Sie befinden sich hier: Startseite » Produktberichte » Progressive Audio Pearl Diamant V2023
Progressive Audio Pearl

Progressive Audio Pearl Diamant V2023

Progressive Audio Pearl Diamant V2023

Endlich habe ich es getan! Ich habe mir eine Progressive Audio Pearl Diamant Version 2023 zum Verkaufspreis von 42.700,- € gegönnt. Lesen Sie hier, wieso es nur dieser Lautsprecher werden konnte und kein anderer.

Zum Glück hat Accuton von Hause aus für einen Schutz der wertvollen Chassis gesorgt.

.

Man hat uns beigebracht zu vergleichen.

Redaktionen wie „Stiftung Warentest“ haben uns gelehrt, Dinge zu vergleichen.
Das ist gut. Aber eine Sache finde ich dabei manchmal seltsam. Wir begründen Entscheidungen nicht mit den Fakten, die für etwas sprechen, sondern lieber mit Argumenten, die gegen die anderen Alternativen sprechen.

„Wir fahren in die Berge – den ganzen Tag am Strand zu liegen, finden wir langweilig.“

Und mir ist aufgefallen, dass auch ich in vielen Entscheidungsphasen gerne diese Methode anwende.

„Jene Box mag ich aus diesem Grund nicht, die andere kann ich bei mir nicht stellen. Die da sind zu groß, die zu klein, die machen nicht genug Bass, die machen viel zu viel Bass, klingen verhangen, haben nervige Höhen …“

Für meinem Bericht über die Progressive Audio Pearl Diamant in der Version 2023 habe ich mir deshalb heute fest vorgenommen, nichts über andere Lautsprecher zu schreiben, sondern ausschließlich über die Pearl und über die Gründe, die für (!) diesen Ausnahmelautsprecher sprechen.
Auch wenn ich weiß, dass das nicht einfach werden wird. 

… oder wird es doch einfach?
Schau´n wir mal! 🙂

.

Klang – Faszination

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor:
Sie sitzen vor einer Stereoanlage. Rechts und links vor Ihnen stehen zwei Lautsprecher, die ganz offensichtlich nicht zu der Gattung „klein und billig“ gehören. So eben, wie die Pearl Diamant von Progressive Audio.

Accuton Diamant 3
Accuton Diamant, Bildrechte: Thiel & Partner

Sie sind zwar nur 1,10m hoch, aber sie strahlen dennoch unmissverständlich eine fast schon dekadente Wertigkeit aus und lassen jeden Betrachter unweigerlich einen ziemlich hohen Preis vermuten.

Also stellen Sie sich darauf ein, dass Sie gleich „ordentlich was auf die Ohren“ bekommen werden. Denn ein Lautsprecher zu diesem Preis, der muss ja mächtig laut spielen können und uns mit seinem Bass die Magenkuhle massieren.

Dann jedoch beginnt jemand mit einem filigranen Gitarrenspiel. 
Und natürlich werden Sie denken:

„Wie jetzt? Gitarre!? Ich sitze hier gerade vor Boxen, die mehr als 40.000,- € kosten und dann soll ich mir darüber eine Gitarre anhören?“. 

Das empfinden Sie als pure Verschwendung! So, als dürften Sie mit einem Ferrari eine Runde drehen …
und stünden dann mit ihm im Stau.
Wer positiv denkt, genießt es, wenigstens im Ferrari sitzen zu dürfen, genau so, wie mit einer Pearl eine Gitarre hören zu dürfen.
Und wenn Sie sich darauf einlassen, merken Sie sogar, dass dieses Gitarrenspiel gar nicht aus den Lautsprechern kommt.
Ohne großartig herumrätseln zu müssen, können Sie den “tatsächlichen” Ort des Geschehens genau beschreiben:

Der Gitarrist sitzt (!) etwa 2m hinter den Lautsprechern, genau zwischen dem linken Lautsprecher und der Mitte zwischen den Boxen, also „halblinks“. Er sitzt, weil die Gitarre eben so etwa in 60-70 cm Höhe gehalten wird. Es ist eine akustische Gitarre und es sind Nylon-Saiten aufgezogen.

Kurze Zeit darauf „erzählt“ der Gitarrist Ihnen eine kleine Geschichte. Es ist kein Gesang, mehr so eine Melodie in der Stimme.
Die Stimme entsteht im authentischen Abstand von erneut 2m hinter den Lautsprechern und auch in der Höhe nach oben über das Gitarrenspiel versetzt.
Jetzt wird es noch deutlicher, dass der Musiker sitzt.
Der Mund des Sängers hat die korrekte Größe und Sie hegen nicht den Hauch eines Zweifels daran, dass dort ein Sänger und Gitarrist Sie gerade angenehm unterhält.

Nur verstehen Sie das nicht so ganz, denn dort, wo der Sänger sitzt, da gibt es keinen Lautsprecher.
Die – stehen ja rechts und links neben der Anlage.
Die – haben aber gerade mit dem was Sie hören absolut nichts zu tun.

Sie verraten sich nicht einmal dadurch, dass man etwa Zischlaute aus einem der Hochtöner vernehmen könnte. Sie hören auch keine Resonanzgeräusche aus den Bässen, wenn der Gitarrist zwischendurch mal mit den Fingern auf den Gitarrenkörper klopft. 
Nichts!  Wirklich gar nichts – kommt für Sie aus einem dieser beiden Lautsprecher.

Ihnen fällt irgendwann auf, dass da noch andere Musiker mit im Aufnahmeraum sind, die aber noch auf ihren Einsatz warten.
Sie können in diesen Raum hineinhören, Sie können die Musiker jetzt bereits „sehen“.
Dann gibt der Gitarrist dem Bassisten zu verstehen, dass er einsetzen soll.

Progressive Audio Pearl MT hoch

Deutlich ist dieses mehr als mannshohe Instrument rechts neben dem Gitarristen, also so ziemlich in der Mitte zu orten. Flink huscht seine linke Hand über die Stege und seine rechte zupft an den langen, dicken Saiten. In einer Art, wie Sie es schon unzählige Male gesehen haben.
Unglaublich viele verschiedene Töne und Spielweisen lehren Sie vieles über die klanglichen Fähigkeiten dieses beeindruckenden Instruments. 
Tiefe, angenehme und füllige Töne erreichen Sie.


Aber immer noch fragen Sie sich, wofür die Lautsprecher da rechts und links stehen, denn aus ihnen kommt immer noch keiner dieser vielen Töne, da sind sind Sie sich ganz sicher.
Sie schauen forschend abwechselnd den rechten und den linken Lautsprecher an. Irgendwann muss doch mal irgendein Ton aus diesen Boxen zu hören sein. Aber Fehlanzeige.


Und obwohl Sie geglaubt hatten, dass Bassist und Gitarrist so eng beieinander stehen, dass da niemand mehr dazwischen passen würde, wischt auf einmal ein Schlagzeuger mit einem Stahlbesen über die Snare und die verschiedenen Becken.
Genau zwischen den beiden ersten Musikern, nur eben noch einmal etwa 1,5m hinter ihnen.

Dann klappert halb rechts etwas und die darauf folgenden Töne verraten Ihnen, dass das Klappern von einem Saxophon stammt, das sich der Musiker jetzt zum Mund geführt hat.

Eine echt fette Luftsäule wird von diesem Tenor-Saxophon aufgebaut und erfüllt Sie vollständig mit einem warmen und mächtigen Klang. Unweigerlich müssen Sie an ein Schiffshorn denken, aber eben nur, weil Sie das auch immer wieder genau so beeindruckt, wenn Sie es live hören.
Und spätestens jetzt steht da der rechte Lautsprecher gefühlt doch ein wenig im Weg.
Wieso steht der da überhaupt? Wofür brauchen wir den?
Kann man den nicht woanders hinstellen?

Immer noch spielt der Gitarrist sein filigran vorgetragenes Thema und steigert dann plötzlich das Tempo.
Der Schlagzeuger wechselt die Besen gegen Holzschlegel und treibt nun seinerseits seine Mitspieler an.

Sie wippen schon längst im Takt und fühlen sich in die Session ein.
Als Sie gerade die Augen schließen wollen, knallt der Schlagzeuger zwei aufeinanderfolgende Rimshots auf die Snare, gefolgt von einem kurzen, trockenen, aber umso heftigeren Tritt gegen die Basedrum und einem Schlag auf eine dicke Stand-Tom.
Das Schwingen des Fells erreicht Sie mit einer solchen Wucht, dass Sie sich erschrecken und es Ihnen fast unangenehm wird. Sie haben das Gefühl, dass diese Druckwelle Ihren ganzen Körper erfasst hat und sie zweifeln noch daran, ob es Ihr Körper ist, der immer noch nachschwingt, oder ob es nur das Fell der Stand-Tom ist, was Sie immer noch schwingen hören können.

Spätestens jetzt wird Ihnen klar, wieso diese beiden imposanten Lautsprecher da stehen und dass die schon irgendwas mit der Klangerzeugung zu tun haben müssen.
Doch immer noch fällt es Ihnen schwer das zu glauben, denn irgendwie passt das, was Sie sehen können nicht zu dem, was Sie hören.

Kurz gesagt, hören Sie mit der Progressive Audio Pearl Diamant keinen Lautsprecher mehr, sondern die Musik.

Und wenn diese zart und filigran gespielt wird, dann macht die Pearl daraus nichts „Großes, Beeindruckendes“, nur um uns zeigen zu wollen, wieso sie so teuer ist, sondern sie spielt es genau so leicht, zart, schnell und filigran wie es der Musiker vorgetragen hat.

Wenn aber in der Musik „etwas Beeindruckendes“ geschieht – ob jetzt ein Fortefortissimo in der Klassik oder einfach ein synthetisches Ereignis im Subton-Bereich, dann schlägt die Pearl fast „erbarmungslos“ zu, füllt unseren Raum mit unglaublichem Schalldruck oder staubtrockenen Impulswellen. Impulswellen, mit denen man gefühlt Nierensteine zertrümmern könnte.

Das ist dann nicht einfach nur mehr „Musik hören“, das ist dann ein akustisches Abenteuer.
Aber niemals übertrieben, niemals um seiner selbst Willen, sondern immer nur, um das darzubieten, was sich der Komponist da ausgedacht hat und die Musiker gespielt haben.

Sobald die Musik auf den Pfad der Tugend zurückfindet, zieht sich auch die Pearl wieder zurück und lässt uns von da an nicht einmal mehr ahnen, zu was sie sofort wieder bereit wäre.

Eigentlich ist es doch ganz einfach, einen perfekten Lautsprecher zu beschreiben, oder?

Und die Progressive Audio Pearl Diamant vermittelt mir gerade den Eindruck, dass es auch ganz einfach ist, einen perfekten Lautsprecher zu bauen.

Michelangelo soll mal gesagt haben:
Bildhauerei ist gar keine Kunst, denn die fertige Skulptur steckt schon im Stein – man muss bloß alles Überflüssige wegschlagen.

Darauf Bezug nehmend, habe ich bei der Pearl tatsächlich das Gefühl, dass Ralf Koenen hier vor allem das Kunststück fertig gebracht hat, alles weg zu lassen, was einen Lautsprecher nach Lautsprecher klingen lässt. Und übrig geblieben ist die pure Musik.

Liegt es an den Bauteilen?

Ja, ganz sicher.
Die in der Pearl verwendeten Chassis aus dem Hause Thiel & Partner (Accuton) gelten derzeit als das Non-Plus-Ultra, weshalb man sie auch noch in Lautsprechern findet, die fast eine halbe Million Euro kosten.
Aber genau wie Progressive Audio, verwendet kaum einer der anspruchsvolleren Hersteller die Chassis, ohne sie sich auf die eigenen Bedürfnisse anpassen zu lassen oder es selbst zu tun.
Solche individuellen Anpassungen sind teuer, aber ohne sie wären Lautsprecher wie die Progressive Audio Pearl gar nicht denkbar. 
Denn den Bauteilen auf der einen Seite, stehen die Fähigkeiten des Entwicklers auf der anderen Seite gegenüber. Und erst die Symbiose lässt solche Kunstwerke wie die Pearl Diamant entstehen.

Und so lange Lautsprecher unterschiedlicher Marken, mit der scheinbar selben Bestückung so sehr voneinander abweichende Klangergebnisse erzeugen, wie man das im Falle Accuton leicht selber feststellen kann, kann ich meine Angst davor im Zaume halten, dass irgendwann einmal künstliche Intelligenz unsere Lautsprecher entwickeln wird.

Modellreihe

Die Progressive Audio Pearl gibt es in folgenden Varianten:
(TT= Tieftöner, MT = Mittentöner, HT = Hochtöner)

Pearl passiv Keramik 24.750,- €/Paar (Keramik TT, MT und HT)
Pearl passiv Diamant 42.700,- €/Paar (Keramik TT und MT, Diamant HT)
Pearl aktiv Keramik 34.000,- €/Paar (Keramik TT, MT und HT)
Pearl aktiv Diamant 52.000,- €/Paar (Keramik TT und MT, Diamant HT)

Diamant-Hochtöner

Accuton Diamant 2

Accuton bietet diesen Hochtöner in den Ausführungen 20mm, 25mm, 30mm und 50mm an.
Ralf Koenen schwört auf seine modifizierte Ausführung des 30mm-Diamanten, auf den er selbst in der Transformer für 109.000,- € nicht verzichten will. 

Bildrechte: Thiel & Partner

Die kleineren Hochton-Modelle würden ihn dazu zwingen, das an das Gesamtkonzept rechnerisch perfekt angepasste 173mm Keramik-Chassis bis in höhere Frequenzbereiche hoch laufen zu lassen. Frequenzbereiche, in denen Keramikchassis an ihre physikalischen Grenzen stoßen, sich Artefakte bilden und sich ein Diamant-Hochtöner deshalb deutlich wohler fühlt.
Das 50mm-Modell jedoch führt zu einer Zwickmühle. Lässt man ihm nach unten erweiterte Frequenzbereiche zukommen, findet der Wechsel zwischen Diamant und Keramik in einem Bereich statt, in dem wir diesen Wechsel deutlich wahrnehmen können.
Kann man dieser Verlockung widerstehen und verwendet den 50mm-Hochtöner ausschließlich im selben Frequenzbereich wie das 30mm-Chassis, zeigt es einem nur, dass die 2cm mehr Durchmesser auch mehr Material und mehr Gewicht bedeuten und der 50mm HT damit dem 30mm Diamanten deutlich unterlegen ist.

Accuton Diamant 1

Eine Alternative wäre es an dieser Stelle -theoretisch-, auch den 90mm Diamant-Mittentöner einzusetzen. Damit könnte man das o.g. Problem möglicherweise umgehen.
Dies jedoch würde Ralf Koenen unmittelbar dazu zwingen, aus einem Dreiwege-System ein Vierwege-System zu machen, denn der eingesetzte 220mm Tieftöner wäre seinerseits nicht die erste Wahl in den höheren Frequenzbereichen. Man müsste dann also zwischen dem 90mm Diamant und dem 220mm Keramik-Bass noch einen weiteren Mittentöner einsetzen.
Das aber will Progressive Audio unbedingt vermeiden.

Bildrechte: Accuton

„Mit keiner anderen Kombination bekommst Du eine solch faszinierende Homogenität hin wie mit dieser Bestückung aus 30mm Diamant-HT, 173mm MT und 220mm TT! Das ist einfach unfassbar, wie diese drei Chassis miteinander harmonieren. Dieser Lautsprecher klingt so sehr „wie aus einem Guss“, dass man überhaupt nicht mehr fragen möchte, warum jemand dieses oder jenes Chassis gewählt hat.“ so Ralf Koenen stolz zu seiner Auswahl.

Was ist nun aber das Besondere an einem Diamant-Hochtöner?

„Einen Diamant-Hochtöner musst Du zu beherrschen lernen wie einen Formel 1 Rennwagen. Der kleinste Fehler – und es endet in einem Fiasko!“ erzählt mir Ralf Koenen. Und das nehme ich ihm gerne ab.

Denn schon mehrmals durfte ich miterleben, wenn Besitzer einer Pearl vom Keramik-Hochtöner auf den Diamanten umgestiegen sind und als erstes fragten:

„Nanu!? Vergessen, den Hochtöner anzuschließen?“ so die übliche Reaktion der Kunden.

Ein selbstbewusstes Lächeln der Progressive Audio-Mannen deutet dann meist unmissverständlich darauf hin, dass man das selbstverständlich nicht (!) vergessen hat.

Wer andere Hochtöner kennt und sich an sie gewöhnt hat, der weiß, dass es unmöglich scheint, zu verheimlichen, dass die hohen und höchsten Töne eben von just einem Hochtöner erzeugt werden. Was ja auch logisch erscheint.

Bis man diesen Diamant-Hochtöner in der Pearl gehört hat.
Oder eben nicht gehört hat.

Ist einem das erst einmal bewusst geworden, kann man gar nicht anders, als Musikstücke mit einem ausgeprägten Höhenanteil auszuwählen. Vielleicht Titel, die man sich bisher nicht so gerne anhören mochte. Den Nussknacker zum Beispiel mit den Piccoloflöten.

Der Pearl macht es große Freude, diesen Piccolo- und Querflöten Dreidimensionalität einzuhauchen und ihnen eine wenn auch kleine „Luftsäule“ zu entlocken. Selbst ein Triangel scheint plötzlich so etwas wie einen Klangkörper, einen Resonanzkörper zu besitzen und viel mehr von sich geben zu können als nur „Kling-Kling“.

Wer sich immer schon gefragt hat, was denn wohl den hohen Preis einer teuren Geige ausmachen könnte, der muss sich jetzt einfach mal einen entsprechenden Titel anhören.
Auf einmal glauben wir, die Oberfläche dieses teuren Instruments sehen zu können.
Und im nächsten Schritt erläutert uns die Pearl Diamant dann auch, was es mit eben genau diesem Holz und diesem Lack auf sich hat und wie wichtig solche Dinge für den ganz besonderen Klang sind.

Streicher

.

Obertöne hören wir nicht – dafür liegen sie in einem viel zu hohen Bereich.

Fehlen sie aber, weil sie nicht wiedergegeben werden, klingt alles, was wir hören, leider nicht so, wie es in Wirklichkeit klingt.

Ein Sinuston kann nur künstlich erzeugt werden. Es gibt kein akustisches Instrument auf der Welt, was einen reinen Sinuston von sich gibt. Vielmehr besteht jeder Ton eines Instruments aus einem Akkord, einem Zusammenspiel mehrerer Töne mit unterschiedlichen Frequenzen. Frequenzen, die aus einer Hauptfrequenz bestehen und denen sich nach oben wiederholenden (Vielfache) Frequenzen. Das geht bis in den Gigaherzbereich hinein. Und je mehr ein Lautsprecher von den Obertönen erzeugen kann, umso natürlicher und authentischer wird ein Instrument dargestellt.

Sie dürfen aber die Wiedergabe von Obertönen nicht mit der Wiedergabe eines Sinustons verwechseln. Es mag ja sein, dass ein Chassis-Hersteller die physikalische Grenze seines Hochtöners mit 20 oder 30 kHz angibt. Und vielleicht erscheint es Ihnen auch unsinnig, wenn diese Grenze bei einem Diamant-Hochtöner noch höher liegt, wo wir doch selbst im besten Alter Frequenzen von höchstens 20.000 Hz wahrnehmen können.

Aber das alles hat nichts mit der Wiedergabe von Obertönen zu tun, die für sich alleine ja gar nicht da wären, da sie sich eben auf die eigentliche Hauptfrequenz stützen. Selbst Obertöne im Bereich von 200.000 oder 300.000 Hz sind wahrnehmbar. Nur nicht für sich alleine.

Hören Sie sich einfach noch einmal einen Titel an, von dem Sie glauben, Sie würden ihn ganz genau kennen.
Und dann hören Sie sich diesen Titel noch einmal über die Progressive Audio Pearl Diamant an.
Es könnte gut möglich sein, dass sie hinterher sagen:

„Heute hat das Orchester mal die Übungs-Instrumente zuhause gelassen und mit den „Guten“ gespielt. Meine Güte, was klingt das damit besser!“

Körperwelten

Aber ein Hochtonbereich in dieser Güte führt noch zu einer weiteren Besonderheit.
Er teilt Ihnen nicht etwa nur mit, an welcher Stelle (rechts-links, oben-unten, vorne-hinten) ein Instrument gespielt wird, sondern er vermittelt Ihnen auch die Größe des Instruments und wie es gehalten wurde.

Hören wir zum Beispiel einen ganz einfachen Guiro (Ratschgurke), dann erfahren wir nicht nur, wo sich das Instrument bei der Aufnahme befunden hat, sondern auch, ob der Musiker den Guiro „von oben nach unten“ gehalten und gespielt hat, oder ob er mehr auf seinem Unterarm lag und er ihn von vorne nach hinten gestrichen hat.

Und was ist jetzt mit Bass?

Kein anderes Kriterium entscheidet so stark darüber, ob wir einen Lautsprecher für gut befinden, wie sein Bassverhalten.
Was er auch in anderen Bereichen veranstalten mag, wenn er uns nicht wenigstens ab und zu mal mit einem fülligen Bass verwöhnt, dann bleibt unsere Geldbörse geschlossen.

Erfahrene HiFi-Betreiber mögen sich ja längst von den übertriebenen Bass-Giganten getrennt haben, die einen doch nur dazu zwingen, bassschluckende Schallelemente einzusetzen, um ihn wenigstens einigermaßen in einen erträglichen Rahmen zu zwingen. Aber wenn in einem Titel Bass vorhanden ist, dann wollen wir ihn auch wahrnehmen können.
Was uns dann entweder wieder zum nächsten Bass-Giganten führt oder zu der Erkenntnis, dass wir leider auf einen ordentlichen Tieftonbereich verzichten müssen.

Mit diesem Widerspruch räumt die Pearl komplett auf.

Was wiederum an ihrem Diamant-Hochtöner liegt!!
Glauben Sie nicht?
Verstehen Sie nicht?
Ist aber so!

Lassen Sie mich ihnen schildern, was hier passiert:

Hören Sie sich ein Stück mit Timpani an. Ein Timpano ist die dicke Trommel, die in keinem Orchester fehlen darf. Und jetzt starten wir „Also sprach Zarathustra“, ein Klassik-Titel, den auch die kennen, die keine Klassik mögen.
Auf ein Crescendo mit Fortissimo folgen diese berühmten Schläge auf die Timpani.

Bamm-Bomm, Bamm-Bomm … kennen wir alle.

Und jetzt hören Sie mal ganz genau hin.
Was, außer diesem Bamm-Bomm, Bamm-Bomm, hören Sie von den Timpani?
Sie fragen sich, was Sie denn noch mehr hören sollten?
Da kommen wir gleich zu.
Denn jetzt hören Sie sich das selbe Stück mit der Pearl Diamant an.

Ich kann Ihnen versichern, dass Sie jetzt deutlich mehr Informationen darüber erhalten werden, was dieser Musiker da tut und um was für Trommeln es sich handelt.

Sie hören, dass er nicht auf die Mitte der Felle schlägt, sondern mehr zum Rand hin. Sie hören, wie das Fell schwingt und wie es ausschwingt. Sie hören, dass sich der Ton nach innen in den Resonanzkörper der Trommel fortsetzt und seinerseits das Fell von innen heraus zum Nachschwingen anregt. Sie hören, dass sich der Ton aber auch nach oben frei in den Raum hinein ausdehnt. Bei jedem Schlag hören Sie nicht nur Holz, sondern Sie hören auch einen Metallanteil, der vom Stimmring stammt.

Fast glauben Sie sehen zu können, dass es sich um rotes Mahagoniholz handelt, aus dem die Timpani gearbeitet wurden. Aber es kann auch sein, dass Sie das nur annehmen, weil die meisten Timpani, die Sie bisher gesehen haben, aus rotem Mahagoniholz waren und Sie gerade durch den authentischen Klang daran erinnert werden.

Und wenn Sie dann auf einmal merken, dass Sie diese beiden Timpani so noch nie über Lautsprecher gehört haben, sondern dass Sie bisher eigentlich immer nur Timpani so gehört haben, wie ein Lautsprecher sie eben mit seinen Membranen wiedergeben kann, dann sind Sie schon ganz genau da, wo ich auch bin. Nämlich bei der Überzeugung, dass Sie das noch nie so „echt“ gehört haben wie mit der Pearl Diamant.

Und die Ursache liegt nicht allein darin, dass dieser Keramik-Tieftöner so artefaktfrei aufzuspielen weiß, sondern vor allem darin, dass der Diamant-Hochtöner mit seinen Obertönen selbst den tiefsten Tönen ihre ureigenen Klangfarben verleiht.
Für solch eine Meisterleistung braucht es ein Meister-Chassis und ein kunstvolles Händchen. … Öhrchen. 🙂

Das angenehmste an der Pearl jedoch ist, dass sie zwar jedem Bass folgt – und wenn er noch so rollt oder explodiert. Aber niemals in einer Art, die uns sagen lassen würde: „Der Bass von diesem Lautsprecher klingt toll!“. Niemals!
Denn wir hören bei der Pearl „den Bass von diesem Lautsprecher“ – nicht!
Die Pearl serviert uns einen Bass so, wie der Musiker ihn erzeugt hat. Rollend, pulsierend, trocken, untermalend, stützend, treibend, fetzig, explodierend …
Aber immer hören wir das Instrument und niemals hören wir „den Lautsprecher“.

Warum ich das hier so ausführlich schreibe?

Ganz einfach, weil gerade der Bassbereich so unendlich kritisch und schwierig ist.

Einerseits weiß jeder Hersteller, dass man teure Lautsprecher nur dann verkauft bekommt, wenn die denn laut genug spielen und genug Bass erzeugen.

Andererseits weiß jeder, der sich schon einmal teure Lautsprecher zuhause angehört hat, dass er sich damit monatelange Optimierungsaufgaben ins Haus holt, bei denen es die ganze Zeit hauptsächlich darum geht, den viel zu fetten Bass in den Griff zu bekommen. Also den Bass zu vernichten, den der Lautsprecher zu viel macht und für den wir ja eigentlich sehr viel Geld bezahlt haben. Jetzt aber merken wir Tag für Tag, dass unser Raum diese Menge Bass nicht verkraften kann.
Und das Schlimme ist, dass das Problem um so größer wird, je lauter wir Musik hören.
Aber gerade dann sollte doch ein teurer Lautsprecher am meisten Spaß machen, oder nicht?

Doch wie laut muss denn ein guter Lautsprecher überhaupt spielen können, um ein “guter” Lautsprecher sein zu dürfen?
Muss ein Lautsprecher bei uns zuhause eine Chance haben, sich bei einem „dB Drag Racing“ gegen die Konkurrenz mit 179,5 dB Schalldruck (Rekord) behaupten zu können?

Aber wie laut ist eigentlich “gut”?

Bands rund um den Globus kämpfen um den Titel „Lautestes Rock-Konzert der Welt“ und so weit ich weiß, wird der Rekord mit 139 dB immer noch von „Manowar“ gehalten. 
P.S.: Die Schmerzgrenze des menschlichen Ohres liegt bei 120 dB.
Sagen wir mal so:  Des gesunden menschlichen Ohres. 🙂

Wer so etwas zuhause nachstellen will, der sollte sich ganz sicher nicht im HiFi-Bereich nach passendem Equipment umschauen sondern sich eher bei Veranstaltungstechnikern Rat einholen.
Von so etwas ist die Pearl weit weit weg. Gott sei Dank.
Und ob ein Wacken-Fan also mit der Darbietung der Pearl zuhause rundum glücklich wäre, vermag ich nicht zu beurteilen.
Da stoßen einfach unterschiedliche Ansichten aufeinander, die nicht zusammenpassen, weil sie nicht zusammen gehören.
Solange Ihnen aber Lautstärken ausreichen, die Ihnen nicht das Trommelfell zerreißen oder unweigerlich zu Hörschäden führen, werden Sie mit dem maximalen Pegel einer Pearl sehr glücklich werden, das kann ich Ihnen versprechen.

Und was ist mit leise?

Genau so interessant dürfte es da für viele sein, wie leise wir mit einer Progressive Audio Pearl denn spielen können, damit es immer noch Spaß macht.
Wobei natürlich jeder Techniker hier einlenken wird, dass diese Antwort ja eigentlich vom Verstärker geliefert werden muss.
Wenn dem im leisen Bereich „der Saft ausgeht“, kann der Lautsprecher da auch nichts mehr retten.
Dennoch –
es geht mir vor allem darum, dass die Pearl mit einem geeigneten Verstärker, wie z.B. dem A901 aus gleichem Stall auch dann noch unglaublich viel Spaß machen kann, wenn wir wirklich nur sehr leise hören.

Die Kinder schlafen, die Nachbarn sind empfindlich – es gibt etliche Situationen, in denen wir Rücksicht nehmen müssen. Und in diesen Momenten schlägt die Stunde der Pearl.
Mit geradezu erstaunlichem Ergebnis. Auch sehr sehr leise.

Fazit:

Wenn Sie diesen Bericht bis hierher gelesen haben, durften Sie feststellen, dass ich aus meiner positiven Meinung über die Progressive Audio Pearl keine Mördergrube gemacht habe.
Der Grund dafür liegt schlicht und ergreifend darin, dass mich dieser Lautsprecher auch nach der langen Zeit der Händlerschaft von 40 Jahren in Staunen versetzt. Und ich behaupten möchte, dass ich es noch nie besser gehört habe. Und das meine ich vollkommen unabhängig vom Preis.

Wer darauf Wert legt, die Musik, jede Stimme und jedes Instrument so zu hören, wie sich das alles in Wirklichkeit zugetragen hat und sich nicht damit zufrieden gibt, dass Töne „irgendwo“ zu hören sind, sondern exakt dreidimensional dort abgebildet werden, wo sie auch bei der Aufnahme entstanden sind und nun scheinbar mit den Boxen überhaupt nichts mehr zu tun haben, der weiß, dass seine Klangansprüche “verdammt hoch sind”. Das dürfen und müssen sie auch sein. Sofern man sich dazu entschließt, sich einen Lautsprecher im Preisbereich einer Progressive Audio Pearl Diamant zuzulegen.

Eine Bitte zum Schluss:

Vielleicht glauben Sie von all dem, was ich hier geschrieben habe, kein Wort.
Vielleicht deshalb nicht, weil Sie noch nie einen Lautsprecher gehört haben, der das alles wirklich so wiedergeben konnte, wie ich das hier mit blumigen Worte beschrieben habe.
Aber bevor Sie diesen Bericht als reine “Werbung” abtun und sich deshalb wieder mit einer Box zufrieden geben, von der Sie von vornherein wissen, dass sie das alles nicht kann, sollten Sie sich die Progressive Audio Pearl Diamant wenigstens einmal anhören. Versuch macht klug!
Und vielleicht habe ich ja doch nicht alles frei erfunden. 😉

Progressive Audio Pearl
Progressive Audio Pearl

Aktiv oder passiv?

Mein Herz schlägt ganz klar für die aktive Version.
Dennoch weiß ich, dass viele praktische Gründe gegen sie sprechen können.

Um Ihnen aber die Chance zu geben, Ihren Verstärker an meiner Pearl hören zu können, habe ich mich für die passive Ausführung entschieden.

Sollten Sie gerade auf der Suche nach Ihrem „letzten“ Lautsprecher und dem dazu passenden Verstärker sein, kann ich Ihnen nur zur aktiven Pearl raten. Sie klingt einfach noch einen Tacken überzeugender als die passive Version. Auch wenn man das beim Hören der passiven Pearl für unmöglich hält.

Hier zum Shop wechseln.

Warenkorb
Nach oben scrollen