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MELCO N10 ohne Netzteil

Melco D100 und N100 Bericht

Melco D 100 und N100 Bericht

Melco,
… wenn`s um den Klang geht.

In meinem heutigen Bericht geht es um die Gerätschaften des japanischen Herstellers Melco. Genauer befassen werde ich mich mit dem CD-Laufwerk zum Rippen, dem D100B und dem Netzwerkspeicher N100, also Melcos Einsteiger-Modell.
Und natürlich zwingen mich diese Gerätschaften förmlich dazu, auch immer wieder mal auf die grundsätzliche Fragestellung einzugehen, ob man jetzt besser ein Streaming-Abo abschließt oder lieber seine eigene CD-Sammlung rippt.

Melco Logo

Wie kommt man überhaupt auf Melco?

Nun, in den letzten vier Jahren habe ich mich sehr intensiv und fast ausschließlich mit dem Streamen von High-Resolution-Audio-Dateien (HRA) aus den unterschiedlichen Musik-Portalen auseinander gesetzt.
Noch – kann man sich dieser „neuen Welt“ getrost verschließen und einfach so weiter machen wie gewohnt, doch lange wird das wohl nicht mehr funktionieren.
Mit einem Melco Netzwerkplayer kann ich diese Musik-Portale nutzen, aber der Schwerpunkt eines Melcos liegt klar erkennbar in den Bereichen Ripping und Sharing.

Zu den Unterschieden:

Streaming-Abo

Man schließt ein Abonnement bei einem Musik-Portal ab und von einer Sekunde zur anderen stehen einem fein aufbereitete, katalogisierte, getaggte und mit Biografien und Verknüpfungen gespickte 40 Millionen Titel aus aller Welt und aus jedem Genre zur Verfügung.
Wichtig dabei: Man streamt sie (mit dem richtigen Abo) in echter Studio-Aufnahme-Qualität – was heißt, dass selbst die Künstler und das Tonstudio die Aufnahme nicht besser hören als wir!
Eine normale CD wirkt dagegen dann manchmal wie eine MP3-Sammlung.

Ripping/Sharing

Jeder einfache PC kann dazu gebracht werden eine CD zu lesen, zu rippen, zu speichern und im Netz zur Verfügung zu stellen. Mit einem guten Programm wird das was der PC da ausliest, sogar online mit einer Referenzdatei abgeglichen (AccurateRip) und Lesefehler werden zuverlässig berichtigt.
Doch obwohl ich mit verschiedenen Apps experimentiert habe, die seltsamerweise alle auch noch zu Klangunterschieden untereinander geführt haben, ist es mir nie gelungen, mit meinen selbst gerippten CDs auch nur in die Nähe der Klangqualität zu kommen, die mir Qobuz liefert.
Der direkte Stream von Qobuz klang selbst dann noch besser, wenn der Titel dort auch „nur“ in CD-Qualität (16Bit/44.1kHz) zur Verfügung stand.

Also kam ich letztendlich zu der Ansicht, dass es doch viel bequemer ist und zudem auch noch besser klingt, wenn ich streame und nicht rippe.

Das sollte heute so nicht bleiben.

Drei H, der deutsche Distributor für Melco-Produkte, hatte es sich just in den Kopf gesetzt, meine Ansicht zu revidieren. 

Melco behauptet, dass selbstgerippte CDs dann nicht mehr schlechter klingen, wenn man sie mit dem richtigen (!) Laufwerk gerippt und auf dem richtigen (!) Netzwerkplayer (NAS) gespeichert hat.
Die richtigen Geräte kommen dabei natürlich allesamt – wie könnte es anders sein – von Melco.
… und natürlich ließ ich mich gerne auf diesen Versuch ein.

An der Quelle sitzt der Knabe …
… was bei Melco anders ist.

Wohl dem, der wie Herr Makoto Maki der Inhaber einer Firma ist, die „Buffalo“ heißt und sich seit Jahrzehnten mit der Entwicklung und Produktion von PC- und Netzwerk-Komponenten befasst.
Statt sich oder Angestellte mit einer ständigen Marktschau zu beschäftigen, um nach brauchbaren Bauteilen zu suchen und diese dann irgendwie zu einem Ganzen zusammen zu fügen, hat Herr Maki die Möglichkeit, das was man braucht im eigenen Hause entwickeln und produzieren zu lassen.

Idealer können die Voraussetzungen nicht sein, um richtig gute Geräte zu fertigen.
Aber ist das Melco auch gelungen?

Der Melco-Tag

Ich bekomme die zwei Geräte aufgebaut, die mich (zunächst) am meisten interessieren.
Zum einen also das CD-ROM-Laufwerk mit der Bezeichnung D100B zum Preis von 995,- € und zum anderen den N100, also den günstigsten Netzwerkplayer der Melco-Reihe, der auch noch optisch perfekt zum Laufwerk passt. Der Preis für ihn liegt bei knapp unter 2.000,- €, womit er also mit dem Altair von Auralic gleichzieht.

Auch der Altair kann mit einer eingebauten Festplatte zu einem Netzwerkplayer aufgerüstet werden. Auch der Altair kann sich Musikdateien von einem NAS im Netz oder von einer externen Festplatte holen und im Netz parat stellen oder selber abspielen.

Von Qobuz oder Tidal streamen können beide, der Altair und der N100.

Wo also liegen die Stärken und Schwächen der beiden Konkurrenten?
Und sind es überhaupt Konkurrenten?

Melco Netzwerkplayer N 100

MELCO-N100

MELCO-N100

Melco-Geräte mit einem „N“ in der Bezeichnung sind NAS-Computer, die konsequent auf Klangqualität entwickelt und produziert werden. Sie sind mit Spezial-Festplatten ausgestattet, auf denen man seine digitale Musik-Bibliothek speichern kann. Die Bibliothek wird dann allen im gleichen Netz befindlichen Abspielgeräten zur Verfügung gestellt.

Angenehm ist, dass die Melco-Komponenten allesamt wie HiFi-Geräte aussehen und die interne Festplatte praktisch nicht zu hören ist. Damit – darf dann so ein audiophiler „NAS“ endlich auch wieder im Wohnzimmer Platz nehmen, ohne dauernd mit seinen Festplattengeräuschen zu nerven.

Melco Laufwerk D100 B

MELCO D100B

MELCO D100B

Um beim Rippen der CDs keine klanglichen Kompromisse eingehen zu müssen und auch hier nicht auf einen Computer angewiesen zu sein, entwickelte Melco unter der Bezeichnung D100 ein CD-ROM-Laufwerk der Extraklasse. Verbindet man den D100 mit einem Nxxx-Gerät wird eine in den D100 eingelegte CD automatisch gerippt, auf dem Melco Nxxx gespeichert, getaggt und mit einem Cover versehen. (Für die komfortablere Bedienung am Tablet)

So lange ich bei der Annahme bleibe, dass die Klangqualität der selbstgerippten CDs unterhalb des Qobuz-Streams liegt, zahle ich bei Melco also eine ordentliche Summe, nur um diesen Vorgang ein klein wenig komfortabler hin zu bekommen als mit dem PC.
Wie es wirklich klingt – das lesen Sie weiter unten im Text.

Mich interessierte nämlich zunächst einmal etwas ganz anderes, was ich entdecke, während mir die beiden Geräte angeschlossen werden:

LAN-Filterung

Filter kennen wir heutzutage aus dem Bereich des Netzstroms. Die unterschiedlichsten Hersteller werden nicht müde, uns mit Hilfsgeräten hörbar zu machen, wie viel „Elektroschmutz“ sich in unseren Leitungen befindet und haben natürlich alle die einzig wahre Lösung parat.
Ich will nicht zynisch klingen, vieles davon ist wirklich – wirklich gut. Aber so manch ein Hersteller will einfach nur ein Stück vom Kuchen abhaben und deshalb sollte man sich genau anschauen, wofür man sein Geld ausgibt.

Dieser LAN-Filter von Melco …
soll aber nun ganz anders, viel „intelligenter“ funktionieren.

Hintergrund
Im LAN sind permanent alle möglichen Daten „unterwegs“. Video-Dateien, Sprache, Daten, E-Mails … Und selbst wenn eigentlich im Netz gar nichts los ist, laufen Routinevorgänge ab, denn manche Bausteine wie Router fragen fortlaufend nach, wer denn wohl noch so alles im Netz ist, wie die MAC-Adressen lauten usw..
Schauen Sie nur mal auf die kleine gelbe LED an einer Ethernetbuchse. Immer wenn sie blinkt, passiert gerade etwas in Ihrem Heimnetz.

Melco war genau das ein Dorn im Auge, denn hier ist man davon überzeugt, dass dieser „Traffic“ wie man heute sagt, jedes Gerät stören muss, was sich mit der Aufgabe zu befassen hat, sich um die Aufbereitung der Audio-Dateien zu kümmern.
Viel ungestörter und „konzentrierter“ müsste sich logischerweise ein solches Gerät um die Audio-Dateien kümmern können, wenn alle anderen Daten gar nicht zu ihm hinkommen könnten, also geblockt werden.
Statt also – wie in einem üblichen Netz, einen Paketwagen mit allen möglichen Sendungen voll zu packen und dann auszuliefern, packt Melco in diesen Paketwagen ausschließlich die Pakete hinein, die für die nachfolgenden Bausteine bestimmt sind.
Im IT-Bereich würde man so etwas wohl Quality of Service nennen oder zumindest so ähnlich.

Logischerweise wollte ich jetzt also zunächst an meiner mir gut bekannten Vorführkette, bestehend aus einem Auralic Aries G2, Vega G2 und aktiven Lautsprechern von Progressive Audio überhaupt nichts ändern und lediglich das Ethernetkabel in die gefilterte Ausgangsbuchse des Melco N100 stecken.
Natürlich musste ich jetzt den Melco mit einem zweiten Ethernetkabel mit der Fritzbox verbinden.
… was ja aber blitzschnell gemacht war.

Melco hat mich

Tja – da muss ich wohl zugeben, dass ich wohl ziemlich baff gewesen bin.
Damit hatte ich so nicht gerechnet. 

In dem Moment, in dem dieser N100 mit seinem LAN-Filter seine Arbeit aufnimmt, wird die Unruhe, wird die Hektik in der Musik, die wir vorher gar nicht wahrgenommen haben (wohl weil sie eben immer da war) wie mit einem Staubsauger aufgesogen und eliminiert.

Nichts klingt wirklich anders, keine einzige Klangfarbe ändert sich – was sehr gut ist und was ich nicht anders akzeptieren könnte – aber endlich kann sich jeder Ton so entfalten, wie es ihm zusteht und um ihn herum ist nichts als tiefschwarze Ruhe.

Man muss sich das so vorstellen, also müssten sich ohne diesen LAN-Filter 20 Paar Tänzer eine Fläche teilen, auf der eigentlich nur 3 bis 4 Paare tanzen können. So etwas ist irgendwie frustrierend.
Sobald der Filter dazwischengeschaltet ist, hat jedes Tanz-Paar die Fläche für sich alleine und kann endlich zeigen, was es kann.
Völlig ungestört. Dieses unbeschreibliche Gefühl “endlich Platz, endlich frei” – genau das beschleicht mich gerade, während ich an meiner Kette nichts geändert habe und lediglich diesen LAN-Filter von Melco eingeschleift habe.

Das ist so gravierend, dass ich natürlich sofort die Frage stelle, ob Melco diesen Filter auch einzeln anbietet, was leider negativ beantwortet wird.
Nun – damit bin ich noch nicht ganz fertig, aber für heute bleibt festzustellen, dass mich dieses Teil schon mal fasziniert hat.

Und wie klingt der Streaming-Transport von Melco?

Vor und neben dem Melco N100 stehen seine Konkurrenten selbstsicher aufgestellt. Da haben wir von Auralic den Altair, der „alles kann und alles hat“ und wir haben die beiden reinen Transports Aries G1 und G2, die genau wie der Melco zwingend einen externen DAC benötigen.

Melco vertritt die Ansicht, dass es bereits viel zu viele DAC in allen nur erdenklichen Preis- und Qualitätsklassen gibt und dass die anderen DAC-Entwickler Melco in diesem Punkt so weit voraus sind, dass man sich in diesen Markt nicht erfolgreich einmischen könnte.
Also verwende ich den Vega G2 von Auralic

Auralic G2

Auralic Vega G2

Der Vega G2 gehört sicherlich mit zu den besten DAC, die man derzeit erwerben kann und hat so viele unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten, dass wir ideale Voraussetzungen vorfinden, um die Quellgeräte miteinander vergleichen zu können. Auch wenn man nun munkeln könnte, dass sich die Auralic-Geräte untereinander vielleicht noch eine Idee besser verstehen.

Heute geht es mir aber ja noch gar nicht primär darum, die Streaming-Fähigkeiten des N100 mit dem des Aries G1 klanglich zu vergleichen, sondern heute will ich heraus finden, ob Melco mir mit der Aussage zu viel versprochen hat, dass selbst gerippte CDs die Klangqualität der Qobuz-Streams erreichen können.

Wie gut klingt nun die selbstgemachte Bibliothek?

Ich wähle für diesen Versuch eine CD, die ich seit Jahren gut kenne und die den Vorführern auf HiFi-Ausstellungen schon fast aus den Ohren raus kommen.
Parat liegt die Nils Lofgren mit “Keith don`t go”.

Schon als Vorbereitung auf diesen Melco-Tag habe ich das Album mit einem Apple-CD-Rom-Laufwerk auf meinem iMAC „aufgenommen“, also gerippt. Hierzu habe ich sowohl iTunes verwendet (ALAC) als auch XLD (FLAC).
Die Datei habe ich auf mein Synology DS918+ kopiert und zusätzlich auf einen Stick gebannt.
Spiele ich diese Dateien über meine Auralic-G2-Kombi ab, erkenne ich keine Klangunterschiede zwischen den einzelnen Speicherplätzen.
Starte ich den Qobuz-Stream kommt aber sofort wieder der Verdacht auf, Qobuz würde mir eine völlig andere – deutlich bessere – Aufnahme zur Verfügung stellen.

Erkenntnis:
Entweder ist die Qobuz-Datei viel besser als meine CD oder mein Streaming- und Sharing-Equipment ist einfach nur PC-like und hat mit high-endigem Klang nicht viel zu tun.

Rippen mit dem Melco D100

Nun verschwindet die CD im Bauch des D100 und der N100 startet automatisch mit der Aufnahme, also dem Rippen der CD.
Nach geschätzten 10 Minuten ist alles erledigt und der D100 spuckt die CD automatisch wieder aus.
Ich schließe den N100 über ein Audioquest Diamond-USB-Kabel an den Vega G2 an, der seinen Takt über einen externen Leo Gx erhält und bin gespannt.
Ohne großartig hin- und herschalten zu müssen, bestehen überhaupt keine Zweifel daran, dass die Klangqualität dieser Dateien meine bisherigen Ripping-Versuche regelrecht deklassieren.
Bin ich froh, dass ich bisher keine Zeit und keine Lust dazu hatte, meine CDs zu rippen. Ich würde mich heute vermutlich in Grund und Boden ärgern.
Und deshalb will ich mich gerne schon einmal ganz – ganz weit für Melco aus dem Fenster lehnen und folgendes behaupten:

Wer auch immer mit dem Gedanken spielt, seine eigenen CDs zu rippen und keine Lust hat, am Ende der Arbeit feststellen zu müssen, dass sich das alles klanglich überhaupt nicht gelohnt hat, der muss (!) sich dieses Laufwerk kaufen oder wenigstens ausleihen.

Wobei …
… ich zu diesem Zeitpunkt noch wirklich nicht in der Lage bin, Ihnen zu sagen, welcher Anteil auf das Konto des D100 und welcher auf das Konto des N100 geht, denn ich habe ja beides zusammen getestet und alle weiteren Differenzierungen müssen sich jetzt nach und nach noch ergeben.

Es tun sich da noch einige offenen Fragen auf:
Wie klingen die Dateien, wenn ich sie mit dem D100 auf meinen PC rippe?
Wie klingt der N100 beim Streamen von Qobuz (Tidal …)?
Wie klingt der N100 mit einem besseren Netzteil?
Mit welchen Kabeln klingt der N100 am besten?
Mit welchem DAC harmoniert er und mit welchem nicht?
Wie viel besser klingen die großen Brüder vom N100?
Wie gut ist die Melco-Software?
Welche Software ist besser und funktioniert mit dem Melco?
Wie integriere ich Roon in ein Melco-System?

Brauche ich am Ende ein Melco D100-Laufwerk zum Rippen, einen Auralic Aries G2 zum Streamen, einen Melco Nxxx als Bibliotheken-Speicher, einen Nucleus als Roon-Server und einen DAC992 von Progressive Audio, um in allen Disziplinen in der Referenzklasse dabei zu sein oder kann ich diesen Gerätepark auch ordentlich ausdünnen?

Will der typische Melco-Kunde überhaupt ein Streaming-Abo oder ist er auf seine eigenen (!?) CDs fixiert?

Für mich und damit für AUDIOSAUL heißt es jedenfalls:

Willkommen Melco!

Ich freue mich, ab sofort zum Melco-Händlerstamm dazu zu gehören und ich verspreche Ihnen, dass ich Sie auf dem Laufenden halten werde.
Wenn Sie selber schon Erfahrungen mit den Melco-Geräten gesammelt haben, dann freue ich mich über Ihre Kommentare.

Und ganz besonders würde ich mich natürlich über Ihre Bestellung in unserem Shop oder einfach per E-Mail/Anruf freuen.

Vielen Dank!

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