MUTEC MC3+USB und REF10 SE120 – weltweit führende Digitaltechnik – Made in Germany
In meinem Bericht „MUTEC MC3+USB und REF10 SE120 – weltweit führende Digitaltechnik – Made in Germany“ geht es heute um digitale Zusatzgeräte einer Berliner Manufaktur, die sich in der Profi-Welt schon seit Jahrzehnten einen hervorragenden Namen gemacht hat.
MUTEC schreibt zum MC3+USB:
Im Jahr 2013 erschien mit dem MC3+ das erste extern synchronisierbare Gerät der MC3-Linie. Dessen von MUTEC entwickelte 1G-Clock-Technologie setzte branchenweit neue Maßstäbe bei der Performance von „Low-Jitter“-Taktgebern und ermöglichte erstmals auch das sogenannte Audio-Re-Clocking, also das Neu-Takten digitaler Audiosignale.
Dieses war die entscheidende Funktionalität, durch welche der MC3+ nicht mehr nur im Studio Verwendung fand, sondern auch das Interesse der audiophilen Hörerschaft hervorrief.
2016 folgte die um einen USB-Zugang erweiterte und zusätzlich verbesserte Version MC3+USB. Mit diesem Gerät, welches die Klangqualität eines computerbasierten Musikwiedergabe-Systems (PC, Streamer, CD-Transport …) auf signifikante Art und Weise steigerte, gelang MUTEC der finale Einstieg in den weltweiten HiFi-Markt.
Ferner war (und ist) die generell bodenständige Preisgestaltung von MUTEC-Produkten gegenüber den im High-End-Segment üblichen Dimensionen ein relevanter Faktor für den Erfolg bei den engagierten Musikliebhabern.
MUTEC schreibt zum REF10 SE120:
Referenz der Referenztaktgeber
Der REF10 SE120 ist ein Referenztaktgeber, der den Begriff „Referenz“ in zweierlei Hinsicht mit Bedeutung füllt. Erstens aufgrund seiner Funktion: Er generiert einen optimierten zentralen Takt, auf den sich alle folgenden Geräte in der digitalen Audio‑Kette beziehen. Zweitens wegen seiner Qualität: Als Top‑Produkt von MUTEC setzt der REF10 SE120 einen neuen Standard in dieser Geräteklasse. Entscheidende technische Werte im Bereich von Phasenrauschen und Jitter stellen neue Bestmarken auf.
Was heißt das jetzt für uns HiFi-Freaks?
Wir verstehen, dass MUTEC Profi-Equipment für Profis wie z.B. Tonstudios fertigt und dass sie da „ziemlich gut“ – offensichtlich sogar weltweit führend – sind.
Auch haben wir erfahren, dass MUTEC nicht mit üblichen HiFi-Gewinnspannen arbeitet, was dieses Profi-Equipment auch für einen privaten Musikliebhaber interessant machen soll.
Nun, letzteres kann ich zumindest für den MC3+USB (1.299,- €) auch schon vor den ersten Hörtests bestätigen, denn die vergleichbaren Re-Clocker der Mitbewerber aus der HiFi-Szene liegen preislich allesamt deutlich über der MUTEC-Komponente.
Der REF10 SE120 ist da aber bei einem Preis von rund 6.000,- € ganz sicher kein „Schnäppchen“ mehr.
Er nimmt allerdings auch eine gewisse Alleinstellung ein.
Eine ähnlich hochwertige Clock, verbunden mit der hohen Flexibilität (50 Ohm- und 75 OHM-Anschlüsse) muss man erst mal finden. Und wenn wir in der Historie der Master-Clocks ein wenig zurückgehen, treffen wir da auch noch auf ganz andere Preiskategorien.
Am Ende werden Sie sich aber vermutlich immer noch fragen, ob – und wenn ja, wofür Sie diese beiden Geräte überhaupt benötigen. Und dieser Frage will ich in meinem heutigen Bericht etwas ausführlicher nachgehen.
Hinweis:
Dieser Bericht richtet sich nicht (!) an Fachleute oder technisch versierte Personen. Ich versuche hier, ein sehr kompliziertes Thema so einfach wie möglich darzustellen.
Null-Eins-Null-Eins …
Beide MUTEC-Geräte benötigen wir ausschließlich in der digitalen Welt.
Ein „Analogi“ kann mit ihnen nichts anfangen.
Richtig effektiv werden die MUTEC-Komponenten immer dann, wenn mehrere digitale Geräte miteinander kommunizieren. So, wie das natürlich in Tonstudios üblich ist.
In unserem HiFi-Hörzimmer kommen da in Frage:
- CD-Transports
- Streaming-Komponenten
- Netzwerkplayer
- Computer
- Digital-Analog-Wandler
- Analog-Digital-Wandler
- Upsampler
- Formatumwandler
- Re-Clocker
- Switches
- Digitale Aufnahmegeräte
Aber wie profitieren diese Teile nun von einer MUTEC-Unterstützung? Brauche ich entweder den REF10 SE120 oder den MC3+USB oder brauche ich sie beide?
Lassen Sie mich zunächst einmal beschreiben, worum es hier eigentlich geht:
Die Clock
Das erste wichtige Stichwort lautet „CLOCK“ – zu übersetzen mit: Taktgeber.
Jedes Gerät und jede Baugruppe, die digitale Musiksignale zu verarbeiten haben, besitzen eine Clock und sind auf diese angewiesen.
„Der Takt macht die Musik“
… so sagt es eine alte, einfache Weisheit.
Doch ganz so einfach wie man sich die Sache vorstellt, ist das mit dem Takt gar nicht. Weder beim Musizieren, noch bei der digitalen Musik-Aufzeichnung.
Die Rolle des Takts in der Musik
Punkt 1: Der richtige (!) Takt (die Zählweise)
In der Musik kennen wir eine Menge unterschiedlicher Takte. Im europäischen Raum sind das vor allem der Drei-Viertel-Takt (Walzer) und der Vier-Viertel-Takt (z.B. Foxtrott).
Punkt 2: Die Geschwindigkeit – Beats per Minute (BPM)
Man kann jeden Takt schneller oder langsamer spielen. (wie beim Wiener Walzer oder Langsamen Walzer)
Punkt 3: Den Takt halten!
Ein Musiker sollte den gewählten Takt halten können, also nicht im gleichen Stück mal schneller und mal langsamer werden.
Punkt 4: Gemeinsam im Takt spielen
Immer dann, wenn mehrere Musiker gemeinsam Musik machen, kommt es nicht nur darauf an, dass sie den selben Takt (also z.B. einen Drei-Viertel-Takt) spielen, sondern auch darauf, dass sie ihn im Gleichtakt spielen. Um dies zu erreichen, richten sich kleinere Gruppen oft nach dem taktsichersten Musiker und größere Orchester benötigen einen Dirigenten.
Was bedeuten diese Erkenntnisse aus der Musikwelt für die digital aufgezeichnete Musik?
Vom analogen zum digitalen Signal
Um dies zu beantworten, müssen wir uns zunächst einmal vor Augen führen, wie ein analoges Musiksignal digitalisiert wird.
Schauen wir uns hierzu eine (ganz einfache) analoge Signalkurve an:
Im Vergleich dazu jetzt die Digitalisierung am Beispiel der CD-Auflösung:
Das Format einer CD liegt bei 16 Bit und 44.1 kHz, was bedeutet:
44.100 Mal pro Sekunde wird die analoge Signalkurve bei der Umwandlung in ein digitales Signal abgetastet.
44.100 Mal pro Sekunde (das ist die Zeitachse) wird also „nachgesehen“, an welcher Stelle (wie hoch/tief) die Kurve steht.
Um die Höhe (Dynamiktiefe) exakt zu bestimmen, arbeitet das CD-Format pro gelesener Information (Sample) mit einer Reihe aus 16 Nullen und Einsen, aus denen sich (rechnerisch!) 65.536 (= 2 hoch 16) verschieden hohe Pegelzustände ableiten lassen.
Beim High-Resolution-Audio-Format (24Bit bei 96 kHz) wird also sogar 96.000 Mal pro Sekunde eine 24-stellige Reihe aus Nullen und Einsen geschrieben und gelesen. Das sind (wieder rechnerisch!) 16.777.216 (= 2 hoch 24) verschieden hohe Pegelzustände pro Sample.
Obwohl diese theoretischen Möglichkeiten aus technischen Gründen nicht ausgenutzt werden, haben wir es hier mit unvorstellbar vielen Informationen zu tun und man sollte annehmen, dass das mit einer extrem hohen Klang-Qualität einhergehen sollte.
Leider ist das aber beim CD-Format noch nicht so ganz der Fall gewesen, weshalb heute noch viele Musikliebhaber (selbst “Digitalos”) den CD-Klang als zu „künstlich“ empfinden.
Ist digital also immer noch schlechter als analog?
Aus den Erfahrungen mit der CD heraus den Schluss zu ziehen, dass das digitale Format grundsätzlich und damit für „immer und ewig“ dem analogen Format unterlegen bleiben würde, war und ist von Grund auf falsch.
Heute stimmt das so einfach nicht mehr.
Zwar haben peinliche Dinge wie die MP3-Einführung in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass es mit der digitalen Musik-Qualität schlechter statt besser wurde, aber diese unrühmlichen Zeiten sind vorbei und wirken sich heute auf den anspruchsvollen Musikmarkt mit seinem HRA-Streaming-Angebot zum Glück nicht mehr aus.
Parallele zur Fotografie
In der Fotografie lag die wichtige Schwelle, ab wann der Mensch ein digitales Foto nicht mehr als solches entlarven kann, bei etwa 12 MP (MegaPixel). Als diese Auflösung möglich wurde, war das menschliche Auge nicht mehr in der Lage, bei einem ausgedruckten Fotoformat von etwa 10×15 cm einen Unterschied zwischen einem analog und einem digital produzierten Bild auszumachen.
Im HiFi-Bereich haben sich die Tonmeister auf das „Schwellen-Format“ 24 Bit bei 96 kHz geeinigt. Denn bei diesem Format ist der Mensch nun auch nicht mehr in der Lage, digital von analog zu unterscheiden. Und anders als bei den Behauptungen des Fraunhofer-Instituts zur MP3-Datei, entsprechen diese Aussagen diesmal auch der Realität.
Eine solche digitale Kurve sieht im bildlichen Vergleich dann so aus:
Fazit:
Wir wissen nun, dass ein analoges Signal beim Digitalisieren 96.000 Mal pro Sekunde abgetastet und die Höhe der Signalkurve durch eine 24 Bit “Wortbreite” beschrieben wird. (HRA-Format)
Mit diesem Wissen können wir uns jetzt etwas genauer anschauen, was beim Lesen eines digitalen Signals von Bedeutung ist.
Der Takt im digitalen System
Beginnen wir wieder mit dem Thema Takt an sich
Genau wie bei einer Musikgruppe, bei der ja auch alle wissen sollten, ob sie jetzt einen Walzer oder einen Foxtrott spielen werden, muss eine Komponente wissen, ob sie 44.100 Mal/Sekunde die 16Bit-Samples auslesen muss oder 96.000 Mal die 24Bit-Samples.
(… oder ein anderes Format)
Nun – diese Aufgabe sollte schnell erledigt sein. Eine in der Datei eingebettete Info genügt hier.
Die Takt-Formate bei der digitalen Musikspeicherung
Im Audio-Bereich finden wir heute üblicherweise die beiden Frequenzreihen 44,1 kHz, 88,2 kHz, 176,4 kHz und 48 kHz, 96 kHz, und 192 kHz.
Wobei auffallen sollte, dass sich die beiden Frequenzen 44,1 kHz und 48 kHz parallel zueinander immer schrittweise verdoppeln. Leider passen die beiden Frequenz-Reihen mathematisch überhaupt nicht zusammen, was Digital-Analog-Wandlern Probleme bereitet und was daher bereits eine Ursache für ein nicht so tolles Klangbild sein kann.
Will man eine Audio-Datei aus der einen Frequenzreihe in eine Frequenz aus der anderen Reihe umwandeln, führt das unweigerlich zu Qualitäts-Verlusten, wie wir sie von minderwertigen DA-Wandlern kennen.
Bessere Wandler arbeiten deshalb mit zwei (!) optimierten Clock-Frequenzen und schalten je nach zugeführtem Format zwischen ihnen hin und her. Das ist dann manchmal dieses Klicken, was wir zwischen den Titeln hören können.
Kommen wir zu den Themen „Geschwindigkeit“ und „im Takt bleiben“.
Die Takt-Geschwindigkeit sollte uns theoretisch gar keine Sorgen machen können, ergibt sie sich ja logischerweise aus der verwendeten Frequenz. Schließlich reden wir hier z.B. von 96.000 Mal pro Sekunde – was man in der Musik wohl mit BPM (Beats per Minute) beschreiben würde.
Dass dieser Lese-Takt stabil bleiben muss, versteht sich von selbst, denn schon minimalste Abweichungen führen zum Daten-Chaos und das System liest den falschen Sample oder nur Unsinn!
Die kleinsten Zeitfehler, oft auch mit “Taktzittern” bezeichnet, nennt man “Jitter”. Dass auch sie die Klangqualität nicht gerade verbessern, dürfte einleuchten.
Jitter kann sich aber nicht nur beim Lesevorgang ergeben, sondern auch auf dem kompletten Signalweg. Ein schlechtes Kabel, eine minderwertige Buchse … und die Jitterwerte steigen an. Das kann sogar zu hörbaren Störungen oder zum Totalausfall des Signals führen.
Nun zum Thema „Gleichtakt“
Für einen einzelnen, taktsicheren Musiker ist dieses Problem nicht vorhanden und für eine einzelne, hochwertige digitale Komponente eben auch nicht.
Das ändert sich hier wie dort, wenn mehrere Musiker/Komponenten zusammen Musik machen sollen.
Genau in diesem Moment kommt es nämlich nicht nur darauf an, dass sie beide den gleichen Takt einhalten, sondern sie müssen ihn auch “synchron”, also im Gleichtakt einhalten. Das ist ein großer Unterschied!
Wir wollen: Eins-Zwei-Drei, Eins-Zwei-Drei … und zwar von allen Musikern!
und nicht Eins-Eins-Zwei-Zwei-Drei-Drei-Eins-Eins-Zwei-Zwei-Drei-Drei… 🙂
Damit das funktioniert, ernennt sich das digitale Quellgerät, z.B. der CD-Transport, zum “Master” und degradiert alle nachfolgenden Komponenten-Clocks zu “Slaves”.
Der CD-Transport wird also zum Dirigenten, dem alle Musiker (Clocks) zu folgen haben.
Lassen Sie sich nun aber bitte nicht dadurch verwirren, dass sich der CD-Transport zum “Master” ernennt. Deshalb wird er noch lange nicht (!!) zur “Master-Clock”! Dazu später mehr.
Master – Slave
Im technischen Bereich werden diese beiden Begriffe schon immer gerne genutzt. Man kann mit ihnen zum Ausdruck bringen, dass es das eine Gerät gibt, was etwas „zu sagen hat“ (Master) und andere, die auf das zu hören haben, was vom Master bestimmt wird. Das sind dann die Slaves.
Durch diese Methode können sich die Clocks digitaler Musik-Komponenten auch ohne eine Master-Clock synchronisieren, was eine zwingende Voraussetzung für die klanggetreue Musikwiedergabe darstellt.
Nach so viel Takt sollten wir uns jetzt vielleicht noch einmal einige weitere Punkte etwas genauer betrachten.
Sorry – aber ein wenig Theorie muss sein.
Was ist eigentlich eine Clock?
Die Clock ist ein Taktgeber. Für diesen Baustein greift man auf Schwing-Quarze zurück.
Diese Quarze gibt es in natürlicher und in künstlich hergestellter Form. Die Herstellung ist in beiden Fällen kompliziert und bei den angegebenen Schwingungsfrequenzen handelt es sich in der Regel um Circa-Werte, die im Nachhinein auch nicht mehr verändert werden können. Den HiFi-Entwicklern fällt daher die schwierige Aufgabe zu, sowohl Quarze zu selektieren, als auch durch eine entsprechende elektronische Regelung dafür zu sorgen, dass am Ende brauchbare Frequenzen vorhanden sind.
Mehr über Schwing-Quarze finden Sie im Netz, z.B. auch bei Wikipedia.
Bestimmt die Clock also die Qualität einer digitalen Komponente?
Da wir in Digital-Komponenten sowohl bei den Quarzen als auch bei den Regelungen auf unterschiedliche Qualitäten stoßen, kommt es in der Praxis tatsächlich zu unterschiedlichen Klang-Ergebnissen und damit eben auch zu Qualitätsunterschieden.
Manche Hersteller setzen bei den Quarzen extrem aufwändige Selektionsverfahren ein, die sich dann natürlich später im Preis der Komponente widerspiegeln.
Word-Clock
Dies ist kein elektronischer Baustein!
Mit Word-Clock bezeichnet man die Frequenz und die Wortbreite, mit der ein analoges Signal digitalisiert wurde. Also z.B. 44,1 kHz bei 16 Bit (CD-Format).
Ein Solitär (CD-Player, All-in-One-Streamer …) kann diese Informationen aus der digitalen Datei herauslesen und sich unabhängig von anderen Komponenten darauf einstellen.
Kommt es zu einer mehrteiligen Geräte-Kombination, übernimmt (wie wir bereits wissen) das Quellgerät (z.B. der CD-Transport) die Aufgabe eines Masters und sorgt nicht nur dafür, dass alle Clocks in den nachfolgenden Geräten die Information über den Takt (z.B. 44,1 kHz) erhalten, sondern auch dafür, dass sie mit seiner Clock im Gleichtakt schwingen.
Die Master-Clock
Die Master-Clock ist immer eine externe Komponente mit Anschlüssen für mehrere digitale Geräte.
Sie ist sozusagen der Dirigent, der allen Komponenten (Musikern) den korrekten Takt vorgibt.
Und genau wie in einem Orchester sorgt auch hier der Dirigent dafür, dass taktschwache Musiker oder in unserem Fall minderwertige Clocks die hohe Qualität der Master-Clock übernehmen und somit Präzisionsleistungen vollbringen, zu denen sie ohne die Master-Clock niemals in der Lage wären.
Hierdurch erklärt sich auch, dass selbst eine einzelne (!) Komponente, die wir an eine Master-Clock anschließen, sofort mit einem besseren Klangbild reagiert. Auch ein einzelner taktunsicherer Musiker würde ja von einem Dirigenten profitieren.
Welche Komponenten mit Clock-Anschluss finden wir eigentlich auf dem Markt?
Dank der zurzeit steigenden Nachfrage, die belegt, dass der Kunde gerne eine konsequente, professionelle Lösung einsetzen möchte, denken immer mehr Hersteller um und statten ihre Geräte mit einem Anschluss für eine Master-Clock aus.
Switches wie die von SotM oder Silent Angel werden von den Kunden explizit auf Grund ihres Clock-Anschlusses ausgewählt.
Digital-Analog-Wandler mit Clock-Anschluss suchen wir heute noch wie die Nadel im Heuhaufen.
Ich selber agiere da zurzeit auf zwei Ebenen..
Zum einen versuche ich, unsere Hauptlieferanten dazu zu bewegen, ihre Geräte mit einem Clock-Anschluss auszustatten. Hier ist aber noch reichlich Überzeugungsarbeit zu leisten. Und mir ist ja auch klar, dass so etwas nicht einfach damit getan ist, eine zusätzliche Buchse in die Rückwand zu schrauben.
Zum anderen setze ich mich gerade mit den wenigen auf dem Markt befindlichen Wandlern näher auseinander und prüfe sie darauf, ob ich sie in mein Portfolio aufnehmen möchte.
Weder haben wir einen Nutzen von einem DAC mit Clock-Anschluss, der selbst mit einer Master-Clock schlechter klingt als andere ohne, noch zeigt sich ein Benefit, wenn die Geräte in Deutschland nicht ordentlich und seriös vertrieben werden.
Zu diesem Thema sollten Sie also bei Interesse weiter meine Seite verfolgen. Das eine oder andere könnte sich da schon recht schnell tun.
Bei den Quellgeräten wird es wohl noch längere Zeit mau aussehen, denn die ernennen sich ja gerne selber zum Master und wollen dann nicht auf einen “Über-Master” hören. Dabei sind es gerade sie, auf die es ganz besonders ankommt.
Und genau das ist der Grund, weshalb Sie sich zumindest den MUTEC MC3+USB genauer anschauen sollten. Er sorgt dafür, dass digitale Fehler und Mängel der Quellgeräte bereinigt werden. Mit herausragenden Werten bei den Rauschabständen und den Jitterwerten. Da der MC3+USB selbstverständlich über einen Master-Clock-Anschluss verfügt, sorgt er sozusagen automatisch dafür, dass jedes angeschlossene Quellgerät einen Master-Clock-Anschluss erhält. Ein zusätzlicher Anschluss am Quellgerät ist damit nicht mehr notwendig.
Kommen wir kurz zum MUTEC REF10 SE120
Diese externe Clock ist derzeit das „Must-Have“ in der obersten Klang-Kategorie. Von Profis für Profis.
Hinzu kommt der große Vorteil, dass der MUTEC REF10 SE120 sowohl über sechs 75-Ohm- als auch über zwei 50-Ohm-Ausgänge verfügt.
Die 75 Ohm haben sich bereits bei Übertragung der Word-Clock z.B. bei Zusatzgeräten und Switches etabliert. 50 Ohm gelten als Standard für z.B. Digital-Analog-Wandler.
Bei den meisten Mitbewerbern müssen wir uns für das eine oder das andere entscheiden. MUTEC hat an uns gedacht und stellt uns beide Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung. Das macht den MUTEC REF10 SE120 natürlich äußerst zukunftssicher.
Re-Clocker MUTEC MC3+USB.
Während der REF10 SE120 den Dirigenten darstellt, der allen Musikern den korrekten Takt vorgibt, kümmert sich der MC3+USB darum, den instabilen und unsauberen Takt eines einzelnen “Musikers” zu berichtigen
Verbinden wir das USB-Kabel des Quellgeräts (heute meistens des Streamers) mit dem MUTEC MC3+USB, trennt der MC3+USB im ersten Schritt die Audio-Bit- von den Taktsignalen und verwirft dann die eingegangenen Taktsignale komplett. Inklusive Störungen, Rauschen und Jitter.
Im zweiten Schritt baut er sie dann vollständig wieder neu auf. Das Ergebnis sind wohl die derzeit niedrigsten erreichbaren Jitter-Werte überhaupt.
Ausgegeben werden die so aufbereiteten Signale dann nicht wieder über USB, sondern vornehmlich über AES/EBU, aber auch über Coax oder BNC, da diese Schnittstellen in der Regel höhere Qualitäten aufweisen als die meisten USB-Anschlüsse.
Zu USB:
Immer noch werden die USB-Schnittstellen vor allem von DAC- Entwicklern als minderwertig betrachtet und daher vernachlässigt. Auch bei Herstellern halten sich eben manche Vorurteile hartnäckig über eine sehr lange Zeit. Und so lange schlechte USB-Schnittstellen verbaut werden, kann sich an diesem Vorurteil auch nichts ändern. Ein Teufelskreis!
Dem entgegen steht die Tatsache, dass immer mehr Quellgeräte auf USB setzen, auch im Hochpreis-Sektor. Wodurch die DAC-Entwickler gezwungen werden nachzubessern.
Der MUTEC MC3+USB kann da so ein Retter in der Not sein, da er eingangsseitig mit USB und ausgangsseitig mit AES/EBU, Coex, Toslink und BNC arbeitet.
Genau genommen erfüllt der MC3+USB dadurch vier (!) Geräte-Funktionen:
Erstens: Als Re-Clocker bereinigt er die digitalen Taktsignale.
Zweitens: … bildet er eine Schnittstellenumwandlung für DAC, die keinen (guten) USB-Eingang besitzen.
Drittens: … stellt er uns für das Quellgerät einen Quasi-Anschluss für die Master-Clock zur Verfügung.
Viertens: … ist er in der Lage, digitale Formate umzuwandeln. (DSD zu PCM …)
Zusammenfassung:
Seitdem wir durch das Streaming Zugang zu High-Resolution-Audio-Dateien erhalten haben und sich damit die digitale Musik stolz und gleichwertig neben der analogen Musik positioniert, werden auch die wahren Problemstellen einer digitalen Kette immer deutlicher und können so gezielt bekämpft werden.
Während wir beim Plattenspieler kritische Punkte wie die Entkoppelung, die Justage, den elektrischen Abschluss usw. kennen, treffen wir beim digitalen Equipment auf das Thema „Takt“.
Und wer hier nicht immer und ewig hinter der analogen Klangqualität zurückbleiben will, sollte sich um dieses Thema kümmern. Mit den beiden in diesem Bericht beschriebenen Komponenten von MUTEC bekommt er jedenfalls außerordentlich konsequent entwickelte Gerätschaften an die Hand. Ob ihm schon ein MUTEC MC3+USB ausreicht, oder ob er sich zusätzlich eine solch feine externe Clock wie den MUTEC REF10 SE120 gönnen sollte, hängt von der Konstellation seiner Anlage, vom eigenen Anspruch und natürlich vom zur Verfügung stehenden Budget ab.
Was sich durch die MUTEC-Geräte klanglich tun könnte, will ich nun im Folgenden näher beschreiben.
Hörtest – Teil 1 (ohne Musikbeispiele)
Ich beginne mit dem MC3+USB solo und verbinde ihn über das USB-Kabel meines PrimeMini 5/i7 Max.
Hierzu sollte man folgendes wissen:
Bisher haben Re-Clocker am USB 3.0-Ausgang des PrimeMini enorme Klangverbesserungen gebracht, am USB 2.0-Ausgang jedoch so gut wie gar keine. Der Klang über den USB 3.0-Ausgang mit angeschlossenem Re-Clocker hob sich zudem kaum bis gar nicht über das Ergebnis hinaus, was der USB 2.0-Ausgang schon von sich aus brachte, also ohne zusätzlichen Re-Clocker. Weshalb mein Tipp bisher logischerweise lautete:
Nutzen Sie den USB 2.0-Ausgang und sparen Sie sich den teuren Re-Clocker. Zumindest dann, wenn Ihre Komponente über einen solch guten USB 2.0-Ausgang verfügt wie ein PrimeMini aus der Schweiz.
Mit dem MC3+USB hat sich dies nun tatsächlich geändert. Er bestätigt zunächst, wie mies diese USB 3.0-Ausgänge leider für uns audiophilen Hörer sind und sorgt sofort für einen mehr als erträglichen Klang – auch über diese Schnittstelle.
Im zweiten Durchgang schafft er es aber auch, das Klangbild des USB 2.0-Ausgangs zu verbessern. Mehr Ruhe, mehr Stabilität, mehr Volumen, mehr Dynamik und ein noch realistischer abgebildeter Aufnahmeraum sind wohl die wichtigsten Feststellungen.
Nach nur wenigen Titeln muss ich meine bisherige Meinung also revidieren und kann bestätigen, dass der MC3+USB auch an einem USB 2.0-Ausgang eine Klangverbesserung hinbekommt. Am USB 3.0-Ausgang ist er praktisch Pflicht!
Ich mache den nächsten Schritt und schließe den MC3+USB an den REF10 SE120 an.
Zwar habe ich die REF10 SE120 bereits etwa 4 Wochen am Strom, aber dennoch gönne ich dieser Kombi erst einmal eine Nacht, um sich aneinander zu gewöhnen. Man weiß ja nie.
Am nächsten Tag stellt sich dann die zweite Überraschung ein. Ich zweifle keinen Moment daran, dass der klangliche Zugewinn durch die externe Clock größer ist als der Zugewinn allein durch den MC3+USB. Das mag einem jetzt nicht viel helfen, weil ich ja hier nicht entweder den MC3+USB oder den REF10 SE120 alleine testen kann. Mit dem REF10 SE120 kann ich ja ohne den MC3+USB in meiner Test-Konstellation gar nichts anfangen.
Um vielleicht doch eine Erfahrung mehr zu bekommen, versuche ich im nächsten Schritt etwas anderes:
Ich wechsle vom Innuos-Phönix-Switch, der leider keinen Anschluss für eine externe Clock hat, auf den Silent Angel Bonn N8 Pro CLK. Zunächst ohne auch ihn an den MUTEC REF10 SE120 anzuschließen.
Sofort kann ich feststellen, dass es zwischen dem Bonn und dem Innuos einen den Listenpreisen entsprechenden Klangunterschied gibt. Der Innuos geht kräftiger zur Sache und tönt stabiler als der Bonn Pro.
Nun aber gönne ich dem Silent Angel Switch die Verbindung zur Master-Clock MUTEC REF10 SE120 und ohne wieder eine Nacht warten zu wollen, stellt sich auf Anhieb eine Klangverbesserung ein, mit der sich der Bonn Pro sogar an dem Innuos vorbeischieben kann.
Ich hatte das bereits bei der SotM-Kombi so ähnlich beobachten können. Auch hier wird die Klangqualität des sNH-10G-Switches durch die SotM-Clock so stark verbessert, dass sich der SotM-Switch vom dritten Platz auf den ersten kämpfen konnte.
Leider steht mir gerade kein SotM-Switch zur Verfügung, da die Geräte derzeit nicht lieferbar sind, aber auch der Bonn N8 Pro CLK verrichtet hier seine Aufgaben gerade vorbildlich und liefert mir die Antworten, die ich gesucht habe.
Zum Abschluss meines Hör-Tests will ich dann aber doch noch mal etwas wagen, wozu mich die Kollegen aus dem Redaktionsbereich geradezu gedrängt haben: Ich werde den MC3+USB kaskadieren!
Klartext:
Ich gehe mit dem USB-Kabel aus dem PrimeMini heraus in den ersten MC3+USB. Dann gehe ich mit einem AES/EBU von Progressive Audio in den zweiten MC3+USB und dann von dort aus mit einem weiteren AES/EBU-Kabel von Progressive Audio in den DAC. Beide MC3+USB und der Switch sind natürlich über ein SotM-Clock-Kabel mit dem REF10 SE120 verbunden.
Ergebnis:
Keiner meiner Kollegen und Vor-Autoren haben übertrieben oder irgendwas schön gefärbt. Was hier gerade läuft, das treibt mir den Ausdruck „perfekt“ in den Sinn. Perfekt ist perfekt – besser geht es nicht.
Auch wenn ich weiß, dass diese Aussage morgen schon wieder hinfällig sein wird.
Fazit des Hörtests:
Wer eine digitale Quelle wie einen CD-Transport oder einen Streamer nutzt, der sollte sich wenigstens testweise mal einen MC3+USB anhören. Wer ihn danach wieder zurückgeben kann, der muss in seiner Kette an anderer Stelle noch einen echten Flaschenhals haben.
Wer mit dem Anspruch lebt, aus seinem digitalen Strang den bestmöglichen Klang erzeugen zu können, der wird sich wohl daran gewöhnen müssen, dass er irgendwann so eine Clock-Zentrale wie den MUTEC REF10 SE120 benötigt. Erst vielleicht nur für den Switch. Im zweiten Schritt dann aber sicher auch für den passenden DAC … und den MC3+USB!?
Hörtest Teil 2 – Musikbeispiel “Keith don`t go”, Nils Lofgren
Auf die Gefahr hinaus, dass ich mir wieder viele Feinde mache, habe ich ganz bewusst diesen Titel ausgewählt.
“Wer ihn nicht kennt, hat die High-Fidelity verpennt.” so muss man es wohl sagen. Und eben weil dieser Titel so bekannt ist und vielen Vorführern “aus dem Halse hängt”, eignet er sich ausgezeichnet dafür, deutlich zu machen, was sich jetzt plötzlich in einer Deutlichkeit tut, die viele von uns zuvor noch nicht erlebt haben.
Wichtig: Ich beziehe mich auf die Aufnahme in Qobuz. Manche Portale haben eine andere Version online.
Ein Ton ist ein Ton – könnte man sagen. Und ein auf der Gitarre gespieltes C ist und bleibt ein C. Ja, sicher!
Aber haben Sie es schon mal erlebt, dass Ihnen ein einziger Ton eine ganze emotionale Geschichte erzählt?
Das Faszinierende an der High-Fidelity ist ja, dass sie uns manchmal vergessen lässt, ob wir den Titel mögen oder nicht; ob wir den Interpreten mögen oder nicht.
Ich habe schon Kunden in meinem Studio bei einer Opern-Arie weinen sehen, die noch kurz vorher gemeint haben: “Bloß keine Klassik! Und schon gar nicht so ein Gequietsche!”.
Wenn man sich einen Titel anhört, den man eigentlich nicht mag und danach sagt: “Das war eine musikalische Meisterleistung!”., dann war das High-End!
“Keith don’t go” offenbart gnadenlos vorhandene Zeitfehler, bereitet uns bei zu hell und metallisch abgestimmten Anlagen Ohrenschmerzen, lässt uns zusammen mit zu müde klingenden Ketten “versumpfen” und deckt deutlich die Fähigkeiten auf, eine Live-Atmosphäre authentisch darstellen zu können. Sind es Stahlsaiten, sind es Nylon-Saiten? Ist es eine Holzgitarre oder eine aus Metall? Spielt Lofgren hektisch oder schläft er fast ein?
Wirklich alles (!) habe ich auf Messen und Ausstellungen schon erleben müssen.
Das seltsame an dem Stück ist:
Oft hört es sich dennoch “richtig” an – man bemerkt die falsche Wiedergabe manchmal gar nicht.
Heute jedoch hält sich diese Berg- und Talfahrt in winzig kleinen Grenzen und doch geht es hinauf und hinunter, je nachdem, welche dieser MUTEC-Teile ich integriere.
Allein mit dem MC3+USB gewinnt das Klangbild an Souveränität und Stabilität. Lofgrens Spiel wird sicherer, selbstverständlicher.
Nimmt man den REF10 SE120 dazu, nehmen einzelne Töne unendlich viele Klangfarben an und werden zu Musikstücken innerhalb der Musik. Spätestens wenn wir dann den Switch und zwei MC3+USB zusammen am REF10 SE120 betreiben, haben wir das Gefühl, wir könnten uns einen einzelnen Saitenzupfer Lofgrens herauspicken und einen ganzen Aufsatz darüber schreiben, wie der Klang sich innerhalb von Sekundenbruchteilen verändert, bis er endlich verhallt. Unglaublich!
Ein Zurück ist überhaupt nicht denkbar.
In “Vollausstattung” hören wir z.B. fünf aufeinanderfolgende Töne. Ohne die MUTEC-Komponenten können wir gar nicht sagen, ob das jetzt gerade ein Akkord gewesen sein soll oder eine Tonreihenfolge. Irgendwie wird aus “ping-ping-ping-ping-ping” so etwas wie “prritsch”. Nicht so, dass man glaubt, ein Störgeräusch gehört zu haben, aber doch so, dass man der Meinung sein könnte, Lofgren müsse da noch mal an seiner Technik arbeiten.
Schlusswort
Ich muss zugeben, dem Aspekt “Clock” bisher im Vertrauen auf die Hersteller keine so große Bedeutung gegeben zu haben. Und meine bisherigen Erfahrungen mit Komponenten aus dem Musikerbereich, verliefen durch die Bank auch eher enttäuschend. Ob die Zeit jetzt einfach reif ist oder ob ich mit MUTEC einen ganz außergewöhnlichen Hersteller entdeckt habe, vermag ich nicht zu sagen. Nur, dass ich diese Teile ganz sicher nicht wieder hergeben werde.
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