Wie heiß darf mein PrimeMini werden?
Wie heiß darf mein PrimeMini werden?
Immer wieder erreichen mich Anrufe mit der Frage: „Wie heiß darf mein PrimeMini werden?“.
Der Grund dafür, weshalb ein PrimeMini überhaupt zeitweise höhere Temperaturen erreicht, liegt in der Tatsache, dass seine ausgezeichnet funktionierende Wärmeableitung in der Lage ist, die Temperaturen der CPU auf direktem Wege in das massive Gehäuse aus einem Spezial-ALU zu leiten.
Während sich manche Besitzer dann denken: „Das wird sich schon mit der Zeit wieder geben!“ (… und damit natürlich Recht behalten), packt andere manchmal die Angst um ihr schönes neues Gerät und sie möchten am liebsten den Stecker ziehen.
Am Ende bleibt die Frage: Ist das noch normal oder ist das schon zu heiß?
Nimmt man einen „fabrikneuen“ PrimeMini in Betrieb, gibt man in der Regel in der Roon-Software seine Zugangsdaten zu einem Musikportal ein und wenn vorhanden – verrät man ihm auch den Netzwerkpfad zu seiner Musiksammlung.
Und dann… hat der PrimeMini tatsächlich erst einmal eine Weile sehr viel zu leisten.
Den Musik-Bestand identifizieren
Welche Alben, Titel, Editionen, Releases, CD-Boxen … sind denn überhaupt in der Musiksammlung? Hierzu muss sich Roon nicht nur die Dateinamen genau anschauen, sondern auch die Metadaten. Roon baut nicht nur ein einfaches Inhaltsverzeichnis auf, sondern führt alle ihm bekannten Informationen (Genre, Label, Mitwirkende …) in einer Datenbank zusammen.
Cover suchen, zuordnen und in die Datenbank übernehmen.
Hat Roon die Zusammenstellung der Titel erkannt, geht es darum, die passenden Alben zu finden und sich dann die dazugehörigen Cover aus dem Internet zu ziehen und in der Datenbank zu erfassen.
Tipp:
Sie können die CPU-Auslastung und damit die Hitzeentwicklung senken, indem Sie für den o.g. Vorgang weniger oder nur einen einzigen CPU-Kern freigeben. Dann dauert zwar das Indexieren länger, aber die CPU wird nicht mehr so warm.
Hier finden Sie die Einstellmöglichkeit:
- Menü
- Einstellungen
- Bibliothek
- Geschwindigkeit der Hintergrund-Audioanalyse (1 bis 8 Kerne können ausgewählt werden)
Was führt sonst noch zu einer hohen Auslastung der CPU und damit zu steigenden Temperaturen?
Das sind grundsätzlich alle Datei-Formatänderungen, natürlich die DSP-Nutzung, das Upsampling und der Multiroom-Betrieb.
Alle diese Aufgaben, bringen die CPU auf Temperatur.
Womit wir wieder bei der Frage sind:
Ist das immer noch normal oder ist das schon zu heiß?
Schauen wir doch mal nach, was Intel und andere Hersteller zu den CPU-Temperaturen so schreiben.
30° bis 50°
Normale CPU-Temperatur – bei geringer Auslastung
50° bis 70°
CPU-Temperatur bei höherer Auslastung
70° bis 95°
CPU-Temperatur bei höchster Belastung (z.B. Spiele oder Stresstest)
100°
Zulässige Maximaltemperatur, die nur kurzzeitig erreicht werden soll und die bei längerer Dauer die CPU dazu bringt, den PC sicherheitshalber herunter zu fahren.
Unser körperliches Wärmeempfinden ist dabei ein schlechtes Thermometer.
Schon bei einer Gehäusetemperatur von 37° (Körpertemperatur des Menschen) erscheint uns das Gehäuse „sehr warm“ zu sein. Das liegt daran, dass wir eher kalte Metalloberflächen gewohnt sind.
Steigen die Temperaturen auf den Bereich zwischen 40° und 50° – ist das für unser Empfinden schon fast „heiß“ und alles oberhalb von 50° bewerten wir schnell als „zu heiß“.
Zur Erinnerung;
Laut Intel entspricht eine CPU-Temperatur zwischen 30° und 50° einer „geringen CPU-Auslastung“.
Ist denn die CPU-Temperatur gleichbedeutend mit der Gehäuse-Temperatur?
In der Praxis muss man sagen: Nein, natürlich nicht! Die CPU-Temperatur kann sehr rasch ansteigen und genau so rasch auch wieder sinken. Das Metallgehäuse ist da deutlich „träger“.
Da muss eine CPU schon über eine sehr lange Zeit hinweg konstant heiß bleiben, um das Gehäuse auf die gleiche Temperatur bringen zu können. Dass ein PrimeMini mit seiner Gehäuse-Temperatur nie weit weg von der CPU-Temperatur liegt, beweist die extreme Effizienz des Kühlkonzeptes.
Wie schafft Prime Computer das?
Die CPU beim PrimeMini ist auf der Mainboardseite aufgebracht, die nach oben zum Gehäuse zeigt und hat dort direkten (!!) Kontakt zu den massiven Kühlrippen. Bleibt die Temperatur der CPU über längere Zeit stabil hoch, kann man fühlen, wie direkt auch die Gehäusetemperatur des PrimeMini ansteigt.
Dies können manch andere Roon-Core-Server ganz und gar nicht von sich behaupten.
Betrachtet man sich z.B. einen Roon Nucleus mal genauer, stößt man auf einige Ungereimtheiten bei der Wärmeableitung.

So gibt es dort etwa in der Gehäusemitte einen kleinen Stahlpfosten, der die Wärme von der CPU aufnehmen und wohl auch ableiten soll. Dieser Stahlpfosten ist aber einfach an der oberen Gehäuseplatte angebracht.

Die beiden massiven Kühlrippenreihen links und rechts vom Gehäuse dürften aber wohl kaum eine Chance erhalten, ihrer Bezeichnung auch einen Sinn zu geben – sie haben offensichtlich ausschließlich Designzwecke zu erfüllen. Die Hitze der CPU hat keine Chance zu ihnen zu gelangen. Geschweige denn, dass die seitlichen Kühlrippen irgendeine kühlende Wirkung auf die CPU ausüben könnten.
Hier das Gehäuse eines PrimeMini als Vergleich.

Fazit:
Der PrimeMini zeigt uns, wie ein gut funktionierendes Wärmeableitkonzept für ein langes und gesundes CPU-Leben zu funktionieren hat. Sie als Betreiber müssen nur wissen, dass sich das, was uns als “heiß” erscheint, in den meisten Fällen der CPU-Temperatur entspricht, die sie bei “geringer bis normaler” Auslastung systembedingt erreicht.