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Editorial

Editorial

Wer sich heute als HiFi-Kenner bezeichnet, der blickt vermutlich auf einen langen Weg zurück, den er zu gehen hatte. Streckenweise war es sicher ein schöner Weg und das Motto „Der Weg ist das Ziel“ zutreffender denn je. Doch es gab ganz bestimmt auch steinige Abschnitte und vielleicht sogar die eine oder andere Sackgasse.

Seit mehr als drei Jahrzehnten befasse ich mich nun mit dem Verkauf von HiFi-Komponenten und habe viele Wege meiner Kunden mitgehen dürfen.

Nicht jeder erreichte das Ziel, manch einer blieb stehen oder kehrte gar um.
Denn es gibt einen besonders heiklen Punkt, an dem sich die Geister nach wie vor scheiden.

In unserem Weltbild stehen sich das Beweisbare und der Glaube gegenüber.
Entweder kann ich etwas wissenschaftlich belegen, dann hat es für uns eine hohe Qualität, oder ich „glaube es eben nur“.

Doch diese Sichtweise verschweigt die Existenz einer dritten Ebene:

Die Wahrnehmung.

Eine Wahrnehmung war schon lange vor einem Beweis da und sie ist es, die einen Wissenschaftler irgendwann dazu veranlasst hat, nach einem Beweis für sie zu suchen. Aber solange dieser Beweis nicht erbracht ist, ist sie nicht mehr und nicht weniger als eine Wahrnehmung.
Mehr als „nur ein Glaube“, weniger als ein Beweis. Irgendwas dazwischen.

Den einen stört der fehlende Beweis nicht, er vertraut seinen Sinnen, seinen Wahrnehmungen. Der nächste bestreitet ihre Existenz. Dies führt zu sehr konträren Diskussionen, die jemanden erschrecken können, der sich gerade dem Hobby HiFi zuwenden will.
Auch die Warnungen in meinen Beiträgen und die beschriebenen allseits lauernden Gefahren mögen nicht gerade dazu auffordern, ein HiFi-Enthusiast werden zu wollen.
Sollte es nicht Aufgabe eines Buchs über die High-Fidelity sein, Interessierte anzulocken!?
Ja, genau das will ich auch tun.
Aber nicht dadurch, dass ich jemandem etwas vormache.

Wer sein Kind auf ein Fahrrad setzt und ihm sagt, dass nichts passieren kann, der sagt nicht die Wahrheit. Ihm sollte es vielmehr gelingen, das Kind so sehr vom Fahrradfahren zu begeistern, dass es akzeptiert, hinfallen zu können.

Und genau das will ich mit diesem Buch versuchen. Ich will Sie so sehr für die High-Fidelity begeistern, dass Sie bereit sind, sich den „Gefahren und Verlockungen“  zu stellen.
Sehen Sie dabei dieses Buch als Ihre Stützräder ! Nutzen Sie diese Stützräder, um  jeden Tag ein wenig sicherer zu werden.
Und entscheiden Sie selbst, wann Sie sie abbauen wollen, weil Sie nun alleine und ohne Hilfe weiter fahren können.

Wolfgang Saul

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