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Furutech LAN 8 NCF plus – das Kabel mit dem noch besseren Klang?

Furutech LAN 8 NCF plus
das Kabel mit dem noch besseren Klang?

Das Furutech LAN 8 NCF plus – das Kabel mit dem noch besseren Klang? ersetzt seit kurzem die erste Modellreihe dieses Ethernetkabels und soll laut Furutech vor allem auf längeren Strecken und bei höheren Auflösungen (192 kHz) zu einer verbesserten Signalführung und damit auch zu einem noch besseren Klang bei allen Längen und allen Auflösungen führen.

Der hauptsächliche Unterschied liegt darin, dass Furutech von Litze (viele dünne Drähtchen) auf Solidcore (ein einzelnes dickeres Drähtchen) umgestiegen ist.

War das nötig?

Das Furutech LAN 8 NCF ist wohl das allerletzte Kabel, bei dem ich mir eine Klangverbesserung gewünscht – oder für möglich gehalten hätte.

In der kurzen Zeit, die das Kabel der Generation 1 auf dem Markt ist, habe ich bereits etwa 1.500 Stück davon verkauft.

Wieso also – muss man an so einem tollen Kabel etwas verbessern?

Schwierigkeiten bei langen Längen? … bei 192 kHz?
Hab ich nicht gehabt!

Schauen wir uns das Furutech LAN 8 NCF plus mal genauer an:

Die Verpackungen sind dunkler und weniger in lila gehalten, machen also einen „technischeren“ Eindruck – gut. Der Kabelaufbau wird hier kurz erklärt.  Wer sich näher für die technischen Hintergründe interessiert, findet im Netz weitere Informationen.

Dann die erste Enttäuschung:

Die Plastik-Stecker sind geblieben.

Es gibt RJ45-Stecker auf dem Markt, bei denen es eine Wonne ist, sie anzusehen und anzufassen. Ich verweise da nur auf die Top-Serie von Telegärtner – ein Genuss in Form eines LAN-Steckers.

Furutech setzte bereits bei der ersten Generation scheinbar einfache, durchsichtige Plastikstecker ein. Die optische Aisstrahlung mag täuschen, aber das Herz eines audiophilen Freaks können diese Stecker sicher nicht berühren.

Furutech argumentiert, dass man das so wichtige NCF-Verfahren (Nano-Crystal-Formula) bei einem zugekauften Stecker nicht anwenden kann, sondern Eigenentwicklungen zwingend erforderlich sind.

Sarkasmus ein

HiFi-Freaks, die ihre Komponenten nach dem Design aussuchen, könnten ja zum Bespiel ihre Besucher durchaus mit der neuen Verteilerleiste vom Typ NCF Power Vault für fast 8.300,- € vom LAN-Kabel ablenken.  

Sarkasmus aus.

Sei´s drum – es hat sich also an der Stelle keine Veränderung eingestellt, schade?

Halt! – 

eine Veränderung gibt es dann doch. Bei dem Furutech LAN8 NCF plus ist ein Richtungspfeil auf einem der beiden Stecker aufgedruckt.

Richtungspfeile auf einem LAN-Kabel?
… also auf einem bidirektional arbeitenden Ethernet-Kabel?

Welche E-Mails sind denn wichtiger? Die, die ich empfange oder die, die ich verschicke?
Klar – Musik ist keine E-Mail – aber in einem Netzwerk fließt auch Musik nicht immer nur in eine Richtung!

Zu Beginn kommt sie sozusagen vom Router und fließt zum Streamer. Also muss der Stecker mit dem Pfeil im Router stecken.
Wenn der Streamer nun aber z.B. ein PrimeCore Audio A7 Roon-Core ist und die Musik per LAN und RAAT-Protokoll an ein „roon-ready“-Gerät schickt – muss ich dann das LAN-Kabel „ganz schnell umdrehen“? Spaß!!

Also:  Bei einem bidirektional arbeitenden Kabel mag ich einfach nicht von einer bevorzugten Laufrichtung sprechen wollen, wie wir sie von NF- oder Lautsprecherkabeln her kennen.

Könnte es trotzdem einen Grund für die Richtungspfeile geben? Vielleicht die Masseführung?

Nun – “früher” war es oft so, dass auch Kabel ohne Laufrichtungseigenschaften gekennzeichnet wurden, um anzuzeigen, auf welcher Seite die Abschirmung mit auf Masse gelegt worden ist. 
Damit wollte man Brummprobleme vermeiden oder ihnen schneller auf die Schliche kommen.

Im Furutech LAN 8 NCF plus finden wir Folienabschirmungen um jedes Drahtpaar, dann noch eine Folie um alle Drähte gemeinsam und darum herum noch einmal ein abschirmendes Geflecht.

Wenn die Abschirmung nun tatsächlich nur auf einer Seite mit auf Masse liegt, dann könnte es sehr wohl einen klanglichen Unterschied machen, auf welcher Seite ich diesen Stecker verwende.

Allerdings wäre es dadurch (wie es für ein bidirektionales Kabel ja auch logisch ist) keinesfalls „laufrichtungsgebunden“ sondern abhängig davon, welche der angeschlossenen Komponenten am stärksten auf die Masseanbindung reagiert.
In diesem Fall müssten wir das tatsächlich pro Kabel erst einmal testen und dabei kann so eine Markierung natürlich helfen.

Ich mache das jetzt erst mal so wie wir es immer schon gemacht haben. Der Stecker mit dem Pfeil drauf kommt an den Router. Alle vom Switch abgehenden Kabel tragen den Stecker mit dem Pfeil dann eben an der Switch-Seite.
Da ich über einen DAC höre und nicht über LAN ein „roon-ready“-Gerät mit Musik versorge, müsste so auch die Laufrichtung korrekt eingehalten worden sein. … wenn es sie denn gäbe.

Hörtest – Teil 1

Flatschneu – eiskalt – einfach, weil ich neugierig war.

Ergebnis:

Das Furutech LAN 8 NCF plus zeigt sich zumindest am Anfang völlig anders als das bisherige Kabel.

Der Bass ist wuchtiger, irgendwie größer, ungenauer, das Klangbild ist „schön“, fast schon „weichgespült“.
Bisher musste man sich beim Furutech LAN 8 NCF meistens auf das Gegenteil einrichten. Das Kabel der Gen. 1 brauchte mindestens 3 Tage, um nicht nur räumlich und analytisch, sondern auch harmonisch und emotional agieren zu können.

Nach einer halben Stunde fühle ich mich heute wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

Der eine sagt:  „Hoffentlich bleibt das so!“.
Der andere sagt:
„Das, was das Furutech LAN8 NCF bisher ausgemacht hat, das ist hier nicht mehr vorhanden.”

Zumindest nicht im Moment – weshalb ich diesen ersten (unsinnigen) Test abbreche und dem Kabel 5 Tage Zeit gebe, um sich einzuspielen.

Hörtest – Teil 2

Es hat eine deutliche Veränderung stattgefunden. Die Darstellung – ich möchte fast von „Ausleuchtung“ sprechen – des Aufnahmeraumes ist wieder da. Die Tugenden der Gen. 1 erkenne ich wieder.

und doch klingt es – anders – !

Kann ich mit dem Kabel der ersten Generation zu Beginn eines Stückes die Lautstärke einstellen und dann mit diesem Pegel durchhören, erwische ich mich mit dem neuen Kabel dabei, immer mal wieder den Pegel zu ändern.

Und das tolle daran ist, dass ich das „gefahrlos“ tun kann.

Erhöhe ich den Pegel in den leisen Passagen, bleibt der Hintergrund dennoch „rabenschwarz“ – kein Rauschen – keine Nervosität. Jeder Ton und sei es das Umblättern eines Notenblattes erscheint mir „aus dem Nichts heraus“. Es ist fast ein wenig “seltsam” – zumindest aber ungewohnt. Erhöhe ich den Pegel in den lauten Passagen, schmiert nichts zu, verzerrt nichts, nervt nichts, wird nichts unangenehm. 
Selbst extrem laute Töne bleiben stabil und deutlich – so als hätte ich von einem schwachen auf einen starken Verstärker gewechselt.
Eigentlich jeder Ton wirkt natürlicher und selbstverständlicher, was zum Teil gut bekannte Stücke geradezu entmystifiziert.

Beispiel:  Elvis Presley „Fever“ vom Album „From Nashville to Memphis – The Essential 60s Master I“

Jeder Audiophile, der in den letzten Jahren ein HiFi-Studio oder eine HiFi-Ausstellung besucht hat, kennt dieses Stück vermutlich in- und auswendig.
Eine Besonderheit dieses Titels ist die Kraft und Impulsivität der Fingerschnipser. 
Und genau diese Fingerschnipser trennen oft die Spreu vom Weizen.
Während diese Fingerschnipser bei manchen Anlagen fast klingen, als würde man mit einem Lineal auf die Tischkante schlagen, wirken sie ein anderes mal eher so, als wäre da Stoff zwischen den Fingern.

Mit dem Furutech LAN 8 NCF war ich stolz darauf, wie exakt man die Position der Fingerschnipser erkennen konnte und mit welch einem Impuls sie ausgeführt wurden.

Heute – mit dem Furutech der 2. Generation ist das, was mich bisher so beeindruckt hat, irgendwie nicht mehr da.

Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass es Musiker gibt, die dieses Fingerschnipsen erlernen und bei denen es dann deutlich besser klappt als z.B. bei mir. Vielleicht verwenden Sie Magnesium-Pulver wie die Turner – möglicherweise aber auch gerade nicht.

Nun – ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich habe mich immer gefragt, wie man so toll mit den Fingern schnipsen kann.

Heute ist das anders.

Mir fällt auf, dass ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht habe, wer da eigentlich schnipst.

Ist es ein Mann? Ist es eine Frau? Sind es mehrere?

Heute sitze ich da und bin mir sicher, dass es sich um eine Frau handelt. Ich glaube gar, ihre Körperhaltung erahnen zu können. Ich erinnere mich an die Musikfilme aus den 60-er Jahren. Junge Mädchen in Caprihosen mit bunten Kopftüchern im Haar und einem breiten Lächeln.

Es sind mindestens zwei Schnipser, die man da hört. Sind es die beiden Hände einer Person oder sind es doch zwei, mehrere?

Ich versuche darüber etwas heraus zu finden und stoße auf Darlene Love. Sie war in den 60-ern zeitweise Teil der „The Blossoms“ und die wiederum sollen Elvis zu der Zeit oft auf den Konzerten begleitet haben.

Ein Bild von den drei Mitgliedern (Quelle: Wikipedia) bestätigt meinen Verdacht und er ist derart zutreffend, dass es fast schon unheimlich ist.  Sollte man so etwas auf einmal aus Fingerschipsern heraushören können? Oder geht meine Phantasie gerade mit mir durch?

Egal – mir persönlich ist wichtig, wie “natürlich” diese Fingerschnipser auf einmal klingen.

Kein Zweifel – Furutech hat hier nicht nur einfach irgendein technisches Problem beseitigt oder irgendwie die Übertragungsrate angehoben – Furutech hat hier klanglich mal wieder Großes geleistet.

Der Bass ist mittlerweile knochentrocken und der Aufnahmeraum wird authentisch abgebildet.

Der Dynamik-Umfang hat eine deutliche Erweiterung erfahren, was sich nicht etwa daran erkennen lässt, dass alles impulsiver geworden ist, sondern dass Leises wirklich noch einmal leiser geworden ist.

Fazit:

Das Furutech LAN 8 NCF plus – richtet sich an erfahrene Musik-Liebhaber, die mit ihrer Komponenten- und Kabelwahl nur ein einziges Ziel verfolgen: Die Realität!
Konnte die Generation 1 mit ihrer Lebendigkeit und der tollen Raumausleuchtung bei fast jedem HiFi-Freak punkten, könnte ich mir vorstellen, dass die neue Qualität der Plus-Version manch einem verborgen bleiben wird.
Im direkten Vergleich mit der Generation 1 ist es nicht leicht, sich klar für eine Ausführung zu entscheiden.
Würde die Generation 1 ihre Qualitäten “marktschreierisch” präsentieren, würde die Generation 2 das jetzt entlarven. Aber so ist es ja nicht. Die Gen. 1 war in keiner Weise “überzogen” – konnte aber schneller überzeugen.
Das Furutech LAN 8 NCF plus will dauerhaft überzeugen, nach dem Motto: Ehrlich währt am längsten.
Und das Beste ist, dass es preislich im selben Rahmen geblieben ist.
Also= Daumen hoch!

Mein Tipp:

Achten Sie auf das Plus!  

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