Keces P9
Chapeau – Keces!
Manchmal fehlt es nur an Kleinigkeiten, um aus einem guten Produkt ein perfektes Produkt zu machen. Um an einem Keces P8 berechtigte Punkte zur Kritik zu finden, musste man schon gut suchen oder eben ziemlich anspruchsvoll – wenn nicht sogar kleinlich sein. Ist das Keces P9 nun das perfekte audiophile Netzteil?
Was am P8 kritisiert wurde:
Zum Beispiel die Anzeige:

Dem einen war sie zu kein, dem anderen zu hell. Wollte der eine sie in der Helligkeit regeln können, hat der nächste einfach das Kabel vom Display abgezogen, damit er durch überhaupt keine Anzeige mehr gestört wird. Mal passte die Farbe nicht zum Rest der Anlage und mal machte es den Besitzer ganz kirre, wenn er doch genau 19V einstellen wollte, die Anzeige aber mal 19,1V oder 18,9V anzeigte.
Das Display wurde jetzt durch das Keces-Emblem ersetzt.

Zum Beispiel die Spannungs-Auswahl:
Ausgerechnet das größte Highlight des P8, vor allem des P8 Dual war einer der nächsten Kritikpunkte.
Es gab die Ausführungen:
Typ 1: 5V/7V + 9V/12V
Typ 2: 9V/12V + 12V/15V
Typ 3: 9V/12V + 18V/19V
Typ 4: 9V/12V + 20V/24V
Wer jetzt 5V und 19V benötigte, der konnte keinen der Typen gebrauchen und musste sich zwei Geräte zulegen.
Der P9 bietet jetzt zwei vergoldete Ausgänge mit einer deutlich flexibleren Auslegung:

Zum Beispiel die Ampere-Leistung:
Genau davon war ich als Hersteller der PrimeCore Audio A7-Streamer betroffen und natürlich alle Betreiber dieses klanglichen Ausnahme-Streamers. Benötigt der doch 19V mit 6A. Die bisherigen P8 Dual boten da maximal 4A. Zwar reichte das meistens, aber hier und da schaltete sich der A7 dann doch „beleidigt“ ab.

Der P9 liefert jetzt an …
Ausgang 1: 5/7/9/12 Volt mit 5A
und an
Ausgang 2: 12/15/19/24Volt 5A mit 7A peak
Daraus ergeben sich 16 Kombinationsmöglichkeiten, womit wirklich viele Kombinationen realisiert werden können. Selbst die ziemlich häufig benötigte Kombi mit 2x 12V (für z.B. Fritzbox und Switch) ist zum Glück einstellbar.
Chapeau Keces!
Kommen wir zu der wohl wichtigsten Frage:
Hat sich klanglich etwas getan?
Ja – und nein.
Um den Klangunterschied hören zu können, braucht man schon eine extrem ausgereifte Kette.
Der P9 rückt klanglich ein wenig näher an den P14 und den P28 heran. Womit ich sagen will, dass er “reifer” wirkt und “souveräner”, wo der P8 hier und da etwas mehr “mitreißender” wirkte. Aber bitte – ich versuche hier zwei ausgezeichnete Weine miteinander zu vergleichen. Nageln Sie mich nicht auf diese Aussage fest, wenn es möglicherweise in Ihrer Kette genau umgekehrt wirkt.
Fazit:
Der neue P9 ist einfach in jedem technischen Punkt den vielen unterschiedlichen Typen des P8 überlegen. Er beseitigt die bisher von den Kunden vorgebrachten Mini-Kritikpunkte und zeigt sich deutlich sinnvoller an die Anforderungen des Marktes ausgerichtet.
Klanglich muss niemand den P8-Modellen eine Träne nachweinen. Dennoch waren und sind sie immer noch tolle, audiophile Netzteile. Wenn Sie jetzt im Abverkauf oder gebraucht einen P8 mit für Ihren Verwendungszweck brauchbarer Ausgangsspannung günstig bekommen können – schlagen Sie zu! Alle, die bisher noch keinen Keces eingesetzt haben, springen ganz sicher nicht zu spät auf den Keces-Zug auf und werden stattdessen erstaunt sein über die Klangverbesserung durch ein P9.
Mit dem Keces P9 wirft der Hersteller jetzt ein audiophiles Netzteil auf den Markt, was auf jahrelanger Erfahrung aufbaut und mit dem er auf die Wünsche und Kritikpunkte der Käufer eingegangen ist.
In seiner Preisklasse und mit seinen zwei Ausgängen kenne ich derzeit kein zweites audiophiles Netzteil, das überhaupt eine Chance hätte, in einen Vergleich mit dem Keces P9 einzutreten.
Wem die Leistungswerte eines P6 ausreichen, macht damit nichts falsch und er kann einige Hundert Euro sparen. Wer mehr als zwei Ausgänge benötigt, sollte sich nach dem P14 oder gar nach dem P28 umsehen.
Zwischen 600,- € und 2.800,- € dominiert Keces damit den Markt der audiophilen Netzteile auf ganzer Linie und man kann dem Hersteller nur noch einmal gratulieren.
Chapeau Keces!


