ROON Core Server – Hardware-Alternativen
ROON Core Server – Hardware-Alternativen
In meinem Bericht “ROON Core Server – Hardware-Alternativen” stelle ich Ihnen einige der unzähligen Möglichkeiten vor, sich einen ROON-CORE-SERVER einzurichten. (Informationen über die ROON-Software finden Sie z.B. hier: Link)
ROON ist einzigartig, konkurrenzlos und läuft schnell und stabil.
Aber um ROON genießen zu können, brauchen wir nicht einfach nur eine App, sondern wir benötigen erstens eine ROON-Lizenz und zweitens einen Intel-PC, auf dem wir den ROON-Kern (Core) installieren können.
Zum ROON-System:
Das ROON-System besteht aus insgesamt drei Modulen.
- … dem ROON-Core – also dem Herzen des ROON-Systems.
Ohne ihn geht gar nichts, er beinhaltet die Datenbank und die eigentliche Funktionalität von ROON.
Ihn gibt es in zwei Versionen:
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- Als pures ROON-Optimized-Core-Kit (ROCK) für einen PC auf NUC-Basis
(das ist die klanglich beste Verwendungsart) - Als ROON-Core-App zur Installation auf verschiedenen Betriebssystemen
- Als pures ROON-Optimized-Core-Kit (ROCK) für einen PC auf NUC-Basis
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- … der ROON-Remote-App
Sie installieren wir auf unserem Tablet (Apple oder Android) und sie gewährt uns den Zugang zu den unglaublichen Möglichkeiten von ROON. - … der ROON-Bridge
Wo immer wir es möchten, können wir in unserem Heimnetz auf einem Computer die ROON-Bridge installieren, um uns dort einen ROON-Endpoint selbst zu erschaffen (Multiroom).
Zu diesem Endpoint streamen wir dann unsere Musik.
Da die Bridge-App auf vielen Betriebssystemen läuft, ist sie auf fast allen modernen Streaminggeräten bereits installiert, was Sie am Zeichen „roon-ready“ erkennen können. Mit der ROON-Bridge machen Sie also fast jedes Device in Ihrem Heim zu einem „Roon-Ready-Gerät“.
In diesem Bericht will ich mich heute näher mit dem ROON-Core-Server befassen und Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten der Hardwarenutzung aufzeigen.
Dazu muss man wissen:
ROON hat seine Software in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller „Intel“ entwickelt und mag deshalb auf Rechnern ohne Intel-Prozessor nicht laufen.
Hinweis hierzu: Siehe Kommentare am Ende des Textes!
Lesen Sie hier, welche Alternativen sich für die Installation des ROON-Cores ergeben.
Option 1 – Ich habe doch ein Laptop!
Es ist so einfach!
Man lädt sich den ROON-Core für sein Betriebssystem herunter, installiert es, besorgt sich eine Probe-Lizenz und schon ist man mitten in der fantastischen ROON-Welt.
Das Macbook/Laptop wird zum ROON-Kern und zum ROON-Remote gleichzeitig – und ich muss keine neue Hardware kaufen.
Ich brauche nur noch einen „roon-ready“-Endpoint oder gehe einfach per fliegendem DAC (z.B. audioquest Dragon) an meine Stereoanlage. Genial!
Es sei aber darauf hingewiesen, dass diese Lösung nicht wirklich perfekt ist. Klanglich geht das besser und von der Funktion her auch.
Ein ROON-CORE-SERVER (RCS) sollte eigentlich fortlaufend eingeschaltet bleiben, damit er mitbekommt, wenn irgendwo neue Musiktitel gespeichert und andere gelöscht oder verschoben werden.
Auch doof:
Oft müssen wir uns zwischen Musikhören, Spielen oder Arbeiten entscheiden, denn alles auf einmal geht mit nur einem Laptop nicht. Manchmal ist der Titelwechsel ziemlich träge und ab und zu gibt es auch schon mal einen Aussetzer in der Musik.
Irgendwann sehen wir ein, dass es nicht die Ideal-Lösung ist und suchen eine bessere Alternative.
Option 2 – Ich verwende einen ausgesonderten PC
Wer noch einen ausgesonderten PC hat, kann diesen durchaus zu einem ROON-Core-Server umrüsten. Große Geräte stellen wir aber wohl eher nicht in unser Wohnzimmer und kleine PC haben oft ziemlich laute Lüfter.
Steht der PC in einem anderen Raum stört er zwar nicht mehr, ist aber jetzt über ein langes LAN-Kabel mit unserer Anlage verbunden und die klanglich beste Lösung – nämlich die direkte Verbindung zum DAC über ein gutes USB-Kabel – die ist nicht mehr möglich.
Aber seien wir ehrlich –
die in dem ausgesonderten PC verwendeten Bauteile sind in der Regel in keiner Weise klangoptimiert und wenn wir anfangen wollen, das alte Dingen klanglich zu tunen, sind wir schnell mehr Geld los, als wir für einen neuen, speziellen PC bezahlen müssen.
Option 3 – Ich installiere den Core auf meinem NAS
Die Idee ist gut – aber teuer und klanglich nicht optimal.
Wir brauchen einen sehr teuren NAS (mit Intel-Prozessor!) und den wollen wir mit seinen lauten Lüftern ganz sicher nicht in unserem Wohnzimmer stehen haben.
Steht er im Keller, müssen wir ihn wieder über unser Heimnetz mit der Anlage verbinden und so genießen wir zwar den Funktionsumfang von ROON, aber leider nicht die klanglichen Qualitäten.
Option 4 – Ich baue mir einen NUC
Der NUC (next unit computer von Intel) wurde von ROON zur Entwicklung der Software genutzt und ist von der Hardware her der perfekte ROON-CORE-SERVER – denn er passt als „Deckel genau auf diesen Topf“.
Für um die 300,- € geht es mit einem i3-Board schon los. Jetzt brauchen wir nur noch den passenden Arbeitsspeicher, eine m.2-SSD und schon können wir ROCK installieren und ROON genießen.
Theoretisch.
Denn praktisch – fangen wir uns die selben Nachteile ein, die uns auch von den vorherigen Lösungen weggebracht haben. Ein NUC ist laut!
Schnell begeben wir uns also wieder auf die Suche nach einem lüfterlosen Gehäuse, was wenigstens einigermaßen gut aussieht.
Statt an dem i3 fest zu halten, steigen wir auf den i7 um …
und am Ende hätten wir uns auch genau so gut gleich eine fertige Lösung zulegen und uns die ganze investierte Zeit sparen können.
Option 6 – Ich kaufe mir einen ROON Nucleus
ROON hat auf die Bitten der vielen Nutzer gehört, die sich nicht in der Lage sehen, einen NUC selbst zu montieren und sich auch nicht an die Installation heran trauen.
Beim Nucleus steckt ein NUC in einem perfekten lüfterlosen und damit lautlosen Gehäuse und kommt fix und fertig installiert zu uns.
Den kann man jetzt endlich problemlos ins Wohnzimmer stellen und auch direkt mit einem guten USB-Kabel an unseren DAC anschließen. Gleichzeitig beliefert er auch noch unsere anderen Endpoints in der Küche, im Schlafzimmer …
Eigentlich eine perfekte Lösung – wäre da nicht der hohe Preis.
Der i3 kostet 1.599,- € und der i7 sogar satte 2.599,- € – und zwar ohne zweite Festplatte für unsere Musikbibliothek.
Der i3 kann „nur“ Bibliotheken von bis zu 100.000 Titeln verwalten, beliefert weniger Endpoints und tut sich beim Upsampling ein wenig schwer. Wer also ROON wirklich mit allen Möglichkeiten einsetzen will, der braucht den Nucleus+ mit zweiter Festplatte und einem gutem Netzteil.
Option 7 – Ich kaufe mir einen PrimeMini 4
Hinter „Prime Computer“ steckt ein junger Computer-Hersteller aus der Schweiz mit lobenswerten Zielen. Man setzt durch und durch auf Nachhaltigkeit und erschafft Computer, die uns zwar sicher nicht eine Ewigkeit, aber doch eine sehr sehr lange Zeit begleiten sollen.
Wer sich den PrimeMini 4 mal genauer anschaut, der hegt daran ganz sicher keine Zweifel.
Er sieht toll aus.
Sein Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium – aus dem Vollen – gefräst und er ist ein echter Handschmeichler.
Vollkommen ohne Lüfter entlocken wir dem PrimeMini 4 kein einziges Tönchen – nicht einmal beim Einschalten.
Intern werkeln die Business-Versionen der NUC-Platinen.
Zum Preis von 995,- € erhalten Sie:
- Ein lautlos (lüfterlos) arbeitendes Gehäuse
- Eine i3-NUC-Platine in der Business-Version
- Den passenden Arbeitsspeicher (8GB)
- Die kompatible M.2-SSD mit 250GB
- Ein fix-und-fertig vorinstalliertes ROON-Optimized-Core-Kit (ROCK)
- 5 Jahre Garantie (Garantiebedingungen)
- Ein durch und durch flexibles System, das Sie nach Belieben konfigurieren können
- Einen kompakten, leistungsstarken Mini-PC, den Sie jederzeit auch als Office-PC „zweckentfremden“ können
- Ein audiophiles Solo-Gerät
- Einen hervorragenden Zuspieler für alle „roon-ready“-Endpoints
Option 8 – Ich verwende einen RCS-fähigen HiFi-Netzwerkplayer
Schaut man sich auf dem Markt nach Netzwerk-Servern um, auf die/denen man einen ROON-Core installieren/aktivieren kann, wird man ebenfalls fündig. Die Preise liegen dabei zwischen rund 1.000,- € für zum Beispiel einen InnuOS Zen Mini und 14.000,- € für z.B. einen Nadac.
Diese Netzwerkplayer sind eine gute Wahl für alle, die kombinierte Geräte bevorzugen. Es liegt auf der Hand, dass ich bei den großen Preisspannen und den unterschiedlichen Funktionen schlecht ein Statement zu den Klangergebnissen abgeben kann. Sollten Sie sich für solch ein Gerät entscheiden, kommen Sie also um eine Hörprobe nicht umhin.
Herr Saul, super toller Bericht! Wirklich klasse!
Ich betreibe einen Mac Mini mit dem neuen M1-Chip (Octacore, 8GB Shared Memory). Leistungsfähig ist das vergleichbar mit einem i7 oder i9 und normalen 16GB RAM.
Als ROON Core direkt mit meinem T+A DAC verbunden und das funktioniert einwandfrei – seit 3 Monaten schon stabil und durchgehend ohne Abbrüche. Die Intel-Architektur wird über Rosetta 2 vom macOS-Betriebssystem unterstützt. Es muss also nicht zwingend eine Intel-CPU genutzt werden.
Genau genommen wird der M1 Mac mit ROON ziemlich gelangweilt und der Mac ist maßlos unterfordert. Die Ressourcen werden zu 95 % geschont – Apple like positiv ausgedrückt 😉
Hallo Martin,
ohne Zweifel läuft Roon auf einem MAC ganz hervorragend. Und ebenso auf einem Windows- oder einem Linux-System. Wenn man aber dem Roon-Core die Chance gibt, auf einem speziellen Betriebssystem aufgesetzt zu werden, wie z.B. ROCK oder AudioLinux, dann versteht man schnell, wie sehr der ganze “Ballast”, den ein normales Betriebssystem nun einmal braucht um zu funktionieren, wie sehr der das Klangergebnis nach unten zieht. ROCK ist nur wenige KB groß – also mehr eine Firmware. Es sind also zwei Aspekte zu bedenken a) Funktionalität und b) Klangqualität. Für a) hat Roon Labs in vorbildlicher Weise gesorgt. Für b) muss man selber sorgen. 🙂
Hallo 🙂 Folgende Aussage ist falsch und sollte korrigiert werden:
“ROON hat seine Software in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller „Intel“ entwickelt und mag deshalb auf Rechnern ohne Intel-Prozessor nicht laufen.”
Richtig ist:
“… devices with a 64-bit x86 CPU, like Intel or AMD, and at least 2GB RAM are supported. We strongly recommend 4GB of RAM and an SSD for the Roon databases.” [Quelle: [Link deleted]
Der Hersteller der CPU ist nicht entscheidend, sehr wohl aber die Architektur. Es muss eine 64-bit x86 CPU sein.
Gruss, Oliver
Hallo Oliver, Dein Zitat ist korrekt und ich werde in meinem Bericht darauf hinweisen.
Die Ausdrucksweise ist in den Bericht “gerutscht”, um Usern den aus meiner Sicht sichersten Weg zu einer funktionierenden Installation nahe zu bringen, da uns von Problemen mit AMD-Prozessoren berichtet wurde, die uns bei Intel-CPUs nicht bekannt waren. Allerdings muss ich zugeben, dass die Probleme nicht zweifelsfrei auf den AMD-Prozessor zurück zu führen waren. Danke deshalb und Gruß! Wolfgang Saul
Hallo Kurze Frage,
muss bei einer Rooncore Lösung der DAC oder die Verstärker mit Dac immer Roonready sein, oder reicht dort eine Verbindung vom Core zum Dac via USB? Die Roonraedy lösungen wären dann für Multiroom und dort wo kein USB Kabel verlegt werden kann?!?!?
… genau so ist es.
Roon-Ready – muss ein “Endpoint” nur dann sein, wenn er das Signal über das RAAT-Protokoll, also über das LAN empfangen soll. Per USB kann man praktisch jeden DAC anschließen, der muss also nicht roon-ready sein. Gruß!
Hallo Herr Saul, wie funktioniert das eigentlich mit dem Roon Core auf einem Elac Discovery Server? Dort ist wohl ein auf ARM basierender Prozessor verbaut, der vielleicht so Leistungsstark wie ein Raspberry Pi 4 sein könnte und damit Meilenweit von der Performance eines Intel Core i3 Prozessors entfernt ist. Dennoch läuft das System ganz passabel oder was ist Ihre Meinung dazu? Beste Grüße
Hallo Boris, der Roon-Core auf dem Discovery funktioniert – damit ist die Beschreibung komplett.
Wer eine größere Bibliothek zu verwalten hat, wer Multiroom mit mehreren Räumen betreiben will, wer DSP benutzen will, wer Upsampling einsetzen will oder wer höhere klangliche Ansprüche stellt, der muss erkennen, dass er dafür (!!!) dann aber doch zu wenig investiert hat. Ein i3 schlägt sich da schon besser – aber wer die Fähigkeiten, die Möglichkeiten und die klanglichen Reserven von Roon ausschöpfen will, der kommt um einen i7 nicht umhin. Dennoch ist das Preis-Leistungsverhältnis eines Discovery erstaunlich. Immer wieder verschleudern Discounter ihre Discovery für unter 800,- €. Zieht man die 700,- € für die Lizenz ab – kann man sich ausrechnen, was die Hardware gekostet hat. Und das ist so schnell wohl nicht zu schlagen. Gruß!