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Ideon Master Time Black Star Front

Ideon Master Time Black Star

Ideon Master Time Black Star 

Ideon Master Time Black Star

In meinem Bericht „Master Time Black Star“ gehe ich heute der Frage nach, was man von einem Re-Clocker für 3.480,- € erwarten darf.

Ideon Master Time Black Star Front
Ideon Master Time Black Star Front

Folgen wir den Profis

Die Profis sind uns High-Endern fast immer einen gehörigen Schritt voraus. Sie benutzen seit Jahren Dinge, von denen wir noch gar nicht wissen, dass wir sie irgendwann einmal brauchen werden.

Was ja auch einleuchtend ist.
Sie verrichten täglich ihren Job in ihren Tonstudios und wenn das Ergebnis nicht gut genug ist, dann haben sie es mit einem unzufriedenen Kunden zu tun. Und ein unzufriedener Kunde kommt nicht wieder.  Also muss man unbedingt dafür sorgen, dass er zufrieden ist.

Im Bezug auf mein heutiges Thema muss man erkennen, dass solche Clock-Geräte zur Ausstattung von Tonstudios gehören, solange es digitale Musik gibt. Das sind mehr 40 Jahre!

In der High-End-Welt sind sie aber noch lange nicht wirklich angekommen. Nur hier und da trifft man auf Musikliebhaber, die sich schon eine Weile mit ihnen befassen. Alle anderen beginnen soeben, sich mal ganz vorsichtig dem Thema zu nähern.

Innuos Phönix USB

Innuos Phönix
Innuos Phönix

Wer regelmäßig meine Berichte begleitet, der weiß, dass ich vor ein paar Jahren mit dem Innuos-Phönix Re-Clocker die ersten Schritte in diese Richtung unternommen habe. Diese Komponente konnte mich beim USB 3.0-Anschluss mehr als überzeugen.
Beim USB 2.0-Anschluss ist es mir jedoch nicht gelungen, eine nachvollziehbare Verbesserung zu erzielen, die den hohen Preis wert gewesen wäre.

MUTEC MC3+ USB

MUTEC MC3+USB front schräg
MUTEC MC3+USB front

Das änderte sich, als ich mich mit dem MUTEC MC3+USB beschäftigte.
Dieses kleine Teil aus der Profi-Liga schaffte das Kunststück, selbst den USB 2.0-Anschluss noch einmal erstaunlich deutlich (!) zu verbessern.
Eine Stunde mit dem MC3+USB Musik gehört – und man kann nie wieder ohne ihn leben.

Das ist so wie Fussball heutzutage in SD-Qualität zu gucken. Man kann nicht glauben, wie verschwommen das wirkt. Damit haben wir jahrelang gut gelebt!
Genau so klingt es, wenn man den MC3+USB wieder aus der Kette entfernt. Verschwommen!
Unmöglich, damit zufrieden zu sein!

Leider kann und will er in keiner Weise verbergen, dass er aus dem Profi-Lager stammt und so ist seine Frontplatte mit allerlei bunten Lichtern überladen, die dem Profi (und zugegeben auch mir) schnell und ausführlich anzeigen, in welchem Zustand sich das Gerät und die Musiksignal-Verbindungen gerade befinden. Da muss man nicht lange herumrätseln – man sieht sofort, wenn und was da gerade nicht in Ordnung ist.

MUTEC MC3+USB back
MUTEC MC3+USB back

Das ist im Profi-Bereich unabdingbar – im Wohnzimmer akzeptieren viele Musikliebhaber so etwas nicht. Und außerdem brauchen die auch von den theoretischen Nutzungsmöglichkeiten eines MC3+USB nur eine einzige: Das Re-Clocken.
Nun – sagen wir mal zwei.
Wer einen DAC ohne USB-Eingang betreibt, der freut sich natürlich auch darüber, dass der MC3+USB mit vier (!) verschiedenen Buchsen für den Ausgang aufwartet.
Somit handelt es sich bei ihm also gleichzeitig um einen Re-Clocker und einen herausragend gut klingenden „Konverter“.

Beim Ideon Master Time Black Star müssen wir “Fehlanzeige” melden.

Auf all diese Dinge – muss man beim Re-Clocker von Ideon namens „Master Time Black Star“ verzichten.
Es gibt einen (!) USB-Eingang und einen (!) USB-Ausgang – basta!

Ideon Master Time Black Star Rear
Ideon Master Time Black Star Rear

Der Master Time Black Star kann also nichts umwandeln, nichts verteilen …
er kann „einfach nur“ das Musik-Signal re-clocken.
Dafür hat er aber auch eine extrem aufgeräumte Front. 🙂

Nun gut – Tatsache ist, dass der Master Time Black Star fast drei mal so viel kostet wie ein MUTEC MC+USB. Kann er die Berechtigung für diesen Preisaufschlag klanglich belegen?
Der Innuos kann es beim USB 2.0-Anschluss jedenfalls nicht. Bei USB 3.0 zieht er dann aber am MC3+USB knapp vorbei.

Und noch ein Argument spricht hier für den Innuos:
Während der MC3+USB intern mit einem recht einfachen Schaltnetzteil aufwartet (weshalb viele handwerklich geschickte User den MC3-USB fix umbauen und ihm eine DC-Buchse verpassen), wartet der Innuos bereits mit einer vorbildlichen audiophilen, linearen Stromversorgung auf.
Hier dürfte wohl der größte Teil des preislichen Aufschlags (zurecht) hinein fließen.

Und wie schlägt sich nun der Master Time Black Star?

Der Master Time Black Star ist seit drei Tagen am Netz und hin und wieder durfte er auch schon im Hintergrund musizieren. Allein schon sein enormes Gewicht verrät uns denn auch auf Anhieb, dass in ihm ein ganz hervorragendes Linearnetzteil werkeln sollte. Vermutlich ist es mit dem des Ayazi MK II identisch.

Butter bei die Fische – wie klingt er?

Ohne Zweifel werde ich mich persönlich von diesem Re-Clocker in Zukunft nicht so schnell wieder trennen können. In keiner einzigen Beziehung hinkt er hinter dem MUTEC hinterher. Sowohl an USB 3.0 als auch an USB 2.0 weiß der Master Time Black Star sichklar  an die Spitze zu schieben.
Und zwar nicht nur so ein klein wenig – sondern entscheidend. Auch der Innuos kann sich im direkten Vergleich nicht durchsetzen.
Der klangliche Zugewinn ist so groß, dass aus der anfänglichen Frage:

Wie sinnvoll kann denn bitte ein Re-Clocker für 3.480 € sein?

… jetzt die Frage wird:

Was wird denn wohl passieren, wenn man den „Absolute Time“ für 7.900,- € oder gar den „Absolute Time Signature“ für 18.900,- € anschließt?

Was kann denn da passieren, was noch einmal eine solche Ausgabe rechtfertigen könnte?
Nun, im Moment weiß ich es nicht. Aber je länger ich mir den Master Time Black Star anhöre, umso sicherer werde ich mir, dass da wohl ganz sicher noch „was kommen wird“.

Das Grinsen ist wieder da.

Bereits beim Ayazi MK II war mir aufgefallen – und genau so hatte ich es auch niedergeschrieben – dass mir der Ayazi ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zauberte.

Meine Güte – wie viele Geräte kenne ich, die versuchen besonders „schön“ zu klingen, besonders warm, analog, weich, musikalisch, harmonisch … –
und immer wieder entlarvt man diesen „Lenor-Sound“ schnell als künstlich erzeugt, auf Kosten der Dynamik, der Lebendigkeit, der Spielfreude. Und am Ende fühlt man sich „eingelullt“ und erkennt, dass die Musik auf diese Art und Weise nichts mehr mit der Realität zu tun hat. Es ist, als würde man die berühmte rosarote Brille aufsetzen und für immer aufbehalten.

Und genau dieser Verdacht kommt sofort – sowohl beim Ayazi als auch jetzt beim Master Time Black Star auf – aber er bestätigt sich in keiner Weise.
Da lullt nichts ein, da ist nichts „schöner“ als es sein darf, da ist auch nichts verhangen.
Aber da gibt es auch keinesfalls das Gegenteil!
Hier klingt nichts zu hart, nichts zu analytisch, nichts übertrieben dynamisch – nichts davon!

Der Master Time Black Star sorgt dafür, dass die Musik endlich „durchkommt“, ohne manipuliert und eingeschränkt zu werden. Wie soll ich es Ihnen erklären, dass der Ideon die Musik authentisch reproduziert und die dann aber doch mehr Spaß macht als ohne ihn?
Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich Ihnen das erklären soll.

Kommen wir deshalb lieber gleich zu meinen   … Klangbeispielen:

Princezito „Lua“ vom Album  „Spiga“

Princezito Lua
Princezito Lua

Das Stück beginnt mit einer akustischen Gitarre. Man kann sie in allen drei Dimensionen orten und fokussieren. Mit dem Master Time Black Star gewinnt sie an Wertigkeit. Man ist davon überzeugt, ein wirklich teures und edles Instrument zu hören.
Die Stimme von Carlos Alberto Sousa Mendes setzt dann fast unerwartet ein und ist extrem präsent. Authentisch berichtet er  über seine Heimat, die Kapverden.
Spätestens bei 1:22 hört man klar und deutlich den Hall, der sich im Aufnahmeraum nach hinten ausdehnt.
Obwohl Princezito auf Konzerten meistens nur singt und seine Band dabei hat, bin ich mir bei dieser Aufnahme fast sicher, dass er selber die Gitarre spielt.
Das ändert sich, wenn bei Minute 1:55 im linken Kanal eine zweite Gitarre hinzu kommt und die erste plötzlich nach rechts wandert?  Die Stimme Princezitos aber bleibt genau dort, wo sie von Anfang an gewesen ist. Ganz leicht nach links aus der Mitte heraus.
Und bei Minute 3:00 kommt noch eine dritte Gitarre hinzu. Die spielt wieder mittig. Und so kann es ja doch so sein, dass Princezito zu Anfang das Gitarrenspiel übernommen hat.
Wie dem auch sei – diese Scheibe macht mir gerade richtig-richtig Spaß.

dal:um „Dot“ vom Album Dot

dal:um Dot
dal:um Dot

Jetzt wollte ich doch herausfinden, wie „schnell“ der Master Time Black Star sein kann.
Das weibliche Duo mit Ha Suyean (spielt die Gayageum) und Hwang Hyeyoung (spielt die Geomungo), schafft mit diesen aus Korea stammenden „Brettzittern“ eine Akustik, die man wohl mit atemberaubend beschreiben muss.  Da knallen Seiten auf den Holzkörper und explodieren Töne aus dem Nichts heraus. Der Ideon leistet sich hier keinerlei Blöße und zaubert eine Lebendigkeit, Dynamik und Authentizität, die beeindruckt.
Schade nur, dass die beiden Instrumente ziemlich überlagernd mittig aufgenommen wurden. Hier wäre eine stärkere Trennung in rechts-links deutlich spannender gewesen. Dennoch – ein faszinierendes Stück Musik – genau so muss es sein.

Tristan Hambleton/Guy Johnston/Mohammed Gad, „Sanctus“, The Armed Man: A Mass für Peace (Karl Jenkins)

Jenkins The Armed Man
Jenkins The Armed Man

Große Chöre, viele Chorgruppen und ein großes Orchester…
die Messe für den Frieden ist kein Stück für einen einsamen Musiker.
Ich hatte das Glück, sie live in einer großen Kirche hören zu dürfen. Und obwohl ich im wahrsten Sinne des Wortes „in der ersten Reihe“ saß, konnte ich miterleben, wie schwer es uns damals fiel, Dinge wie Ortbarkeit und Fokussierbarkeit positiv zu bewerten.
„Das kriege ich zuhause besser hin.“ – denkt man sich dann, aber natürlich ist das nicht der Fall.
Einzelne Instrumente oder Stimmen akustisch so anzuordnen, dass man sie mit der Stecknadelspitze dreidimensional im Raum „anpieksen“ könnte, scheint der Technik und den Tonmeistern heutzutage keine Probleme mehr zu bereiten.
Ganz anders – sieht die Aufgabenstellung hier bei „The armed man“ aus.
Insgesamt fünf große Chorgruppen hatten sich damals im Hintergrund aufgebaut und davor das beeindruckend „bemannte“ (und „befraute“) Orchester.
Irgendwann hörte man auf, darauf zu achten, welches Instrument und welche Stimmengruppe jetzt „von wo“ zu hören war und genoss stattdessen das „Ganze“.
Und auch wenn es den Tonmeistern hier sehr gut gelungen ist, die Darbietung akustisch einzufangen, muss man leider erkennen, dass sie dabei wohl die selben Probleme hatten, wie die, die es live erlebt haben.
Wenn die Posaunengruppe hinten rechts gruppiert ist, man aber den Widerhall von der linken Seite fast in gleicher Lautstärke wahrnehmen kann, muss man einfach die Aufteilung der Instrumente kennen, um Quelle und Hall voneinander unterscheiden zu können.
Und auch zuhause tut man gut daran, das Stück einfach als Ganzes auf sich wirken zu lassen.
Eine Kirche oder ein großer Konzertsaal sind nicht immer etwas für Ortbarkeits-Fanatiker.
Ich habe denn dieses Stück auch genau deshalb ausgesucht, um heraus zu finden, ob der Ideon hier irgendwas dazu tut, weglässt, verändert oder nicht darstellen kann.
Und das Ergebnis ist wie erwartet ein beeindruckend echtes Klangerlebnis.
Hut ab! 

Fazit:
Sie mögen noch nicht erkannt haben, dass Sie dringend einen Re-Clocker benötigen und wenn es so weit ist, wird ganz sicher der Geldbeutel ein Wörtchen bei der Auswahl mitzureden haben, aber wenn das Budget reicht – dann kann ich Ihnen den Ideon Master Time Black Star nur wärmstens ans Herz legen. Einen Re-Clocker, der seine Arbeit besser verrichtet als dieses Teil, habe ich bisher noch nicht gehört.

Vielleicht ändert das sich ja bald, denn mit dem Absolute Time und dem Absolute Time Signature hat dieser Hersteller noch zwei schwergewichtige Argumente parat, sich den Master Time Black Star vielleicht doch zu sparen und gleich „Nägel mit Köpfen“ zu machen.  🙂

Vorerst jedoch drängt es mich nicht wirklich dazu, die Komponenten zu testen. Dafür macht mir der Master Time Black Star einfach viel zu viel Spaß. 

Wem also der MUTEC MC3+USB zu „professionell“ daher kommt, wer keine „Lichtorgel“ im Wohnzimmer mag oder wer einfach gerne alles von Anfang an „gleich richtig machen“ will, dem sei der Ideon Master Time Black Star empfohlen.  

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