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Freaks als HiFi-Ratgeber

Freaks als HiFi-Ratgeber

Irgendwann erwischt es auch Sie, wetten!?
Sie sind mal wieder bei einem HiFi-Händler und wieder treffen Sie da auf “Frank”.

Frank ist zwar auch nur ein Kunde, gehört aber längst zum Inventar. Und nicht nur bei diesem Händler! Er kennt sie alle! Die High-End-Messe besucht er natürlich am Händlertag!
Abends macht er mit den Herstellern “einen drauf”. Ist mit allen längst per Du – und investiert Unsummen in HiFi.

Unsummen in HiFi?
Ja, wie soll das gehen? Hat der so viel Geld?

Nein! Hat er nicht. Er hat nur genug “Anhänger”, die ihm “aus der Hand fressen”.

Frank kennt sich aus – ganz sicher. Besser als die meisten Händler. Und Frank hat alles schon besessen. Kein Markenname, kein interessantes (oder auch uninteressantes) Produkt, das nicht schon durch sein Wohnzimmer gegangen wäre.

Wie er das macht?
Ganz einfach! Er schlägt zu, wann immer die Situation günstig ist.
Irgendwann hat jeder Händler mal ein Produkt, das er loswerden muss. Der Lautsprecher läuft einfach nicht, der Verstärker ist mehr zur Reparatur als in der Vorführung …

Dann kommt Franks große Stunde.
Meistens noch deutlich unter dem Einkaufspreis ergattert, schleppt Frank nach Hause, was da gerade angeboten wird.
Und schon auf dem Weg nach Hause hat er sich per Handy mit ein paar seiner Anhänger verabredet, die dann schon vor seiner Tür warten und die schweren Kartons in die Wohnung schleppen.

Dort erzählt er dann  – nicht unbedingt alles – nur – dass er bei diesem Schnäppchen einfach zuschlagen musste.

Seine Anhänger – das sind Sie, wenn Sie Frank auf den Leim gehen – bewundern ihn und ärgern sich schwarz darüber, dass sie selber nicht solche tollen Angebote finden können.

Doch Frank kann da helfen.

“Willst Du das haben?”
“Nein, das hast Du Dir doch gerade erst gekauft, das ist doch nagelneu!”
“Ja, aber ich brauch es nicht unbedingt. Ich musste nur zuschlagen, weil es im nächsten Moment weg gewesen wäre. Ein XZ-Verstärker zu diesem Preis! Da muss man ja bescheuert sein, wenn man da nicht zuschlägt!”
“Ja, wenn es Dir nichts ausmacht, würde ich ihn schon gerne nehmen!”

Den Rest können Sie sich denken – in wenigen Minuten hat Frank mal eben 500,- Euro oder mehr Gewinn gemacht.

Der “Anhänger” hat natürlich selbst überhaupt keine Ahnung, geht nur mit der vermeintlichen Gewissheit nach Hause, einen “Wahnsinnsfang” gemacht zu haben.

Doch das Ergebnis ist nur all zu oft: Das gewünschte Klangbild stellt sich zuhause nicht ein. Die vermeintliche Qualität ist nicht vorhanden. Die Illusion, ein Schnäppchen gemacht zu haben, wird zerstört, und zwar in dem Moment, wenn man versucht, dieses Schnäppchen zu einem Preis loszuwerden, der einem nicht ganz so weh tut. Und dann erkennen muss, dass das unmöglich ist.
Es sei denn, man verkauft es mit 1.000,- Euro Nachlass zurück an Frank.

Empfehlung:
Wenn Sie auf so einen Frank, Erwin, Manfred oder wie er auch immer heißen mag treffen, dann schalten Sie bitte Ihr Gehirn nicht völlig aus! Er ist nicht Ihr Freund und er wird nicht Ihr Freund werden!

Er lebt in einem System, das finanziert werden muss – von Ihnen!

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