Wie heiß darf mein NUC werden?
Wie heiß darf mein NUC werden?
Immer wieder erreichen mich Anrufe mit der Frage: „Wie heiß darf mein NUC werden?“.
Diese Fragen beziehen sich in der Regel auf einen lüfterlosen NUC (PrimeMini, PrimeCore Audio®-Server, Nucleus …), der als Roon-Core-Server betrieben wird.
Der Grund dafür, weshalb so ein lüfterloser NUC überhaupt zeitweise höhere Temperaturen erreicht, liegt in der Tatsache, dass sein “Kühlsystem” in der Lage ist, die Temperaturen der CPU in das Gehäuse zu leiten.
Denn das Gehäuse wurde ja dafür geschaffen, die Hitze der CPU aufzunehmen, um den Prozessor zu schützen.
Während sich manche Besitzer dann denken: „Das wird sich schon mit der Zeit wieder geben!“ (… und damit meistens Recht behalten), packt andere die Angst um ihr schönes neues Gerät und sie möchten am liebsten den Stecker ziehen.
Am Ende bleibt die Frage: Was ist noch normal und was ist schon zu heiß?
Nimmt man einen lüfterlosen NUC in Betrieb, gibt man in der Roon-Software seine Zugangsdaten zu einem Musikportal ein und wenn vorhanden – verrät man ihm auch den Netzwerkpfad zu seiner Musiksammlung.
Und dann… hat der NUC erst einmal eine Weile sehr viel zu leisten.
Tipp:
Sie können die CPU-Auslastung und damit die Hitzeentwicklung senken, indem Sie für den o.g. Vorgang weniger oder nur einen einzigen CPU-Kern freigeben. Dann dauert zwar das Indexieren länger, aber die CPU wird nicht mehr so warm.
Hier finden Sie die Einstellmöglichkeit:
- Menü
- Einstellungen
- Bibliothek
- Geschwindigkeit der Hintergrund-Audioanalyse (1 bis 8 Kerne können ausgewählt werden)
Als kleine Hilfestellung kann man sagen, dass eine höhere Temperatur immer dann in Ordnung ist, wenn man in Roon oben rechts das “Fortschrittsrädchen” drehen sieht. Dieses Symbol zeigt uns an, dass Roon gerade beschäftigt ist und dabei darf die CPU auch heißer werden.
Sollte Ihr NUC verdächtig heiß werden, wenn er eigentlich gar nichts zu tun hat und sich auch das Rädchen nicht dreht, sollten Sie die Ursache sicherheitshalber erforschen. Hierfür kommen in Frage:
- Software-Fehler (das OS läuft nicht mehr sauber, Upgrades hängen …)
- Ein Router/Switch harmoniert nicht mit dem NUC
- Ein USB-Gerät (Festplatte, Stick, DAC …) macht Spannungsprobleme (5V)
Am einfachsten ist es dann, alle Verbindungen zu trennen und den NUC eine Weile laufen zu lassen. (Natürlich können Sie dann mit ihm keine Musik hören)
Kühlt er dann ab, stellt man eine Verbindung nach der anderen wieder her und beobachtet, nach welcher Verbindung er wieder heiß wird. Danach gilt es dann, den Fehler zu beheben.
Aber was ist eigentlich “normal heiß” und was ist definitiv “zu heiß”?
Schauen wir doch mal nach, was Intel und andere Hersteller zu den CPU-Temperaturen so schreiben.
30° bis 50° = Normale CPU-Temperatur – bei geringer Auslastung
50° bis 70° = CPU-Temperatur bei höherer Auslastung
70° bis 95° = CPU-Temperatur bei höchster Belastung (z.B. Spiele oder Stresstest)
100° = Zulässige Maximaltemperatur, darüber schaltet sich der Prozessor ab
Wie messe ich die Temperatur?
Unser körperliches Wärmeempfinden ist dabei ein sehr schlechtes Thermometer. Schon bei einer Gehäusetemperatur von 37° (Körpertemperatur des Menschen) erscheint uns das Gehäuse „sehr warm“ zu sein. Das liegt daran, dass wir eher kalte Metalloberflächen gewohnt sind.
Steigen die Temperaturen auf den Bereich zwischen 40° und 50° – ist das für unser Empfinden schon fast „heiß“ und alles oberhalb von 50° bewerten wir als „zu heiß“.
Zur Erinnerung;
Laut Intel entspricht eine CPU-Temperatur zwischen 30° und 50° einer „geringen CPU-Auslastung“.
Tipp: Grill- oder Fleischthermometer benutzen.
So ein Grill-Thermometer hat in der Regel eine kleine Spitze, die man ins Fleisch stecken soll. Die Spitze legt man einfach zwischen zwei Kühlrippen und misst dann eine Weile.
Alle Temperaturen, die nicht auf eine hohe Auslastung zurückzuführen sind (Rädchen dreht sich) und über 50° liegen, sollten uns dazu bringen, die Ursache zu erforschen. Alles darunter können wir akzeptieren.
Ist denn die CPU-Temperatur gleichbedeutend mit der Gehäuse-Temperatur?
In der Praxis muss man sagen: Nein, natürlich nicht! Die CPU-Temperatur kann sehr rasch ansteigen und genau so rasch auch wieder sinken. Das Metallgehäuse ist da deutlich „träger“.
Sitzt die CPU dann auch noch auf einem “dicken Metallklotz” (wie z.B. beim Nucleus) entpuppt dieser sich unter Umständen als böse Falle.
Wir unterscheiden zwischen einem schnellen Temperaturanstieg und einem dauerhaften.
Ist die CPU recht kühl und wird plötzlich heiß, weil sie kurzzeitig Höchstleistungen zu verbringen hat, ist solch ein Metallklotz eine tolle Lösung, denn er kann schnell sehr viel Wärmeenergie aufnehmen.
Wird die CPU jedoch über einen längeren Zeitraum gefordert (wie beim Indexieren, beim Musikhören über mehrere Zonen oder bei Nutzung der DSP-Funktionen), bildet der Klotz gemeinsam mit der CPU einen Hitzeblock. Kühlt die CPU zwischendurch mal ab, wird sie fataler weise durch den Klotz wieder aufgeheizt – das soll natürlich so nicht sein.
Besser ist da, die Hitze direkt auf eine große Fläche mit wirksamen Kühlrippen zu verteilen.
Bildbeispiele:
Die beiden massiven Kühlrippenreihen links und rechts haben offensichtlich nur Designzwecke zu erfüllen.
Hier das Gehäuse eines PrimeMini als Vergleich.
Und hier das Gehäuse eines PrimeCore Audio® A7
Fazit:
Ein Computer erzeugt nun einmal Hitze und ein heißes Gehäuse ist bei einem lüfterlosen PC grundsätzlich ein Zeichen für eine gut funktionierende Wärmeableitung, über die wir uns freuen können. Temperaturen oberhalb von 50°, die nicht auf eine hohe Auslastung zurück zu führen sind, sollten uns zum Handeln zwingen.