Klingt ein PrimeMini wirklich besser?
Klingt ein PrimeMini wirklich besser?
In diesem Bericht stelle ich die Frage: „Klingt ein PrimeMini wirklich besser?“ und komme zu folgender Antwort:
Tut er nicht!
… einerseits.
… aber andererseits – tut er es doch!
Gehen wir der Sache mal auf den Grund.
Zunächst einmal ist er praktisch und sieht gut aus.
Aber braucht man für Roon unbedingt so ein kleines Teil?
Die Software Roon gibt es für Windows, für Mac und für Linux.
Sie brauchen also eigentlich einfach nur irgendeinen PC mit einem dieser drei Betriebssysteme, schon können Sie Roon installieren und es wird funktionieren.
Und zwar fehlerfrei – da gibt es überhaupt nichts zu nörgeln!
Aber trotzdem gefällt das vielen Musikliebhabern nicht!

So ein PC/Mac in meinem Wohnzimmer?
… an die HiFi-Anlage anschließen?
… mit welchem Kabel?
… bei diesem Krach vom Lüfter und von den Festplatten?
… und wie sieht das denn aus?
… und dann soll da noch eine Tastatur und eine Maus und ein Monitor rumfliegen?
… in meinem Wohnzimmer?
Na, da wird mir meine Frau aber was anderes erzählen!
Und womit? Mit Recht!
In einer Junggesellenbude eines Nerds mag das in Ordnung sein – in einem familiären Umfeld ist das wohl ziemlich unpassend.
Ein Laptop/Macbook wäre eine Alternative, aber das hat man sich ja eigentlich für was anderes gekauft. Und auch so etwas hat klangliche Nachteile – da kommen wir gleich noch drauf zurück.
Der Antrieb – sich einen PrimeMini zulegen zu wollen – der kommt also erst einmal überhaupt nicht aus der audiophilen Ecke, sondern entstammt rein pragmatischen Überlegungen.
Der PrimeMini ist ein kleiner, lautloser PC, auf dem Roon perfekt läuft!

Wer Roon nicht mag und daher auch keine Lizenz besitzt – der kann mit einem PrimeMini auch nichts anfangen. Es sei denn, er will ihn als Computer mit Windows oder Linux nutzen.
[button link=”https://primecomputer.ch/2020/12/30/primemini-als-mini-server/” newwindow=”yes”] Erfahren Sie mehr über darüber, welch gute Figur der PrimeMini in der IT-Welt macht.[/button]
Aber er ist nicht der einzige kleine PC auf der Welt, oder?
Korrekt – es gibt ähnliche kleine PC, die auch für Roon geeignet sind. Die nennen sich NUC und werden ebenfalls von Intel (nicht nur!) angeboten. (Eine Liste geeigneter Modelle finden Sie hier auf der Roon Labs-Seite)
In ihnen sind Mainboards in unterschiedlichen Leistungsklassen verbaut. Es gibt die preisgünstigen kommerziellen Mainboards und die professional-Typen. Man kann wählen zwischen den Intel i3-Prozessoren für niedrigere Ansprüche, den i5 und den i7-Prozessoren für höhere Ansprüche.
Tatsächlich gibt es das auch noch “in leistungsfähiger” (i9 …), aber damit wird es langsam gefährlich, denn reizt man diese Leistungswunder aus, reichen die Kühlfähigkeiten der kleinen Gehäuse irgendwann definitiv nicht mehr.
Ist auch totaler Unsinn – denn so ein NUC ist nicht als Gamer-PC gedacht, sondern als „robustes Arbeitspferd“.

Solch einen NUC kann man sich selbst konfigurieren und ab 300,- € käuflich erwerben.
Zusammenbauen muss man ihn selber und beim Kauf muss man darauf achten, welche Bauteile für Roon geeignet sind. (Siehe Link oben)
So weit so gut – bleibt ein Nachteil: Das Ding kann laut werden!
Die Hitze muss ja irgendwie weg und das besorgt ein Lüfter.
Und solch einen “Hubschrauber” will ein audiophiler Anwender ganz sicher nicht in seinem Wohnzimmer haben.
Die Lösung lautet daher: Ein lüfterloses Gehäuse muss her!

Doch genau diese Suche gestaltet sich oftmals als erste echte Hürde, an der viele Interessenten scheitern.
Was vor allem daran liegt, dass ein Gehäuse, aus dem man einfach den Lüfter ausgebaut hat, noch lange kein lüfterloses Gehäuse in unserem Sinne ist.
Wenn wir von einem lüfterlosen Gehäuse sprechen, dann meinen wir ein Gehäuse, das eine ausreichende Kühlung sicherstellt, obwohl es ohne Lüfter arbeitet.
Auch solche Gehäuse gibt es von verschiedenen Herstellern zu erwerben – auch gute.
Sie liegen dann allerdings preislich auch mal locker bei um die 500,- € und der Blick auf einen PrimeMini zeigt uns, dass der dann preislich gar nicht mehr weit weg ist – wenn überhaupt.
Der PrimeMini ist oftmals also schlicht und ergreifend die wirtschaftlich klügere Lösung.
Beim PrimeMini werden hochwertige Gehäuse verwendet, die vom Hersteller selbst entwickelt wurden und nach seinen Vorgaben aus dem Vollen gefräst werden.
Fazit:
Ein PrimeMini ist eine äußerst kluge Entscheidung, wenn man nach einem kleinen, lautlosen Fix&Fertig-PC sucht. Ob man damit nun Roon betreiben will oder den Rechner in einer Arztpraxis, in einem Architekturbüro oder wo auch immer nutzen will.
Das exzellente Gehäuse –
die hochwertigen professional-NUC-Platinen –
die ausgewählten stabilen Prozessoren …
der niedrige Stromverbrauch (6W)…
… ergeben ein überzeugendes Gesamtkonzept.
Und was ist jetzt mit dem Klang?
Bis hierher klingt ein PrimeMini nicht schlechter und nicht besser als ein selbstgebauter NUC mit den identischen Bauteilen. Wie sollte er das denn auch machen?
Woher kommt dann aber der Klangunterschied zu anderen PC und sogar zu vielen deutlich teureren Streaming-Geräten?
Punkt 1 – es sind die besten Bauteile
Bei einem DIY-Projekt greifen viele Selbermacher leider nicht zu den besseren Bauteilen sondern zu den günstigeren. Oft fehlt einfach der Glaube daran, dass bessere Bauteile an dieser Stelle zu einem besseren Klang führen können.
So aber wird das nichts!

Punkt 2 – es liegt am USB 2.0-Anschluss
Moderne PC haben selbstverständlich USB 3.0/ 3.1 oder sogar USB C (Thunderbolt …)!
Leider aber begründet sich genau darin eine schlechtere Klangqualität. Zu diesem Thema finden Sie im Netz etliche fachkundige Berichte.
Wer keinen anderen Anschluss als USB 3.0/3.1 zur Verfügung hat, sollte darüber nachdenken, mit einem guten Reclocker zu arbeiten wie z.B. dem Phönix von Innuos.
Der PrimeMini hat ab Version 5 einen nativ unterstützten USB 2.0-Ausgang, mit dem Sie ihn direkt an einen Digital-Analog-Wandler anschließen können!
Der Wandler muss auch logischerweise gar nicht roon-ready sein, denn der DAC merkt ja nicht, dass die Digitalsignale von Roon kommen.

Punkt 3 – Es liegt an ROCK
Es ist schon ziemlich sträflich, diesen Punkt als letzten anzuführen, denn genau ihm gebührt der größte Lohn. ROCK ist ein Linux, bei dem man alles entfernt hat, was nicht benötigt wird. Was übrig geblieben ist, hat man auf die spezielle Aufgabe hin optimiert -die Software Roon zu unterstützen und „Musik zu machen“.
Und genau darin liegt das Geheimnis selbst sehr teuerer Streaming-Lösungen.
Auch in ihnen steckt logischerweise ein PC – den brauchen wir einfach.
Den kann man komplett selber konstruieren oder in Form einer NUC-Platine ins Gehäuse mit einbauen (diese Lösung findet sich sogar in Streaming-Lösungen für über 40.000,- €!).
Man kann für eine galvanische Trennung sorgen …
… aber am Ende dreht sich doch immer alles um einen kleinen, lüfterlosen PC-Baustein.
Der bessere Klang – der wird durch das Betriebssystem sichergestellt.
Ein mehrere Hundert GB großes Windows, ein mit Funktionen vollgepropftes NAS-Betriebssystem … so etwas verhindert geradezu einen guten Klang.
Hersteller von Streaming-Geräten haben das erkannt.
Schaffen sie es, ein gut klingendes Betriebssystem (Firmware) zu entwickeln (oder einfach zu integrieren, wie z.B. AudioLinux), dann klingen die Geräte plötzlich.
Das ist schon alles!
Wir erkennen:
Wenn Sie …
- die gleiche Bauteile-Qualität wie im PrimeMini verwenden
- ein gutes lüfterloses Gehäuse finden
- das Vorhandensein einer USB 2.0-Schnittstelle sicherstellen
- ausschließlich ROCK (oder AudioLinux) installieren
- den NUC nicht auch noch für andere Zwecke verwenden (Windows…)
- sich das Selberbauen zutrauen
- Ihnen die Installation keine Probleme bereitet
… können Sie sich so einen Roon-Core-Server auch selber zusammenbauen.
Mit vermutlich dem identischen Klangergebnis!
Es gibt kein Voodoo, keine Geheimnisse, keine Zaubersprüche bei Vollmond, keine grünen Kondensatoren, weil die blauen nichts taugen und keine ominösen Schaltungseingriffe eines Klang-Gurus!
Sie dürfen nur nicht …
- “schlechtere” Bauteile verwenden, die klanglich versagen
- “bessere” Bauteile verwenden, die zu thermischen Problemen führen
Mehr Leistung heißt immer auch mehr Stromverbrauch, mehr Hitzeentwicklung …
… und ruckzuck ist das vom Hersteller auf Nachhaltigkeit hin perfektionierte Konzept hinüber.
Wenn Sie den Klang noch weiter optimieren wollen, statten Sie Ihren PC mit 2x 16GB RAM und einer NVMe-SSD aus – und vor allem: Gönnen Sie ihm ein richtig gutes Linear-Netzteil!
Merke:
Ein PrimeMini klingt nicht zwingend besser!
Bei ihm wurde einfach nur alles richtig gemacht.
Habe ich Sie überzeugt? Das freut mich.
Schauen Sie sich hier jetzt die Konfigurationsmöglichkeiten an: Zum PrimeMini 5