fazit:
Wer sich einen Auralic Aries Mini gönnt und den internen DA-Wandler benutzt, der braucht dieses Super-Netzteil mit einem gescheiten Stromkabel dran.
Alles andere ist “Perlen vor die Säue geworfen”.
Denn dann reicht auch ein Streamer für ganz kleines Geld.
Sehr geehrter Herr Saul,
mit viel Vergnügen lese ich online die bisher veröffentlichten Kapitel Ihres geplanten Lehrbuchs. Desweiteren schicke ich voraus, dass ich nur höchst ungern Herrn Zingel widersprechen mag, dessen Fachkompetenz mir großen Respekt abnötigt. Aber aus gegebenem Anlass muss ich die folgenden Aussage bezweifeln:
“Herr Zingel vom Auralic-Vertrieb hat mir versichert, dass dieses Netzteil immer dann nicht (!) erforderlich ist, wenn man den Mini als reines Streaming-Gerät verwendet und das Wandeln der digitalen in analoge Signale einem externen Wandler überlässt”.
Erst spät, beinahe zu spät, entdeckte ich die Vorzüge des Auralic Aries Mini, nämlich erst, als er im Handel als Neugerät nicht mehr zu haben war (ich hatte, wie Sie sich vielleicht erinnern, kürzlich ja auch vergeblich zwei Exemplare bei Ihnen angefragt). Darum erwarb ich über eBay-Kleinanzeigen zwei gebrauchte Minis. Die Geräte waren identisch, bis auf den Unterschied, dass eines mit dem handelsüblichen Schaltnetzteil, das andere mit einem SBooster-Linearnetzteil geliefert wurde.
Nota bene benutze ich die DAC-Funktion der Minis nicht (eines bedient einen Marantz HD-DAC1, das andere meinen Kopfhörerverstärker Audeze Deckard, der ebenfalls einen eigenen DAC beherbergt). Die Gelegenheit, mit beiden Netzgeräten die Probe aufs Exempel zu machen, ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Ich begann ohne große Erwartungen den Hörtest – und traute augenblicklich meinen Ohren nicht. Der Unterschied war signifikant, und zwar sowohl im Hörraum (Marantz-DAC) als auch in der Wohnzimmercouchecke mit Kopfhörern (Deckard-DAC). Mit dem SBooster-Netzteil war der Klang wesentlich natürlicher, die Instrumente waren besser ortbar, die Bässe kräftiger; die Musik spielte entspannter auf, ohne jede Lästigkeit. Tatsächlich war der Abstand zwischen beiden Netzteilen so deutlich, dass ich auf mühsame A-B-Vergleiche verzichtete und mir gleich noch einen zweiten (ebenfalls gebrauchten, denn mein Budget ist beschränkt) SBooster für den anderen Mini anschaffte.
Fazit: Die obige Aussage des Herrn Zingel kann ich absolut nicht bestätigen. Auf die Linearnetzteile werde ich nicht mehr verzichten, denn offenbar spielt die Stromversorgung des Aries Mini auch für reine Streaming-Aufgaben eine bedeutende Rolle.
… diesen Ausführungen habe ich nichts hinzu zu fügen. 🙂
Und Herr Zingel kommt mit unserem Widerspruch klar – da bin ich mir ganz sicher!
Danke für den schönen Kommentar!
Wenn man es recht bedenkt, wäre es ja andernfalls auch sinnlos (abgesehen von eventuellen Marketingüberlegungen / Eingehen auf Kundenwünsche), dass Auralic den Aries Femto im Gegensatz zum Aries LE mit einem so aufwändigen Netzteil ausgestattet hatte. Auch hierbei handelt es sich ja um reine Streaming-Lösungen ohne D/A-Konvertierung. Und auch bei den Nachfolgern Aries G1 und G2, dienen ja offenbar die jetzt internen Linearnetzteile als Verkaufsargument. Diese Tatsache spricht m.E. ebenfalls dafür, dass die Qualität der Stromversorgung auch bei Streamern ohne DAC bedeutungsvoll sein kann.
Das sehe ich ganz anders. Eine klangverbesserung ist nicht feststellbar. Das Gerät macht optisch was her, ist aber verzichtest.
Hallo Herr Krink,
Glückwunsch – Sie haben den ersten negativen Kommentar auf unserer Seite erstellt. Nicht, dass ich mich danach “gesehnt hätte”, aber 100% positive Kommentare geben nun einmal Raum für diverse Vermutungen.
Leider erzählen Sie mir und meinen Kunden aber nicht, in welcher Kette Sie zu Ihrer Schlussfolgerung gekommen sind. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns noch etwas über die von Ihnen verwendeten Geräte und Ihre Kabelauswahl verraten würden, das könnte dann ja möglicherweise den Besitzern einer ähnlichen oder identischen Anlage eine Fehlentscheidung ersparen.
Vielen Dank und Gruß!
Guten Tag
Ich habe verwendet
Creek Evolution 2
Teufel Definion 3
Nf Kabel f. 15€, alternativ auch wire world Kabel f. 100€
Supra steckerleiste mit beigelegtem Netzkabel 3×1,5
In dieser Konfiguration kann keine Verbesserung sowohl bei mp3 als auch flac festgestellt werden. Man kann nicht behaupten , jede Konfiguration verbessert sich auf jeden Fall. Im Einzelfall mag das so sein, also selbst ausprobieren, was ich getan habe.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Herr Krink,
vielen Dank für die Infos. Mit dem Creek haben Sie ja schon mal einen großen Schritt in Richtung High-End getan. Verstehe ich das richtig, dass Sie keinen Unterschied zwischen MP3 und FLAC hören? Dann muss allerdings ein richtiger “Bock” in der Kette stecken. Ich gehe aber mal davon aus, dass Sie mir sagen wollen, dass Sie auch bei FLAC durch das Netzteil keinen Zugewinn hören können. Viel wichtiger ist doch aber, dass Sie zufrieden sind. Dann ist die Frage, ob etwas durch andere Komponenten, Netzteile oder Kabel verbessert werden kann – nicht mehr relevant. Ich wünsche Ihnen noch viel Freude.
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