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Heimnetz

Das audiophile Heimnetz

Das audiophile Heimnetz

Das audiophile Heimnetz

Aktualisiert am 11.11.2022

Im Bericht „Das audiophile Heimnetz“ geht es heute um die Betrachtung unserer heimischen LAN- und WLAN-Netzwerke aus Sicht eines Musikliebhabers und um die Frage, wie wir die darin verborgenen klanglichen “Flaschenhälse” beseitigen können, um endlich in die High-Resolution-Audio-Streaming-Welt eintauchen zu können.

Unter anderem wird es gehen um:

  • Austausch der TAE-Dose gegen eine RJ45-LAN-Dose
  • Austausch des TAE-Anschlusskabels zum Router gegen ein LAN-Kabel
  • Austausch des Netzteils für den Router
  • LAN-Kabel vs. WLAN vs. PowerLAN
  • Glasfaser als Inhouse-Verkabelung
  • Audiophile Switches
  • Getrennte Netze (VLANs)
  • Masterclocks

Viel Spaß beim Lesen!

Heimnetze

Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Muttis Einkaufsnetze so ziemlich die einzigen Netze, die wir zuhause verwendet haben.

Heimnetzplanung
Heimnetzplanung

Das änderte sich, als das Internet bei uns einzog und immer mehr Geräte in unserem Haushalt daran angeschlossen werden wollten.

Heute tut man bei einem Neubau oder einer Renovierung gut daran, nicht nur an einer (!) passenden Stelle für einen Anschluss an das Internet zu sorgen.

Und vor allem die HiFi-Anlage! sollten wir dabei nicht vergessen.
Denn die Musik von Morgen – die kommt ganz sicher aus dem Internet.
Und für alle die, die es noch nicht wahrhaben wollen:

Die Zukunft ist längst da!

Wer nun allerdings glaubt, er könne Klangrekorde brechen, indem er sich einfach eine Streaming-Komponente kauft und sie mit den vorhandenen Kabeln an den Router anschließt, der irrt sich ganz gewaltig.
Auch das Testen eines Streamers/Roon-Core-Servers, ohne sich vorher um das Heimnetz gekümmert zu haben, kann nur in die Hose gehen.

Leute – solch einen Test könnt Ihr Euch wirklich sparen!

Würde sich jemand eine Fotokamera kaufen, den Opjektivdeckel nicht abmachen und dann über die viel zu dunklen Bilder (bei so einer teuren Kamera!) meckern, würde das doch auch niemand auf die Kamera schieben, oder?

Wer zukünftig nicht (!) mehr länger zu denen gehören will, die Streaming für eine klangliche Katastrophe halten und nach wie vor behaupten, CD würde besser klingen, der muss sich nur die Fakten genauer anschauen und kommt dann ganz von alleine darauf, was er zu tun hat.

… das Heimnetz optimieren!

Wer das nicht glaubt, der sollte besser bei der CD bleiben. Ich hätte da noch etwa 2.000 Stück zu je 1,- € abzugeben!

Und dabei muss die Optimierung überhaupt keine Unsummen kosten.
Schon unser Klangtipp-LAN-Kabel für etwa 5,- € verbessert die klangliche Situation erheblich.
Dass viele unserer Kunden nach dem Test dieses Kabels „klang-süchtig“ werden und dann plötzlich bereit sind, noch viel mehr in das Heimnetz zu investieren, das spricht doch für sich, oder?

Wo holt sich so ein Streamer die Musik denn her?

Natürlich von einem Musik-Portal.
Und davon haben wir mittlerweile eine ganze Menge.

Viele dieser Portale – wie der Platzhirsch Spotify – liefern die Titel nur im MP3-Format aus. Das ist für unterwegs ideal (verbraucht wenig Datenvolumen) und wer keine tolle HiFi-Anlage besitzt, der kommt mit dieser Qualität sicher auch zuhause zurecht.

High-Fidelity … ist das aber nicht!

Wer mehr Wert auf die Klangqualität legt, der sollte sich unbedingt mal bei highresaudio.com umsehen.
Wer sich neben einer guten Qualität auch eine große Titelauswahl wünscht, der findet sicher mit Qobuz oder Tidal den richtigen Anbieter.

Kommen wir zur Technik.

Unser Hausanschluss

TAE-Dose
TAE-Dose

Den Zugang zu unserem Haus finden diese Portale natürlich über unseren Telefonanschluss. In der Regel handelt es sich dabei um eine TAE-Dose. TAE steht hier für Telekommunikations-Anschluss-Einheit.

Diese Dose ist an sich ja ganz ok.

Fritzboxkabel
Fritzboxkabel

Was uns HiFi-Freaks mehr stört, ist die miese Klangqualität des Kabels das zum Router führt. Leider hat sich noch kein Kabelhersteller erbarmt und uns ein audiophiles TAE-Kabel präsentiert. Dann nämlich könnten wir uns den Umbau sparen.

Aber so schlimm ist das auch wieder nicht, denn auf dem Gebiet der Ethernetkabel sieht das mittlerweile ganz anders aus. Zwischen 5,- € und 5.000,- € pro Meter bietet der Markt hier für jeden Geschmack und Geldbeutel eine ausreichend große Auswahl.

TAE passt nicht für RJ45
TAE passt nicht für RJ45

Um das TAE-Kabel gegen ein LAN-Kabel tauschen zu können, brauchen wir aber eine andere Anschlussbuchse, denn der RJ45-Stecker passt logischerweise nicht in die TAE-Dose.

Das einfachste wäre hier ein Adapter von TAE auf Ethernet und zum Testen ist das auch wunderbar.

Gefällt uns das Ergebnis dann, können wir die TAE-Dose später immer noch gegen eine Ethernetdose austauschen.

Die beiden Adern vom Telefonkabel, die stecken wir dann in die Klemmen “4” und “5”.

Ethernetdose einfach verschaltet
Ethernetdose einfach verschaltet

Aber testen Sie ruhig mal, welches der beiden Adern in 4 und welches in 5 soll. Hier und da führt der Wechsel zu nicht erklärbaren Klangunterschieden.

Ethernetdose kreuzverschaltet
Ethernetdose kreuzverschaltet

Tipp (siehe Bild oben):
Wenn die Adern lang genug sind, legen Sie sich am besten eine Doppeldose zu. Dann können Sie mit dem ersten Kabel zunächst in die Klemme 4 vom ersten Anschluss gehen und dann weiter zur Klemme 5 von der zweiten Dose. Mit dem zweiten Kabel verfahren sie andersherum, gehen also erst nach Klemme 5 und in der zweiten Dose nach Klemme 4.

RJ45-Kabel in Dose
RJ45-Kabel in Dose

So brauchen Sie das LAN-Kabel einfach nur abwechselnd in die eine oder in die andere Dose zu stecken und können sich die Ergebnisse anhören.
Hören Sie keinen Unterschied, ist es auch egal, in welcher Dose das Kabel stecken bleibt.
Dieser Tipp kostet nichts – sorgt aber für Sicherheit.

 

Das Kabel zum Router

Ist die Dose fertig montiert, können wir endlich ein gutes (!) LAN-Kabel von der Dose zum Router ziehen. Doch wie gut sollte das LAN-Kabel eigentlich sein?

Wir haben hier folgende Empfehlungen:

Echt billig – aber trotzdem gut:  FS-COM Klangtipp-LAN-Kabel (ab  5,- €)
Richtig gut – aber gar nicht teuer:  Furutech LAN 8 NCF (ab 166,- €)
Lange Zeit unsere Referenz gewesen: Audioquest Diamond (ab 998,- €)

Unsere Empfehlung geht also klar hin zum Furutech LAN8 NCF. Sowohl preislich als auch klanglich.

Der Router

Fritz!Box
Fritz!Box

Gerne würde ich Ihnen da jetzt so einen richtig audiophilen, sündhaft teuren Router vorschlagen, der klanglich alles schlägt, was weit und breit als Konkurrenz auftaucht. Aber das könnte ich nicht mit ruhigem Gewissen tun.
Deshalb geht mein Tipp ganz einfach heute zur aktuellen Fritz!Box 7590 AX von AVM.

Und wenn gar keine TAE da ist?

Wer einen Kabelanschluss hat, der hat auch keine TAE-Dose. Bei ihm kommt ein Coax-Kabel am Router an. So ein Coaxkabel ist so etwas wie ein Antennenkabel und auch die gibt es natürlich in einer besseren Ausführung. Aber leider habe ich da keinerlei Erfahrung und kann Ihnen deshalb auch keinen Kabel-Tipp geben.

Ähnliches gilt für diejenigen, die gar keine Kabelverbindung zum Provider haben, sondern den Anschluss über LTE regeln. Wo kein Kabel ist, kann man logischerweise auch nichts tauschen.

Das audiophile Netzteil für den Router

Auch wenn Sie diese Aussage für völligen Quatsch halten – diese Ausgabe lohnt sich doppelt und dreifach!

sbooster
sbooster

Sollten Sie an dieser Stelle nur den Router mit Strom versorgen müssen, dann reicht ein Sbooster von BOTW. Er ist der günstigste Stromversorger unter den audiophilen. Das Ziel ist, die Störungen durch das mitgelieferte Billig-Schaltnetzteil zu eliminieren und das schafft ein Sbooster wirklich ausgezeichnet.

Keces P6 vorne
Keces P6 vorne

Sollten Sie noch ein weiteres Gerät versorgen müssen – zum Beispiel einen Medienkonverter – dann lohnt sich der Griff zum Keces P6. Dieses Teil hat zwei Ausgänge, die dazu noch in recht großen Bereichen anpassbar sind, sodass wir es ganz sicher nach einem Komponentenwechsel auch für die neuen Geräte noch gut gebrauchen können.

Und gönnen Sie dem Netzteil ruhig auch ein gutes Stromkabel!
Testen Sie einfach mal ein paar Kabel – Sie werden es nicht glauben, was da klanglich passiert.
Selbst an dem Netzteil für den Router!

Tipp:
Und wenn wir schon dabei sind:
Tauschen Sie doch auch mal die Steckdose aus. Nicht nur an dieser Stelle! Aber wählen Sie bitte nicht aus Kostengründen eine von diesen preiswerten, halbherzigen „Schönfärber-Dosen“, die die ganze schöne Dynamik, die die Fritz!Box durch das Netzteil dazu gewonnen hat wieder zunichte machen würden.
Greifen Sie zur besten Steckdose auf dem Markt, zur rhodinierten Dose von Furutech – am besten gleich zu der mit NCF!

Wo sollte die Fritz!Box stehen? 

So dicht wie möglich bei der Anlage? So weit weg wie möglich?

Nun – in der Regel – werden Sie den Standort wohl weniger nach klanglichen Aspekten festlegen können, sondern Sie werden vermutlich danach handeln, dass die WLAN- und die DECT-Reichweite ausreichen, um Ihr Haus oder Ihre Wohnung optimal versorgen zu können.
Das ist auch völlig in Ordnung und stört überhaupt nicht. Im Gegenteil – da so ein Router ein mächtiger Sender ist, kommt es dem Klang eher zugute, wenn er mindestens 3m von der Anlage entfernt steht.
Was natürlich auch für einen Repeater gilt!

Glück und Glas, wie leicht …

Was halten Sie eigentlich von einer Glasfaserverbindung?
Nein!
Ich meine jetzt nicht den Anschluss Ihres Providers, sondern ich rede hier von der Verkabelung zwischen dem Router und der HiFi-Anlage.

ADOT MK Eingänge mit gestecktem Transceiver
ADOT MK Eingänge mit gestecktem Transceiver

ADOT, eine Tochterfirma von Melco bietet uns seit einigen Monaten ein audiophiles System an, was mehr als nur eine Notlösung darstellt.  In den meisten Fällen führt dieser Umstieg vom LAN-Kabel auf LWL zu einer weiteren, deutlichen Klangverbesserung.

ADOT Konverter
ADOT Konverter

Da es noch keine Fritz!Box mit LWL-Ausgangsbuchse gibt, setzen wir ein kurzes Ethernetkabel ein, dann folgt der Medienkonverter. Der lange Weg zwischen dem Router und der Anlage, den führen wir dann mit dem Glasfaserkabel aus. Treffen wir dort auf einen Empfänger ohne SFP (Eingang für das Glasfaserkabel), benötigen wir auch hier wieder einen Medienkonverter und ein kurzes LAN-Kabel. Anders sieht das aus, wenn unser Switch bereits selbst über einen Glasfasereingang )SFP) verfügt.

MELCO-S100 SFP
MELCO-S100 SFP

Tipp:
Wenn Sie vorhaben sollten, sich auch einen audiophilen Switch zuzulegen, dann denken Sie doch mal über den SotM sNH-10G nach! Er kostet zwar mehr als z.B. ein Bonn N8 von Silent Angel. Wenn Sie aber die 349,- € für den zweiten Medienkonverter plus die 166,- € für das zweite kurze LAN-Kabel berücksichtigen, kommen Sie auf den selben Preis. Und ich kann Ihnen versichern, dass die SotM Lösung hierbei die Nase vorn hat. Dasselbe gilt natürlich auch für den Melco S100, der aber dann preislich schon in einer ganz anderen Liga spielt.

Noch ein Tipp:

Durch das Angebot „DUAL“ von ADOT sparen Sie zusätzlich!

Der audiophile Switch

Sie werden sich denken können, dass es sich bei der am meisten gestellten Frage um diese hier handelt:

„Wieso sollte ich einen Switch einsetzen, wenn ich nur ein einziges Gerät daran betreiben will?“

Das kommt daher, dass Switches im IT-Bereich vor allem Port-Erweiterungen sind. Wir haben nur vier Buchsen, wollen aber acht Geräte anschließen? Also brauchen wir einen Switch, der uns mehr Anschlussmöglichkeiten bietet.

Und diese einfachen Switches von Netgear, D-Link und Co. machen denn auch nichts anderes, als zusätzliche Ports zur Verfügung zu stellen. Technisch gesehen, sind es „dumme“ Verteiler, die alles was ankommt an alle Ausgänge weiterleiten. Mehr können die nicht.

Silent Angel N16 LPS
Silent Angel N16 LPS

Wer einen Anspruch darauf erheben will, seinem Switch die Bezeichnung „audiophil“ aufdrücken zu dürfen, der muss sich schon ein wenig mehr einfallen lassen, als in einem „dummen“ Billigteil ein paar Kondensatoren auszutauschen oder ihm ein besseres Netzteil zu verpassen.

Das Geheimnis eines audiophilen Switches liegt in seiner Konfigurationsmöglichkeit (also im Managen). Um managebar zu sein, muss er über die entsprechende Intelligenz verfügen. Und damit jetzt nicht jeder zuhause wild drauflos managen muss, sollten die notwendigen Einstellungen natürlich bereits vom Hersteller unveränderlich vorgenommen worden sein.

In Firmen kommt man gar nicht umhin, auf solche Switches zurück zu greifen und einen Administrator einzustellen. Der sorgt mit den richtigen Einstellungen dafür, dass zum Beispiel das Leistungsmerkmal „Telefonie“ Vorrang hat. Sollte also gerade eine aufwändige Datensicherung im Netz laufen, so wird sie sofort unterbrochen oder gedrosselt, wenn die Netz-Kapazitäten fürs Telefonieren nicht mehr ausreichen würden.

Im HiFi-Bereich liegen die Prioritäten natürlich an ganz anderer Stelle.
Melco zum Beispiel verfährt (unter anderem) nach folgender Philosophie:

MELCO-S100 hinten
MELCO-S100 hinten

Alles, was im Netz verschickt wird – also alle Daten – werden nach dem OSI-Schichtenmodell in kleine Pakete zerteilt und dann getrennt voneinander verschickt. Damit man weiß was drin ist und die Pakete am Ende wieder richtig zusammensetzen kann, bekommt jedes Paket einen „Aufkleber“ mit den beschreibenden Informationen.

Melco sorgt nun dafür, dass zu den audiophilen Ausgängen ausschließlich Pakete geleitet werden, in denen Musiksignale stecken. Alle anderen Pakete und Signale werden geblockt.
Ein toller Nebeneffekt liegt darin, dass elektronisches Rauschen und andere Störungen ja von niemandem einen Aufkleber bekommen haben – und deshalb beim Melco-Switch auch nicht weitergeleitet werden.

Ob man diesen Aussagen so folgen möchte oder sie für Werbegeplapper hält, spielt am Ende überhaupt keine Rolle. Tatsache ist, dass das Klangbild durch einen Melco-Switch so sehr an Ruhe und Souveränität gewinnt wie mit keinem anderen Switch.

In unserem Portfolio finden Sie Switches von Silent Angel, English Electric, SotM, Melco und Innuos.

Tipp:
Überlegen Sie sich unbedingt vor dem Switchkauf, wie dieser ausgestattet sein soll.

Wir führen auch Switches mit LWL-Eingang oder BNC-Buchse für die Masterclock.
Beides bringt klangliche Vorteile mit sich, aber lediglich der große SotM bietet uns beide Ausstattungsvarianten in einem Gerät.

Fassen wir unsere Erkenntnisse an dieser Stelle einmal zusammen:

  • Tauschen Sie die TAE-Dose gegen eine Ethernet-Doppeldose aus. (ab 10,- €)
  • Tauschen Sie das Kabel zum Router gegen ein gutes LAN-Kabel aus.  (ab 5,- €)
  • Nutzen Sie einen guten Router (ab 150,- €)
  • Gönnen Sie dem Router ein audiophiles Netzteil (ab 300,- €) und ein gutes Stromkabel (ab 100,- €).
  • Stellen Sie den Router mindestens 3m von der Anlage entfernt auf. (0,- €)
  • Verbinden Sie die Anlage mit dem Router am besten über ein Glasfaser-System, zumindest aber mit einem audiophilen LAN-Kabel. (LAN: ab 8,- €, LWL ab 549,- €)
  • Setzen Sie einen audiophilen Switch ein (ab 400,- €)
  • Gönnen Sie auch dem Switch ein audiophiles Netzteil (ab 300,- €)
  • Verwenden Sie ausschließlich hochwertige, audiophile LAN-Kabel (ab 5,- €, besser ab 166,- €)

Und wie gut ist eigentlich WLAN?

Manchmal geht es einfach nicht (mehr) anders. Das Haus steht, die Wohnung ist frisch renoviert und man kann unmöglich wieder Wände aufreißen, nur um Kabel zu verlegen. Für diesen Fall hält AVM mittlerweile ganz hervorragende MESH-Repeater bereit. Sie werden per WLAN in unser Heimnetz eingebunden und verfügen ausgangsseitig über eine Ethernet-Buchse. Die Verbindung zu unserem Streamer oder Switch stellen wir dann also wieder mit einem guten LAN-Kabel her.
Ein Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass wir mit WLAN eine völlige galvanische Trennung erreichen. Das kann manchmal von größerem Vorteil sein als ein gutes LAN-Kabel.

Um Himmels Willen nur kein PowerLAN!

Die Übertragung von Musiksignalen über unser Stromnetz ist wirklich an Übelkeit nicht zu überbieten. Wenn Sie wirklich gut Musik hören wollen, lassen Sie das bitte bleiben!

Eine zweite Fritz!Box statt Repeater?

Geht es nur um die Erweiterung oder Verbesserung des WLAN-Netzes, ist eine zweite Fritz!Box natürlich oversized. Ihre Komponenten sind:

  • Modem
  • Router
  • Switch
  • Telefonanlage
  • Anrufbeantworter
  • DECT-Server
  • WLAN-Server
  • Medien-Server 
  • … uvm.

Das brauchen wir ja alles gar nicht, weshalb ein Repeater hier deutlich einfacher in das Netz zu bringen ist und auch noch weniger kostet.

Wer allerdings neben dem WLAN auch die DECT-Reichweite erhöhen möchte, der kann durchaus über eine zweite Box nachdenken, um nicht neben den WLAN-Repeatern auch noch DECT-Repeater im Haus verteilen zu müssen.

Und was ist mit einem ganz eigenen Netz (VLAN) ?

Nun, um ein getrenntes Netz für die HiFi-Anlage aufzubauen, muss man sich schon ein wenig in der Netzwerktechnik auskennen und natürlich die geeigneten Gerätschaften besitzen. Ist dies der Fall, brauchen Sie ganz sicher nicht meine Hilfe und auch nicht diesen Artikel.

Allen anderen empfehle ich das bleiben zu lassen, weil doch einige technische Hürden zu nehmen sind und das Ergebnis möglicherweise nicht das bringt, was Sie erreichen wollten.

Bleibt mir am Schluss nur noch auf eine wichtige Sache hinzuweisen, auf das 

Phänomen des letzten Meters

Viele Kunden resignieren recht schnell, weil Sie merken, dass Sie meine Tipps nicht umsetzen können. Umbauarbeiten wären nötig, aber die will man nicht.

Andere Kunden glauben, dass sie etwas Gutes tun, wenn Sie das verlegte CAT 5, 6, 7-Kabel direkt mit dem Streamer/Roon-Core-Server verbinden, statt es in einer Netzwerkdose enden zu lassen.
Nun, das mag einem logisch vorkommen – ist aber falsch.
Im HiFi-Bereich gibt es etwas, was wir das Phänomen des letzten Meters nennen.

Diese Theorie besagt nichts anderes, als dass es relativ gleichgültig ist, wie gut eine Kabelverbindung ist, wenn einfach nur der letzte Meter gut ist.

Wer sich ein teures Stromkabel kauft, der wird von seinen Bekannten zu hören bekommen:

Vom Energielieferanten zu Deinem Haus liegen etliche Kilometer (klanglich miese) Stromkabel. In Deinem Haus liegen etliche Meter (klanglich miese) NYM-Kabel, aber Du glaubst jetzt, dass Du mit dem letzten Meter Stromkabel den Klang verbessern kannst!?

Genau so ist es!

Telefonkabel
Telefonkabel

Wir haben z.B. 30 Meter minderwertiges Telefonkabel verlegt. (60 Cent/m)
Nutzen wir nun auf dem letzten Meter ein hochwertiges LAN-Kabel wie das Furutech LAN8 NCF, gleicht dieser letzte Meter die schlechten Eigenschaften der ersten 30m aus und beschert uns ein unglaublich transparentes und harmonisches Klangbild.

Probieren Sie es aus!

In der Praxis bedeutet das:

Selbst wenn in Ihrem Haus bereits einfache Telefonstrippen oder LAN-Kabel verlegt wurden, ist noch lange nicht alles verloren! Lassen Sie sie einfach in einer Anschlussdose enden.
Verwenden Sie dann auf dem letzten Meter zur Komponente hin ein wirklich gutes Kabel und Sie werden sich wundern, wie viel besser das klingen wird.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen bei der Einrichtung und Optimierung Ihres Heimnetzes ein wenig helfen. Man kann das alles für Voodoo oder Humbug halten, oder es einfach mal ausprobieren.
Jeder, der einige Tausend Euro in seine HiFi-Anlage gesteckt hat, der hat aus meiner Sicht die Pflicht dazu, mindestens den einen oder anderen Tipp zu befolgen und es wenigstens mal auszuprobieren. Denn ansonsten hätte er sich alles vorher sparen können.

Aber Vorsicht!
Klang-Suchtgefahr!

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