ADOT MC01 Glasfaser-Systeme – die audiophile LAN-Verbindung der Zukunft!?
ADOT MC01 Glasfaser-Systeme – die audiophile LAN-Verbindung der Zukunft!?
In meinem Bericht „ADOT MC01 Glasfaser-Systeme – die audiophile LAN-Verbindung der Zukunft?“, möchte ich Ihnen heute schildern, was LWL (Lichtwellenleiter) und High-Fidelity miteinander zu tun haben.
Und so viel sei vorab verraten: Es geht hier heute nicht (!) um Ihren Hausanschluss!
Angekündigt –
hatte ich diesen Bericht schon eine ganze Weile. Und eigentlich ist er auch schon lange fertig. Aber am Ende haben mich dann doch Zweifel darüber geplagt, ob ich ihn überhaupt veröffentlichen soll. Was ich hier beschreibe, ist technisch nur schwer begründbar und logisch nicht zu erklären.
Im Klartext geht es nämlich darum, ein einzelnes LAN-Kabel wie dieses hier:
… durch eine umfangreiche Konfiguration wie zum Beispiel diese hier zu ersetzen:
Können Sie jetzt nachvollziehen, wieso ich mich damit schwer getan habe, diesen Bericht zu veröffentlichen?
Nachdem nun aber die Bestellmengen im Webshop trotz allem spürbar ansteigen, will ich Ihnen diesen Bericht nun doch nicht länger vorenthalten.
Allen Kabel-Klang-Gegnern sei also mal wieder empfohlen, besser gar nicht oder nur unter ärztlicher Aufsicht weiter zu lesen. 😉
ADOT audiophile Glasfaser-Netzwerk-Systeme
Stand der Dinge
Die IT-Fachwelt ist sich ausnahmsweise mal einig:
So ein richtig schnelles Internet für Jedermann werden wir erst dann bekommen, wenn alle WAN-Kupferstrecken (wide-area-network) gegen Glasfaserleitungen ausgetauscht worden sind.
Das hätte schon längst passiert sein können, wenn die Politik nicht vor einigen Jahren die Entwicklungen falsch eingeschätzt hätte.
Ja, ja, hätte, hätte, Fahrradkette …
Allerdings hat diese Fachwelt dabei vor allem folgendes im Fokus:
FTTC, FTTB, FTTH oder im besten Falle FTTO (Fibre to the Curb, Building, Home, Office).
Es geht also darum, unsere Verteilerhäuschen, Gebäude, Wohnungen oder Büros mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen.
Der kompletteste Schritt wäre allerdings FTTD, also Fibre to the Desktop.
Hierbei betreiben wir dann auch in unserer Wohnung ein vollständiges Netz aus Glasfaserkabeln – bis hinein in die Endgeräte;
meistens wäre das dann wohl ein Computer.
Nur genau davon redet kaum jemand.
Wieso auch?
Welcher Computer hätte denn bitte einen Glasfaseranschluss?
Welcher Switch, welcher Router … hätte denn einen Glasfaseranschluss?
Und vor allem:
Welcher Bauherr hat denn in seinem Gebäude ein Glasfaser-Netz installiert?
Die Realität sieht doch meistens so aus:
Hinter dem Hausanschluss – APL genannt (APL= Abschluss-Punkt Linientechnik), wird eine Ethernetdose installiert und dann kann der Bauherr in seinem Haus mit CAT 5, 6, 7 … ein Netzwerk mit Kupfer aufbauen. Leistungsfähig genug ist das doch allemal!
Wer sich die technischen Daten eines solchen Netzwerks anschaut, wird es auch in keiner Weise verstehen können, wenn sich jemand über die Datengeschwindigkeiten eines modernen – sagen wir CAT7-Netzes beschwert.
Jetzt ist es ja aber so, dass ein HiFi-Freak nicht so tickt wie der „Rest der Welt“.
Diese Spezies mag zum Beispiel kein USB 3.0!
Die Ports sind zwar „besser“ also leistungsfähiger – klingen aber schlechter als 2.0.
Und analog dazu – geht ein HiFi-Freak auch an das Thema Glasfaser völlig anders heran.
Bandbreiten von 1Gbit/s oder sogar 10Gbit/s interessieren ihn nicht die Bohne!
Nach dem Motto:
„Lieber stabil klingende 100 als nervös und hektisch machende 1000!“ liebt der High-Ender eine Übertragungsrate von 100Mbit/s. Vor allem innerhalb seiner Wohnung zwischen den HiFi-Komponenten.
Auch die Erweiterung der maximal zulässigen Strecken von 100m bei LAN-Kabeln auf 1000m bei Glasfaserkabeln wird wohl ganz sicher niemanden interessieren, der zuhause seinen Router mit seiner HiFi-Anlage verbinden will.
Also – was um alles in der Welt will dann so ein HiFi-Freak mit diesem ultraschnellen Glasfaserkabel für seine superkurzen Verbindungen in seiner Wohnung, wenn ihm eine Übertragungsrate von 100MBit/s ausreicht?
Nun, einem HiFi-Freak sind wohl ganz andere Eigenschaften des LWL wichtig:
Galvanische Trennung
Zunächst einmal möchte er das öffentliche Netz (WAN) elektrisch – also galvanisch – von seinem eigenen Netz (LAN) isolieren. Denn durch ein Glasfaserkabel fließt nun einmal kein Strom und auch keine elektrische Spannung!
Also auch kein elektrisches Rauschen oder andere Störspannungen.
Keine Einstreuungen
Natürlich ist ein Glasfaserkabel auch gegen elektromagnetische Störungen, hochfrequente Einstreuungen, Induktivität und weitere ähnliche Einflüsse völlig resistent.
Allein schon diese beiden Faktoren machen eine Glasfaserstrippe als Signal-Leiter für High-Ender hochinteressant.
Blöd nur, dass die Hersteller das noch nicht mitbekommen haben.
Zwar gibt es Router mit Glasfaser-Eingang (FTTH) aber ich kenne keinen mit Glasfaser-Ausgang. Außer unbezahlbaren Geräten für Firmen oder Behörden, mit denen man dann aber nicht so einfach telefonieren oder fernsehen kann.
Endgeräte im HiFi-Bereich mit Glasfaser-Eingang? Fehlanzeige!
Gerade mal die Firma Melco bietet uns mit dem S100 einen audiophilen Switch mit LWL-Eingang.
Und unter dem Markennamen ADOT (Audiophile Digital Optical Technology) bietet Melco uns nun seit kurzem audiophil ausgerichtete Medien-Konverter und zugehörige Transceiver an.
Transceiver?
Um mit unterschiedlichen Steckverbindern an den Glasfasern arbeiten zu können, besitzen solche Geräte meistens eine SFP-Buchse (Small Formfactor Pluggable), in die dann ein zum Stecker und zum System passender Adapter (= Transceiver) gesteckt werden kann.
Und was brauchen wir jetzt alles für einen Umstieg auf Glasfaser?
Schauen wir uns mal genauer an, was wir für einen Umstieg auf LWL benötigen und betrachten wir uns als Beispiel die Verbindung zwischen unserem Router (z.B. einer Fritz!Box) und einem audiophilen Switch (z.B. einem Bonn oder EE N8) innerhalb unserer HiFi-Kette.
In die RJ45-Ausgangsbuchsen des Routers passt natürlich nur ein LAN-Kabel.
Das andere Ende des Kabels stecken wir in die RJ45-Buchse des ADOT-Medienkonverters.
Der Medienkonverter verfügt als weiteren Ein-/Ausgang über einen SFP-Port in den wir den ersten Transceiver einschieben.
Nun geht es über ein Glasfaserkabel weiter zu unserer HiFi-Anlage in den zweiten ADOT-Medienkonverter, wieder mit dem passenden Transceiver.
Von dort führt ein zweites LAN-Kabel in unseren Switch. (Natürlich in den Eingang “IN”.)
Besitzer eines S100 von Melco können sich wie gesagt sowohl den zweiten Medienkonverter als auch das zweite LAN-Kabel sparen, da dieser Switch zum Glück bereits über einen LWL-Eingang verfügt. In diesen brauchen wir nur den zweiten Transceiver einzuschieben und den LWL einzustecken.
Klartext: Statt eines (!!!) einzelnen LAN-Kabels setzen wir also ein:
- LAN-Kabel
- Medienkonverter
- Transceiver
- Glasfaser
- Transceiver
- Medienkonverter
- LAN-Kabel
… und es sei hier nicht verschwiegen, dass beide Medienkonverter mit Strom versorgt sein wollen und das natürlich am liebsten über ein audiophiles Linear-Netzteil.
Hier noch einmal die komplette Übersicht:
Auf langen Strecken ist das einleuchtend!
Diesen Aufwand betreiben zu müssen …
… würden wir dann einsehen, wenn unser Router im Keller steht und wir eine Strecke zu unserem Hörzimmer von 30m oder mehr zu überbrücken hätten.
Genau dann erscheint es uns logisch und sinnvoll, ein solch langes LAN-Kabel durch eine Glasfaser zu ersetzen.
Ein LAN-Kabel ist nun einmal empfindlich!
Du meine Güte, was da unterwegs alles passieren kann! 😉
Ganz anders sieht das bei LWL aus!
Unsere LWL dürfen wir parallel zu einem Stromkabel verlegen!
Wir dürfen es um ein Stromkabel drumherum wickeln, wir dürfen „Spulen“ wickeln …
Wir dürfen mit einem Glasfaserkabel Dinge machen, die bei einem LAN-Kabel auf Grund der extrem verschlechternden Auswirkungen auf den Klang absolut verboten sind!
Abschließende Aussage 1:
Lange LAN-Strecken, die vom Router zu unserer hochwertigen HiFi-Anlage führen, können und sollten wir mit einem ADOT-System ersetzen, um diese Verbindung klanglich zu optimieren.
Kommen wir jetzt aber zu einer Situation, bei der wohl bei den meisten von uns jede Einsicht fehlen dürfte.
Betrachten wir einmal eine 2m lange Verbindung zwischen Router und Switch.
Unser Router befindet sich also gerade einmal 2m von der HiFi-Anlage entfernt, einfach deshalb, weil wir eine Einstreuung in unsere hochwertigen Komponenten verhindern wollen.
Genau diese Situation liegt bei mir vor, wobei es sogar nur 1,8m sind.
Bisher …
verbinde ich die Fritz!Box und den Switch mit einem Furutech LAN8 NCF in einer Länge von 1,8m.
Klingt gigantisch gut!
Zusammen mit meinem Melco-Vertreter, ändern wir das jetzt wie folgt:
- vom Router zur Anlage belassen wir es bei dem 1,8m langen Furutech LAN8 NCF – einfach weil es ja schon verlegt wurde
- dann nutzen wir aber den ersten ADOT Medienkonverter
- von dort aus haben wir 1,5m Glasfaser liegen (aufgerollt hinter der Anlage)
- es folgt logischerweise der zweite Medienkonverter und
- ein zusätzliches Furutech LAN8 NCF in 0,6m Länge, das beim Testaufbau in einen Innuos PhönixNET geht.
Die beiden Medienkonverter speise ich über ein Keces P28 – das hat Ausgänge satt und genug
Kaufmännisch gesehen also eine granatengeile Angelegenheit.
Jetzt verkaufe ich nicht nur 1 (!) LAN-Kabel, sondern mal eben sieben (!) Zubehör-Teile!
… nur, um einen Switch mit der Fritz!Box zu verbinden!
Als Endverbraucher würde ich mir jetzt allerdings die Frage stellen, ob ADOT hier aus mir einen Goldesel machen will.
Mir wird jedenfalls gerade beim Anblick des kompletten Aufbaus ganz blümerant zumute und kurz überlege ich, ob ich meinem Melco-Vertreter nicht sagen soll, dass wir den Versuch doch lieber abbrechen sollten.
Doch neugierig bin ich natürlich auch – also geht es direkt nach Qobuz zu meiner Vorführ-Playlist.
Klang-Ergebnis:
Klangfarben ändern sich in keiner Weise!
Das ist gut!
Das Furutech LAN8 NCF ist eines der besten LAN-Kabel auf dem Markt. Darüber müsste man sofort nachdenken, wenn jetzt auf einmal „alles anders klingen“ würde. Tut es aber zum Glück nicht.
Das Timing ändert sich in keiner Weise!
Auch das ist gut!
Und doch hat sich was getan.
Die Darstellung des Aufnahmeraumes gewinnt an Realität und Detailreichtum.
Vorher wurde musiziert und man konnte ahnen, wie groß der Aufnahmeraum war.
Jetzt – kann man seine Wände „sehen“!
Vorher wurde mir der Raum zutreffend beschrieben.
Jetzt – stehe ich in dem Raum und kann ihn betrachten.
Erst nach und nach erschließen sich mir weitere Details wie Körpergrößen, Besonderheiten der Instrumente …
Nichts (!!!!) wird irgendwie „anders“ reproduziert als vorher. Man bekommt nur viel deutlicher mit, was da aufgenommen worden ist.
Und für meinen Bericht mache ich jetzt einen Sprung von mehreren Stunden und komme zur …
… abschließenden Aussage 2:
Auch sehr kurze LAN-Strecken können durch das ADOT-System klanglich in erstaunlicher Art und Weise dazu gewinnen.
Doch was genau ist die Ursache dafür? Klingt LWL besser als das Furutech LAN8 NCF?
Nun, das kann es definitiv nicht sein – denn davon betreibe ich ja jetzt in dieser Konstellation sogar zwei Kabel.
Und ein Test bestätigt denn auch sehr schnell, dass es dem ADOT-System ganz und gar nicht egal ist, welche LAN-Kabel man verwendet. Die Klangunterschiede zwischen den einzelnen Typen bleiben nicht nur erhalten, sondern werden sogar noch deutlicher präsentiert.
Liegt es an der galvanischen Trennung?
Auch das kann ich – zumindest als alleinige Ursache ebenfalls ausschließen. Mit verschiedenen Trennmodulen haben wir schon mehrfach experimentiert. Aber niemals ein solches Ergebnis erzielen können.
Kurz und gut: Ich kann es Ihnen nicht erklären!
Am Ende kann ich nur mal wieder mit den Schultern zucken und muss mich mit dem Ergebnis abfinden.
Muss es ADOT sein oder klappt das nicht auch mit preisgünstigen Systemen?
Die Antwort muss ich Ihnen an dieser Stelle noch schuldig bleiben.
Tatsache ist, dass es diese Glasfasersysteme bei IT-Großhändlern schon für „ganz kleines Geld“ gibt.
Und es ist zu vermuten, dass es „irgendwo da draussen“ Bauteile mit ähnlichen, anderen, kleineren, größeren … Auswirkungen auf den Klang geben wird.
Ich treibe mich aus Interesse mal etwa eine Stunde im Webshop eines IT-Großhandels herum. Aber angesichts der riesigen Auswahl und der vielen technischen Angaben, die mir irgendwie alle nicht viel sagen, raucht mir schnell der Kopf und ich schließe meinen Browser wieder.
Ich bin mir sicher, dass sich jetzt jemand gerne damit intensiver auseinandersetzen wird. Und vielleicht lässt er uns dann ja an seinen Erfahrungen teilhaben!? Bis dahin vertraue ich darauf, dass ein Hersteller wie ADOT / MELCO / BUFFALO schon wissen wird, was er tut.