Auralic vs Melco vs Innuos vs SOtM vs PrimeCore Audio® (ROON-NUC)
Auralic vs Melco vs Innuos vs SOtM vs PrimeCore Audio® (ROON-NUC)
Für meinen Bericht „Auralic vs Melco vs Innuos vs SOtM vs PrimeCore Audio® (ROON-NUC)“ habe ich mir heute einmal fünf Komponenten ausgesucht, die unterschiedlicher nicht sein können und dabei doch alle dasselbe Ziel haben:
Musik in High-Resolution-Audio-Qualität zu streamen.
Mir geht es dabei nicht darum, die Geräte in allen Einzelheiten zu beschreiben, sondern darum, Ihre Unterschiede aufzuzeigen.
Denn so toll all diese Geräte (und viele andere) ja auch sind – es kann sein, dass Sie sich schlicht und ergreifend das für Ihre zwecke falsche Gerät kaufen. Das muss nicht sein, oder?
Um bereits etwas klarer zu sehen und die grobe Richtung einzuschlagen, sollten Sie sich zunächst die Frage stellen, woher die Musik eigentlich kommt, die Sie streamen möchten.
Hier unterscheiden wir zwischen:
- Musik-Quelle im Netz = Musikportale, Cloud-Services (Tidal, Qobuz, highresaudio.com, …)
- Musik-Quelle im Heimnetz = NAS (Netzwerkspeicher von Synology, Qnap, …)
- Musik-Quelle lokal = interne/externe Festplatte, USB-Stick, CD
Frage vorab:
Reicht nicht schon ein einfacher PC zum Streamen völlig aus?
Klare Antwort: Ja! Reicht!
Der allerbeste und teuerste Streamer/Netzwerkplayer der Welt ist auch „nur“ ein Computer!
Und es muss auch noch nicht einmal ein “echter” Computer sein!
Legen Sie Ihr Smartphone, Ihr Tablet und Ihren NAS neben Ihren PC – und Sie schauen auf vier (!) „Devices“, mit denen Sie streamen können.
Alexa, Siri, Sonos … und noch vieles mehr – alles reicht zum Streamen völlig aus.
Solange wir die Frage nach der Klangqualität aussen vor lassen.
Jede Kette ist so stark, wie ihr schwächstes Glied.
Um ganz ehrlich zu sein:
Damit diese “Computer” das klanglich schwächste Glied bilden, brauchen Sie schon eine richtig gute HiFi-Anlage, denn sie alle klingen schon erstaunlich gut oder können mit recht einfachen Mitteln optimiert werden!
Sobald Sie aber diese richtig gute HiFi-Anlage besitzen – scheiden viele (alle?) genannten Lösungen aus.
Fazit:
Ein Computer kann streamen!
Ein Streamer oder Netzwerkplayer kann das besser, klingt besser, ist lautlos und sieht besser aus.
Lesen Sie diesen Bericht und finden Sie heraus, welcher Hersteller Ihre (!) Vorstellungen von einem perfekten Streaming-Gerät am ehesten trifft.
Hinweis: Der Bericht ist schon etwas älter, die Geräte wurden weiterentwickelt – sehen Sie diesen Bericht bitte als Einweisung ins Thema.
Die Probanden
SOtM sMS200-Ultra Neo
Melco N1/50/100
ROON-Core-Server PrimeCore Audio®
Innuos Zen
Auralic Aries
SOtM sMS 200 Ultra Neo Mini-Netzwerkserver
SOtM richtet sich mit dem sMS 200 Ultra Neo vor allem an Computer-Freaks, die sich endlich einen durch und durch audiophilen PC zum Musikhören zulegen wollen, ohne sich aber von ihren lieb gewonnenen Applikationen trennen zu müssen.
Der sMS 200 bekommt im Idealfall seinen Strom über das hauseigene Netzteil „sPS-500“. Sollten Sie sich noch eine zweite Komponente von SOtM zulegen wollen (Switch oder Clock) , bestellen Sie das Netzteil am besten gleich mit einem Y-Kabel, dann beliefert das eine sPS-500 nämlich beide SOtM-Geräte mit stabilem Strom.
Sobald wir das Ethernetkabel eingesteckt haben können wir in unserem PC/MAC-Browser „Eunhasu“ eingeben und wir befinden uns auf der Bedienoberfläche des sMS 200.
Hier finden wir die Icons für Roon, Squeezelite, MPD DLNA, HQ Player NAA, Shaireport, LibreSpot, MinimServer und BubbleUPnP Server!
Jede dieser Apps lässt sich sofort starten, einrichten und nutzen. (Bei manchen ist eine Lizenz erforderlich.)
Um ein Musikportal (Qobuz, Tidal) zu nutzen, müssen wir eine passende App starten (z.B. Roon).
Die Verarbeitungsqualität der Geräte ist hervorragend, das Design des Minis eher unauffällig.
Um den perfekten Klang sicherstellen zu können, verfügt der sMS 200 Ultra Neo über einen Eingang für eine externe Master-Clock (ebenfalls von SOtM).
Der SOtM sMS Ultra Neo ist „roon-ready“ – für eine Verwendung als ROON-Core-Server eignet er sich nicht.
Fazit:
Der SOtM sMS 200 Ultra Neo ist der perfekte, kleine, audiophile PC-Ersatz für alle, die sich mit den etablierten PC-Apps gut auskennen, sie gerne auch weiter verwenden möchten, aber mit einem speziellen Musik-PC endlich auch klanglich ganz nach oben wollen.
Melco N1/50/100
Der Melco sieht sich im Gegensatz zum SOtM überhaupt nicht als PC-Ersatz. Er will Ihnen vielmehr demonstrieren, wie ein audiophiler NAS heute klingen kann.
Gönnen Sie ihm gute Kabel und schon geht die (Klang-) Sonne auf!
Zur Bedienung und Konfiguration setzt Melco auf eine eigene Software, lässt sich aber z.B. auch über den MinimServer und auch über Roon steuern.
Zum Roon-Core-Server lässt er sich nicht umrüsten.
Die Qobuz- oder Tidal-Einbindung erfolgt über die Melco-App.
Der Melco ist eine extrem noble Erscheinung, die auf einen deutlich höheren Preis tippen lässt.
Ist man Besitzer eines externen Streaming-Transports (Renderer), so tut man gut daran, diesen an den „Player“-LAN-Ausgang des Melcos anzuschließen und sich so die Anschaffung eines audiophilen Switches zu sparen.
An diesem Ausgang lässt der Melco nämlich nur durch, was er als „Musiksignal“ erkannt hat. Alles, was diese Netzverbindung unnötig stören könnte, darf hier nicht durch.
Schließt man das optional erhältliche CD-ROM-Laufwerk (Melco D100) an, so verfügt man über eine überaus komfortable Ripping-Kombi mit einfachster Bedienung und kaum zu überbietenden Klangergebnissen.
Der Melco kann über Apple-Geräte aber auch über Android-Tablets gesteuert werden.
Fazit:
Melco ist die richtige Wahl für alle, die nach einem noblen, audiophilen Netzwerkspeicher (NAS) und einem komfortablen Netzwerkplayer suchen und Ihre CDs in maximal möglicher Qualität rippen wollen. Die Melco-Geräte verfügen über einen äußerst effektiven LAN-Filter, was sie einzigartig macht. Die Preise beginnen bei knapp unter 2.000,- € und gehen hinauf bis rund 14.000,- €.
InnuOS ZEN
Der Innuos Zen gleicht noch am ehesten dem Melco.
Allerdings wartet er mit einem interessanten Design auf und er trägt das CD-ROM-Laufwerk zum Rippen von CDs gleich in sich.
Sein Bedienkonzept ähnelt jedoch eher dem des SOtM. Um ihn konfigurieren zu können, rufen wir am PC/MAC-Browser die Seite my.innuos.com auf und befinden uns dann im Menü des Zen.
Leider gibt es das zurzeit nur in englischer Sprache und manches bleibt so lange verborgen (z.B. die Qobuz oder Tidal-Einbindung) bis man an anderer Stelle etwas aktiviert hat (hier uPnP).
Ist alles korrekt eingerichtet, verfügen wir über einen echten „Tausendsassa“.
- Über das integrierte CD-ROM-Laufwerk rippen wir unsere CDs auf einfachste Weise und ohne Zusatzkosten.
- Auf der integrierten Festplatte speichern wir unsere Musikbibliothek.
- Der Zugriff auf diese Bibliothek steht allen Geräten im Netz zur Verfügung.
- Er ist extrem Plattform-offen – bis hin zur Squeeze-Box-Kompatibilität.
- Den Qobuz-, Spotify- und Tidal-Zugang richten wir direkt im Browser ein.
- Er ist nicht nur „roon-ready“ sondern kann auch als Roon-Core-Server dienen.
Der Roon-Kern läuft zwar nur mit Einschränkungen (z.B. kein Upsampling), aber zumindest müssen wir nicht zwangsläufig noch ein Zusatzgerät kaufen, nur weil wir mal ab und zu mehr über unsere Musiktitel wissen wollen. Um den Kauf der Roon-Lizenz kommen wir aber auch mit dem Innuos natürlich nicht herum.
Fazit:
Die Innuos-Server sind die so genannten eierlegenden Wollmilchsäue, die auch noch singen, tanzen und kochen können. Sie beginnen preislich bei etwa 1.000,- € und gehen hinauf bis auf 12.000,- €. Wer Roon in den Fokus stellt, sollte jedoch auf einen Spezialisten setzen.
Roon-Core-Server PrimeCore Audio® A5/A7
Roon ist die mit Abstand teuerste “Abspiel-App” auf dem Markt. Allerdings ist sie auch die mit Abstand komfortabelste App, die jetzt schon seit über 10 Jahren optimiert wird.
Sie kann man auf jedem beliebigen Betriebssystem installieren.
Wer klanglich ganz nach oben kommen will, der setzt jedoch auf das Betriebssystem ROCK (Roon-Optimized-Core-Kit).
ROCK ist ein extrem verkleinertes Linux und sorgt dafür, dass alle klanglichen Raffinessen von Roon zur Geltung kommen.
ROCK kann nur auf bestimmte PCs installiert werden. Damit diese gut in unsere HiFi-Anlage passen, sollten sie halbwegs gut aussehen und natürlich lüfterlos, also lautlos sein. Die meisten PCs, auf die diese Beschreibung passt, nennt man NUC (Next Unit of Computing) Mit diesen NUCs wollte Intel unter Beweis stellen, dass leistungsfähige Computer nicht immer so groß sein müssen wie ein Tower.
Dies NUC kann man fertig kaufen oder sich einfach selber bauen. So kann man sich schon einen ROCK-Rechner für unter 500,- € bauen oder kaufen.
Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass auch in einem PC bessere Bauteile für einen besseren Klang sorgen.
Beim PrimeCore Audio® A7 wurde die Bauteile-Auswahl auf die Spitze getrieben. Das verbaute Mainboard gehört zur Pro-Serie und kostet alleine schon fast 1.000,- €. Die System-SSY und die RAM-Riegel werden nach Industrie-Standard gefertigt, also eine Qualität, die für die Raumfahrt oder das Militär gedacht ist.
Beim PrimeCore Audio® A7 wurde die Kombination der Bauteile durch monatelange Hörvergleiche ausgewählt.
Am Ende kann dieser Streamer damit nur eine einzige Sache: Er ist der Roon-Kern.
Das allerdings kann er besser und mit einem besseren Klangergebnis als viele HiFi-Streamer zu deutlich höheren Preisen.
Fazit:
Der PrimeCore Audio®-Server ist der perfekte, lautlose und kostengünstige Roon-Core-Server.
Er ist also die richtige Entscheidung für alle „Roon-ianer“.
Auralic Aries
Der Aries von Auralic ist ganz ganz weit davon entfernt, sich wie ein Computer zu zeigen. Er will weder einen PC ersetzen noch einen NAS.
Seine bevorzugte Zielgruppe sucht und findet er lieber dort, wo man auf den Luxus der Musikportale nicht mehr verzichten will.
Der typische Aries-Nutzer gibt nach der Inbetriebnahme seine Zugangsdaten zu Qobuz oder Tidal ein und sucht sich von da an seine Musik aus den 100-Millionen Titeln, die diese Portale mittlerweile anzubieten haben.
Rippen oder downloaden kommt für ihn nur noch dann in Frage, wenn er eines seiner Lieblings-Alben nicht im Abo streamen kann. So besteht die lokale Bibliothek eines Aries-Nutzers in der Regel aus handverlesenen Raritäten.
Zur Inbetriebnahme schließen wir ein gutes Stromkabel und ein gutes LAN-Kabel an (WLAN möglich!!) und installieren die hauseigene App „Lightning DS“ auf unserem iPAD. (Android geht nicht!!)
Der Aries kann auch Airplay und Spotify-Connect.
Wer weder beim Klang noch beim Benutzungskomfort Kompromisse eingehen will, der sorgt dafür, dass ihm die Signale von einem guten ROON-Core-Server zugespielt werden. Diese Arbeitsteilung sorgt dafür, dass sich zwei Spezialisten jeweils auf die Aufgabe konzentrieren, die sie am besten erledigen können.
Fazit:
Der Auralic Aries ist die perfekte Komponente für alle, die überwiegend von einem Musikportal streamen wollen und für die eine lokale Bibliothek eher zweitrangig ist. Allerdings kann er nichts, was die anderen nicht auch können.
Zusammenfassung
Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen, sich in diesem Geräte-Dschungel etwas besser zurecht zu finden und nun zu wissen, welche dieser Marken Ihnen die passende Streaming-Komponente liefern kann.